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Mit Prof. Christian Thomas leitet ein ausgewiesener Operateur, Forscher und Manager die Klinik für UrologieBildtext Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Dresdner Uniklinikums (links) begrüßt Prof. Christian Thomas zu Beginn seiner Tätigkeit als Direktor der Klinik für Urologie. Foto: Uniklinikum Dresden / Marc Eisele
17. Januar 2019

Mit Prof. Christian Thomas leitet ein ausgewiesener Operateur, Forscher und Manager die Klinik für Urologie

Nachfolger von Prof. Manfred Wirth verfügt über großes chirurgisches und onkologisches Erfahrungsspektrum und forscht auch in Dresden an Prostatakrebs-Biomarkern

Seit dieser Woche hat die Klinik und Poliklinik für Urologie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden einen neuen Direktor: Der vom Uniklinikum Mainz nach Dresden gewechselte Prof. Christian Thomas übernimmt in der Nachfolge von Prof. Manfred Wirth eine der größten, leistungsfähigsten aber auch renommiertesten urologischen Kliniken Deutschlands. Mit seinen Schwerpunkten als Arzt, Wissenschaftler und Hochschullehrer ist er eine Idealbesetzung für den Führungsposten in der Hochschulmedizin Dresden. Prof. Thomas ist ein erfahrender Operateur, der über eine hohe Expertise auf dem Gebiet schonender minimalinvasiver und roboterassistierter OP-Verfahren verfügt und sich als Forscher frühzeitig auf onkologische Themen – unter anderem der Tumorbiologie – spezialisiert hat. Damit wird er einen Beitrag zu den Forschungsaktivitäten des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) leisten.

Mit jährlich gut 5.600 stationären Patienten – ein Drittel davon mit Krebserkrankungen – gehört die Klinik für Urologie deutschlandweit zu den größten Kliniken ihrer Art. Ein über 100-köpfiges Team – darunter 30 Ärztinnen und Ärzte sowie mehr als 70 Pflegende – sorgt für eine exzellente Versorgung der Patienten. „Ich übernehme eine sehr renommierte Klinik mit einem maximal ausgebauten Behandlungsspektrum. Zudem bietet mir das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden ein ideales Umfeld, um die uroonkologische Forschung voranzutreiben“, sagt Prof. Thomas zu den Beweggründen seines Wechsels nach Dresden.

„Im Berufungsverfahren haben wir Herrn Thomas als zielstrebigen wie auch versierten Arzt kennengelernt, der uns mit seinen Expertisen als Operateur, Forscher und Hochschullehrer, aber auch als Klinikmanager überzeugt hat. Ich bin mir sicher, dass er eine Idealbesetzung für die Dresdner Hochschulmedizin ist und deren Werte lebt. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und hoffe auf viele Impulse, die die ohnehin renommierte Klinik weiter nach vorn bringen, damit sie Schrittmacher für eine exzellente Krankenversorgung bleibt sowie Maßstäbe in der Forschung setzt“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Dresdner Uniklinikums. „Das Berufungsverfahren für die W-3-Professur der Urologie hat uns erneut gezeigt, welches hohe Renommee die Dresdner Hochschulmedizin und das Fachgebiet besitzen. 25 Jahre nach der Gründung der Medizinischen Fakultät gehören wir auch aus Sicht der vielen Bewerber für diese Professur zu den Top-Institutionen der deutschen Hochschullandschaft. Darauf können wir zu Recht stolz sein“, sagt Prof. Heinz Reichmann, Dekan der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. Dem Wechsel von Prof. Thomas gingen lobende Worte seines bisherigen Chefs voraus: „Zusammenfassend ist Herr Prof. Thomas eine gereifte klinische und akademische Führungspersönlichkeit“, schreibt Prof. Axel Haferkamp, Direktor der Klinik für Urologie der Universitätsmedizin Mainz, und führt weiter aus: „Die umfassende klinische Erfahrung mit großem operativen Geschick bei urologischen Eingriffen der Maximalversorgung und schließlich das menschlich angenehme Wesen im Umgang mit Patienten und Mitarbeitern zeichnen ihn aus.“

„Liquid biopsy“ und „Targeted Therapy“ eröffnen neue Wege in Diagnostik und Therapie von Krebs
Prof. Thomas hat sich bereits während seiner Facharztausbildung auf die Uro­onkologie spezialisiert und in dieser Zeit Ergebnisse mehrerer Forschungsprojekte hochrangig publizieren können. Ausgestattet mit einem Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) arbeitete er von 2009 bis 2011 am renommierten „Vancouver Prostate Center“ in Kanada und vertiefte dabei sein Wissen in der Tumorbiologie. Sein Schwerpunkt liegt hierbei in der Untersuchung neuartiger Biomarker sowie Ausschaltung von Signalwegen, die das Tumorwachstum fördern. Unter "Liquid Biopsy" versteht man die Untersuchung von Tumorzellen und zellfreien Genmaterial im Blut von Patienten. Ziel ist es, einen der Gewebsbiopsie vergleichbaren Erkenntnisgewinn in Bezug auf Tumoraggressivität und Prognose zu erhalten bei deutlich geringerer Invasivität. Prof. Thomas fokussierte sich hierbei auf den UPA-Rezeptor in zirkulierenden Tumorzellen von Prostatakarzinompatienten, die mit dem Blutstrom ins Knochenmark gespült werden und sich dort ablagern. Mit seinen Untersuchungen konnte Prof. Thomas belegen, dass der Nachweis des UPA-Rezeptors in den Tumorzellen mit einer verschlechterten Prognose nach radikaler Prostatektomie vergesellschaftet ist. Als weiteren Biomarker fokussierte sich Prof. Thomas auf ein Protein, das normalerweise für die Regulierung von Zellteilung und Zellwachstum zuständig ist. Beim Prostatakarzinom wird angenommen, dass sich der Tumor die Eigenschaften dieses „Stat5“-Proteins zunutze macht und durch deren vermehrte Bildung das eigene Wachstum anregt.

Die Höhe des Anteils vom „Stat5“-Protein im Prostatagewebe des Krebspatienten gibt dies dem Arzt einen Hinweis auf die Aggressivität und das fortgeschrittene Stadium des Prostatakarzinoms. Doch der Wissenschaftler beließ es nicht bei diesem prognostischen Ansatz: In mehreren experimentellen therapeutischen Studien konnte er aufzeigen, dass „Stat5“ durch molekularbiologisch wirkende Medikamente zielgerichtet ausgeschaltet und das Tumorwachstum damit verlangsamt werden kann. Für ein neues Medikament, das bereits in klinischen Studien untersucht wird, hat Prof. Thomas wichtige experimentelle Vorarbeiten geleistet. Hierbei handelt es sich um die Substanz "AZD5363", die den AKT-Signalweg hemmt. „Die neuen Erkenntnisse ermöglichen es uns in der Zukunft, die Risiken für Prostatakrebs-Patienten besser abschätzen zu können. Zudem erwarten wir uns insbesondere für Patienten, bei denen sich bereits Metastasen gebildet haben, effektivere und besser verträgliche Systemtherapien ", unterstreicht Prof. Christian Thomas, der nicht nur auf diesem Gebiet seine in Mainz begonnenen Forschungen in Dresden fortsetzen wird. Das Wissen über diese Biomarker wird zu einer individuelleren und zielgenaueren Therapie – sogenannte Targeted Therapies führen.

Kontakt für Journalisten
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus 
Klinik für Urologie
Direktor: Prof. Dr. med. Christian Thomas
Tel.: 0351 458- 24 47
urologie@uniklinikum-dresden.de
www.uniklinikum-dresden.de