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Peritonektomie mit HIPEC

Peritonektomie mit HIPEC


Was bedeutet Peritonektomie und HIPEC? 

Eine Peritonektomie ist die chirurgische Entfernung des Bauchfells (Peritoneum). Hierbei wird Tumorbefallenes Bauchfell (Peritonealkarzinose) der Bauchwand (Peritoneum parietale) und den Eingeweiden (Peritoneum viscerale) entfernt.
Nachfolgend kann eine HIPEC (Hypertherme IntraPEritoneale Chemotherapie) durchgeführt werden. Die Bauchhöhle wird hierbei mit einer erwärmten Chemotherapie-Lösung gespült, um die verbliebenen Tumorzellen zu therapieren.

Für wen ist eine Therapie mittels Peritonektomie und HIPEC geeignet?

Die kombinierte Therapie aus chirurgischer Tumorentfernung mit direkt nachfolgender Chemotherapie des Bauchraums (HIPEC) wird nur in wenigen spezialisierten Kliniken in Deutschland durchgeführt und kann die Prognose betroffener Patienten z.T. deutlich verbessern.

In unserer Klinik wird diese moderne Therapie bei folgenden Erkrankungen mit einem Tumorbefall des Bauchraums/-fells angewendet:

  • Gallerttumor (Pseudomyxoma peritonei)
  • Primärer Bauchfelltumor (Peritoneales Mesotheliom
  • Dick-und Mastdarmkrebs (Kolonkarzinom, Rektumkarzinom)
  • Blinddarmkrebs (Appendixkarzinom)
  • Magenkrebs (Magenkarzinom)
  • Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)

Der Einsatz der Therapie bzw. der Therapieerfolg wird entscheidend durch das Ausmaß der Erkrankung beeinflusst. Dies bedeutet, daß eine Peritonektomie und HIPEC nur bei Tumorerkankungen mit begrenzter Ausbreitung erfolgsversprechend ist. Die Bestimmung, ob die Therapie im Einzelfall geeignet ist, wird durch bildgebende Verfahren (z.B. CT oder MRT) vor der Operation beurteilt. Letztendlich muss oftmals während der Operation durch eine exakte Beurteilung des Bauchraums die Durchführbarkeit der Therapie bestimmt werden.

Was muß ich mir unter der Peritonektomie und HIPEC genau vorstellen?

Die Operation beginnt mit einem Bauchschnitt zur Eröffnung der Bauchhöhle. Das Ausmaß der Tumorerkrankung wird ermittelt unter Verwendung eines standardisierten Peritonealkarzinose-Index. Hierbei wird für jeden einzelnen Patienten die optimale Operationsmethode festgelegt. Bei Durchführung der Peritonektomie und HIPEC wird zuerst das Tumor-befallene Gewebe entfernt. Dies bedeutet, dass Organe teilweise (z.B. Darm) oder auch vollständig (z.B. Gallenblase) entfernt werden müssen. Zumeist kann eine vollständige Tumorentfernung nicht erreicht werden, so daß möglichst viel betroffenes Gewebe entfernt wird (zytoreduktive Therapie, cytoreductive surgery (CRS)).
Im zweiten Abschnitt der Operation werden mehrere Schläuche (Drainagen) durch die Bauchwand in die Bauchhöhle eingebracht. Nach Verschluss des Bauches wird eine für die jeweilige Tumorerkrankung speziell vorbereitet Chemotherapie-Lösung auf 41,5°C erwärmt und mittels einer speziellen Pumpe  in die Bauchhöhle eingebracht. Die Chemotherapie-Lösung verbleibt im Bauchraum für eine definierte Zeitspanne und tötet verbliebene Tumorzellen ab. Abschließend wird die Chemotherapie wieder aus dem Bauchraum entfernt und die Operation wird beendet.