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Mit Musikinstrumenten das Hören neu lernenDas gemeinsame Musizieren hilft Patienten mit einem Cochlear Implantat ein neues Hörverständnis zu trainieren. Foto: UKD/Ulrich Lippke
17. Dezember 2020

Mit Musikinstrumenten das Hören neu lernen

Das Sächsische Cochlear Implant Centrums (SCIC) am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden ist der diesjährige Partner für die Spendenaktion der Stiftung Hochschulmedizin Dresden in der Advents- und Weihnachtszeit. Traditionell wählt die Stiftung zum Jahreswechsel ein besonderes Projekt aus, um Spenden zu sammeln – so auch 2020, auch wenn das Spendensammeln durch die Coronapandemie erschwert wird. Geplante Benefizkonzerte und öffentliche Spendenaktionen mussten ausfallen oder konnten gar nicht erst organisiert werden, um Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten. „Trotzdem wollen wir Unterstützer, Förderer und Freunde der Hochschulmedizin auffordern das SCIC zu unterstützen“, sagt Prof. Michael Meurer, Vorstandsvorsitzender. Mit den Spenden der Stiftung Hochschulmedizin sollen neue Musikinstrumente beschafft werden, mit denen die Patientinnen und Patienten in der Reha das Hören neu lernen.

Seit 2012 fördert die Stiftung Hochschulmedizin Dresden Projekte am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus und der gleichnamigen Medizinischen Fakultät Dresden in den Bereichen Krankenversorgung, Forschung und Lehre. Unter den Spendern sind Patienten, die dankbar für die Behandlung im Klinikum sind, aber auch deren Angehörige. Langjährige Mitarbeiter bedenken die Stiftung und ihre Projekte zu Geburtstagen oder bei beruflichen Jubiläen. Viele langjährige Wegbegleiter und Freunde unterstützen ebenfalls das gemeinnützige Ansinnen. Corona hat die Umsetzung in diesem Jahr verändert: Viele bewährte Aktionen konnten nicht stattfinden. Unter anderem musste das Adventskonzert des Dresdner Kreuzchores zugunsten der Hochschulmedizin Dresden abgesagt werden. Auch das Angebot von Mitgliedern der Sächsischen Staatskapelle für Konzerte auf dem Gelände des Klinikums konnte nicht angenommen werden. Denn selbst bei Konzerten im Freien ist die Infektionsgefahr zu groß, wenn Menschen stehenbleiben und zuhören.

Den Optimismus haben die Vorstandsmitglieder der Stiftung und Geschäftsführer Hansjörg König trotzdem nicht verloren. Sie hoffen auf viele Spenden für die diesjährige Benefizaktion in der Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel. Partner ist das Sächsische Cochlear Implant Centrum (SCIC) am Universitätsklinikum Dresden. Das SCIC hat in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Der Festakt zu diesem Anlass ist der Corona-Pandemie ebenfalls zum Opfer gefallen. Dafür haben die Mediziner, Therapeuten und Techniker mit einer neuen Broschüre und Flyern auf sich aufmerksam gemacht. Mit den Spenden der Stiftung Hochschulmedizin sollen nun neue Musikinstrumente beschafft werden, mit denen die Patientinnen und Patienten in der Anschlussheilbehandlung nach der Operation am Innenohr zum Einsetzen des Cochlea Implantats das Hören neu lernen. Wer ein Cochlea Implantat erhält, der muss das Hören von Grund auf neu lernen. Nur durch regelmäßiges Training lassen sich Geräusche richtig zuordnen. Die Therapeuten setzen dabei vielfältige Methoden und individuelle Angebote ein. Dabei kommt es nicht allein auf das Hören der Sprache in Einzel- und Gruppengesprächen oder Diskussionen an. Es geht auch um das Hören von Musik. Nicht nur die Musik, auch die Sprache besteht aus verschiedenen Tonhöhen. Die Förderung der Hörentwicklung mit CI in den Bereichen Musik und Sprache wird nicht voneinander getrennt gesehen, sondern geht Hand in Hand. Das gemeinsame Musizieren hilft dabei. „Eigentlich hatten wir vor, mit Musikkonzerten das Ansinnen der Musikworkshops zu unterstützen“, sagt Prof. Michael Meurer, Vorsitzender des Stiftungsvorstandes. „Das Engagement und die Zusage der Musiker der Staatskapelle zur Unterstützung bleiben bestehen. Und wir freuen uns, über jede Spende, die auch ohne Livemusik bei uns eingeht.“


Benefizaktionen wie diese haben in diesem Jahr viel Kreativität gebraucht, um erfolgreich zu sein. Wie das gehen kann, wurde im Sommer bewiesen: Bei der Aktion Stoneman Miriquidi haben sich Dr. Fiona Kolbinger, Chirurgin an der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie und Prof. Lorenz Hofbauer, Leiter des Universitätscentrums für Gesundes Altern aus dem Dresdner Uniklinikum, sowie Dr. Peter Müller, Ingenieur am Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU in Dresden, mit dem Rennrad auf den Weg durch das Erzgebirge gemacht. Beim aufmerksamkeitsstarken Werben um Spenden haben die Sozialen Medien geholfen, so dass am Ende über 10.000 Euro zusammengekommen sind. Davon werden Fahrradergometer beschafft, mit denen Menschen mit einer Krebserkrankung und ältere Patienten des Zentrums für ein gesundes Altern trainieren können.


Die Verbindung zwischen dem guten Zweck und sportlicher Fitness haben auch viele Läufer im Sommer für die Stiftung geschafft. Gut 300 Läufer haben am diesjährigen Glückskleelauf gegen Krebs teilgenommen. Vom 12. bis 20. September 2020 legten sie gemeinsam eine Strecke von rund 2.000 Kilometern zurück. Angesichts der Corona-Krise konnte jeder Teilnehmer auf einer selbst gewählten Strecke laufen. Zusätzlich gab es drei vorgeschlagene Strecken in der Nähe des Dresdner Uniklinikums mit zugehörigen Rätselfragen und der Möglichkeit auf einen Tagesgewinn. Durch den Benefizlauf konnten Spenden von rund 7.500 Euro erzielt werden. Diese kommen dem Sport- und einem Ernährungsprogramm für Patientinnen und Patienten am NCT/UCC Dresden zu Gute.


„Diese Beispiele zeigen, wie kreativ unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aber auch viele Freundinnen und Freunde sind, um uns und unsere Arbeit zu unterstützen“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Uniklinikums Dresden. „Zu einer exzellenten Patientenversorgung gehört immer auch noch ein bisschen mehr – mit Projekten unterstützt durch die Stiftung kann dies gelingen. Dafür sind wir sehr dankbar.“ „Von den Spenden profitiert auch die Forschung. Wichtige Projekte, die die Patientenversorgung noch besser machen, wurden in der Vergangenheit unterstützt“, sagt Prof. Heinz Reichmann, Dekan der Medizinischen Fakultät. „Wir freuen uns über alle Unterstützer und die große Sympathie, die wir durch die Spenden erfahren. Vielen Dank!“

Kontakte für Journalisten
Stiftung zur Förderung der Hochschulmedizin in Dresden
Prof. Dr. Michael Meurer
Vorsitzender des Stiftungsvorstandes
Tel.: 0351 458-4070
E-Mail:
www.stiftung-hochschulmedizin.de

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Sächsisches Cochlear Implant Centrum – SCIC
Tel.: 0351 458-3539 / -7045
E-Mail:
www.uniklinikum-dresden.de/scic