Neurochirurgie des Uniklinikums erfüllt internationale Qualitätsnorm
Bei Operationen des Gehirns, der Nerven oder des Rückenmarks muss jeder Handgriff in höchster Perfektion ausgeführt werden. Deshalb hat die Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden ihre internen Abläufe bereits vor zehn Jahren formal so strukturiert, dass sie einer Null-Fehler-Qualität so nahe wie möglich kommen. Damit werden Standards zuverlässig erreicht, wie sie in der Herstellung von Flugzeugen oder medizintechnischen Geräten üblich sind. Um ganz sicher zu gehen, dass diese Arbeitsweise im klinischen Alltag auch einer unabhängigen Beurteilung standhält, unterzogen sich die Experten der Neurochirurgie einer externen Zertifizierung. Das jetzt vorliegende Ergebnis belegt die hervorragende Arbeitsweise der Klinik: Die Zertifizierungsstelle ClarCert bestätigt der Klinik ohne Auflagen, dass sie ihre Patienten nach den höchsten Standards der Qualitätsnorm DIN EN ISO 9001:2008 versorgt. Damit gehört die Neurochirurgie des Dresdner Uniklinikums deutschlandweit zu den wenigen Einrichtungen ihres Fachs, deren Arbeitsqualität von unabhängiger Stelle überprüft wurde.
„Mit der Zertifizierung wollten wir uns selbst überprüfen“, erläutert Klinikdirektorin Prof. Gabriele Schackert die Motivation der Klinik. „Wir waren uns sicher, dass unsere seit Jahren erfolgreich gehandhabten Abläufe einer intensiven Begutachtung standhalten. Dass unsere Klinik nun ohne Auflagen zertifiziert wurde, ist ein toller Erfolg und bestätigt unsere Arbeitsweise“, freut sich die Klinikdirektorin. „Die Zertifizierung bestätigt das seit mehr als 20 Jahre währende Engagement für ein überdurchschnittlich hohes Qualitätsniveau in der Neurochirurgie. Damit hat die Klinik wesentlich zur Profilierung der Chirurgischen Fächer der Dresdner Hochschulmedizin beigetragen“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus.
Begleitet wurde die Zertifizierung, der sich bisher nur wenige neurochirurgische Kliniken in Deutschland unterzogen haben, vom Geschäftsbereich Qualitäts- und Medizinisches Risikomanagement des Uniklinikums. Die Klinik bereitete sich ein Jahr lang auf die umfangreiche Zertifizierung vor und trug in dieser Zeit das benötigte Dokumentationsmaterial zusammen. „Erst nach einer sorgfältigen Überprüfung der Strukturen und Abläufe werden die Einrichtungen zertifiziert. Koordiniert von Prof. Gabriele Schackert und ihren Mitarbeitern stellte die Klinik die dafür notwendigen Dokumente sehr schnell zur Verfügung. „Damit konnte das externe Audit, also das Prüfverfahren vor Ort, innerhalb kürzester Zeit beantragt werden. Der ausgesprochene Teamgeist der Klinik für Neurochirurgie, der die tägliche Arbeit so erfolgreich macht, war auch hier eine wichtige Stütze“, weiß Prof. Maria Eberlein-Gonska, langjährige Leiterin des Bereichs Qualitäts- und Medizinisches Risikomanagement, die die Klinik im Zertifizierungsprozess unterstützte.
Neben der Klinik für Neurochirurgie haben im Uniklinikum Dresden auch die Klinik für Urologie sowie zahlreiche interdisziplinäre Universitätszentren wie das Universitäts KrebsCentrum, das Universitäts GefäßCentrum oder das Institut für Neuroradiologie den Zertifizierungsprozess zur DIN EN ISO 9001:2008 durchlaufen. 2017 wird zudem das Neuroonkologische Zentrum zertifiziert. Neben der Überprüfung durch externe Stellen setzt das Uniklinikum auf interne Kontrollen, die im Rahmen eines Qualitätsmanagementsystems die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität innerhalb der einzelnen Kliniken fest im Blick behalten und so die Versorgung der Patienten kontinuierlich verbessern.
Die Klinik für Neurochirurgie
Als deutschlandweit eine der leistungsstärksten Klinik, nahmen die Neurochirurgen des Dresdner Uniklinikums allein 2015 insgesamt 2.289 Operationen an Patienten aller Altersgruppen vor. Dabei handelte es sich vor allem komplizierte chirurgische Eingriffe: Neben der Chirurgie von gut- und bösartigen Hirntumoren im Kindes- und Erwachsenenalter sind dies Tumore im Bereich der Augenhöhle sowie der Hirnanhangsdrüse. Weitere Spezialgebiete der Klinik sind unter anderem die vaskuläre Neurochirurgie – zur Behandlung von Gefäßerkrankungen des Gehirns und Rückenmarks -, die Epilepsiechirurgie beziehungsweise die Tiefenhirnstimulation von Patienten, die unter der Parkinson´schen Krankheit leiden sowie die Schmerzchirurgie. Neben der universitären Expertise und den überdurchschnittlichen Qualitätsstandards begründen die hohen Patientenzahlen den großen Erfahrungsschatz der Klinik – alles Parameter für eine erfolgreiche Behandlung auch kompliziertester Erkrankungen. Damit ist die Klinik für Neurochirurgie weit über den ostsächsischen Raum hinaus erste Anlaufstelle für schwere Erkrankungen und Verletzungen des Gehirns und des Nervensystems. Seit der Neugründung des Dresdner Universitätsklinikums 1993 wird die Klinik für Neurochirurgie von Prof. Gabriele Schackert geleitet, die im Jahr 2015/2016 als erste Frau die Präsidentschaft der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie innehatte.
Kontakt
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
Klinik für Neurochirurgie
Direktorin: Prof. Dr. med. Gabriele Schackert
Tel.: 0351 458-2883 (Sekretariat)
Email: gabriele.schackert
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