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Neue Strategie für die Psychiatrie am Uniklinikum DresdenProf. Michael Bauer verantwortet zukünftig als Direktor die Bereiche Forschung und Lehre Psychiatrie, Prof. Vjera Holthoff-Detto übernimmt die Leitung von Klinik und dem Zentrum für Seelische Gesundheit. Foto: UKD/Michael Kretzschmar
11. April 2024

Neue Strategie für die Psychiatrie am Uniklinikum Dresden

Im Herzen des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden wächst derzeit das neue Zentrum für Seelische Gesundheit. 2025 sollen die Räume im Neubau bezogen werden und die Arbeit beginnen. Ein Großteil der Fläche wird für das Fachgebiet der Psychiatrie genutzt. Unter anderem entstehen Patienten- und Therapieräume. Begrünte Innenhöfe ermöglichen eine Auszeit an der frischen Luft. Nun kommt mit Professorin Vjera Holthoff-Detto auch personelle Verstärkung für den Bereich. Sie ergänzt als Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie die bestehende Expertise am Standort Dresden und wird zudem als Direktorin des Zentrums für Seelische Gesundheit die gesamte psychiatrische Krankenversorgung inklusive Personal, Controlling und strategischer Ausrichtung verantworten. „Wir freuen uns sehr, mit Professorin Vjera Holthoff-Detto eine absolute Expertin auf dem Gebiet der Seelischen Gesundheit bei uns am Klinikum zu haben. Damit stärken wir einen immer wichtiger werdenden Bereich in der Krankenversorgung und verknüpfen diese noch enger mit der Forschung“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand am Uniklinikum. Der bisherige Klinikdirektor Professor Michael Bauer verantwortet zukünftig als Direktor Forschung und Lehre Psychiatrie vorrangig wissenschaftliche Projekte sowie die Studentenausbildung im Fach.

Für Professorin Vjera Holthoff-Detto ist die neue Position mit einem Zurück zu den Wurzeln verbunden. Sie wurde in Bonn geboren und ist dort, sowie in den USA und Frankreich zur Schule gegangen. Zum Studium der Humanmedizin an der Universität zu Köln kehrte sie ins Rheinland zurück. 1995 führte sie ihr beruflicher Weg zum ersten Mal nach Dresden. Hier hat sie eine zweite Facharztweiterbildung in Psychiatrie und Psychotherapie angeschlossen, sowie eine psychoanalytische Weiterbildung und die Zusatzbezeichnung klinische Geriatrie erlangt. „Die Arbeit mit den Patientinnen und Patienten sowie die Forschung in der funktionellen Bildgebung haben mir immer wieder aufgezeigt, dass für mich als neuroanatomisch so begeisterte Ärztin beide Fächer zusammengehören“, sagt sie. 2002 folgte die Habilitation im Fach der funktionellen Bildgebung mit Schwerpunkt in der Alterspsychiatrie. Dadurch war es möglich die Universitätsgedächtnisambulanz gemeinsam mit ihrem Team im Rahmen eines EU-finanzierten Forschungsprojekts am Uniklinikum aufzubauen. 2008 wurde Vjera Holthoff-Detto auf die W2-Professur für Gerontopsychiatrie und kognitive Neuropsychiatrie auf Lebenszeit an der TU Dresden berufen. 2014 folgte der Wechsel nach Berlin. Dort hat Vjera Holthoff-Detto bis jetzt das akademische Lehrkrankenhaus der Charité in Berlin, St. Hedwig Kliniken, Krankenhaus Hedwigshöhe, geleitet.

„Der Neubau psychiatrischer Bereiche im Zentrum für Seelische Gesundheit am Universitätsklinikum bietet eine Architektur und Ausstattung auf der Basis von konzeptionellen Überlegungen einer modernen Psychiatrie. Die Größe des Neubaus erlaubt es der Hochschulmedizin, im Bereich Psychiatrie und Psychotherapie die Behandlungsmöglichkeiten und -bedingungen für Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeitende deutlich zu verbessern“, sagt sie. Dabei kommt der Zusammenarbeit mit der Wissenschaft eine besondere Rolle zu. Um dies auch strukturell auszudrücken, arbeitet Vjera Holthoff-Detto künftig eng mit Professor Michael Bauer, dem bisherigen Klinikdirektor, zusammen. Er wird zukünftig als Direktor Forschung und Lehre Psychiatrie vorrangig wissenschaftliche Projekte sowie die Studentenausbildung im Fach verantworten. Im Vordergrund stehen dabei die laufenden Großforschungsprojekte im Bereich der affektiven und Suchterkrankungen. Neben diesen Forschungsarbeiten über für das Gesundheitswesen besonders relevanten Erkrankungen sollen die internationalen Kooperationen vertieft werden. „Das von der DFG geförderte Graduiertenkolleg, das wir als Transcampus-Projekt gemeinsam mit dem King’s College London eingeworben haben, steht exemplarisch hier“, sagt er. Um das Berufsbild der Ärztinnen und Ärzten in der Psychiatrie noch attraktiver zu machen, soll ein besonderes Augenmerk auf neue Methoden in der Didaktik der Medizinerausbildung gelegt werden.

„Die neue Struktur erlaubt es uns, einen wichtigen Fachbereich in der Hochschulmedizin Dresden nachhaltig zu stärken. Wir gewährleisten damit nicht nur eine Versorgung von psychiatrischen und psychotherapeutischen Patientinnen und Patienten nach modernen Standards. Der Fokus auf die Wissenschaft und die enge Verzahnung in der neuen Leitungsstruktur machen es möglich, innovative Ansätze schnell in die Praxis zu überführen“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand.


Prof. Vjera Holthoff-Detto verbindet mit ihrer neuen Aufgabe und dem Neubau für Seelische Gesundheit folgende Schwerpunkte:

  •  Fachkräftemangel entgegentreten: durch engagierte Ausbildung, Weiterbildung und Fortbildung Nachwuchs für die Behandlung von Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen gewinnen
  •  Translation leben – Klinik und Forschung verbinden
  •  Behandlungsspektrum erweitern und Kooperationen ausbauen: das Behandlungsspektrum über die Lebensspanne im Erwachsenenalter ausbauen, Zielgruppen: hochaltrige Patientinnen und Patienten in Kooperation mit den Partnern Neurologie, Geriatrie und dem UniversitätsDemenzCentrum, junge Erwachsene und Frauen mit psychiatrischen Erkrankungen in Schwangerschaft und Stillzeit in enger Kooperation mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie sowie der Psychosomatik, ambulante Intensivangebote der Psychiatrischen Institutsambulanz zur spezialisierten Behandlung sowie zur Vermeidung und Verkürzung von stationären Aufenthalten auszubauen
  •  Ambulantisierung fördern: die bestmögliche multiprofessionelle Behandlung von erwachsenen Menschen mit akuten psychiatrischen Erkrankungen in Klinikstrukturen anbieten, wenn es Erkrankungskomplexität und Akuität erfordern
  •  Zwangsmaßnahmen abbauen: Unterstützung des multiprofessionellen Klinikteams mit spezialisierten Konzepten zur Behandlung von Menschen, die auf Grund der Schwere ihrer psychiatrischen Erkrankung einer geschlossenen Behandlungsnotwendigkeit bedürfen – die neuen großen und hellen, geschützten Innen –und Außenbereiche im Neubau bereiten dafür die notwendigen Voraussetzungen
  •  Synergieeffekte der P-Fächer nutzen, um sich gegenseitig zu unterstützen und gemeinsame Anliegen zu entwickeln und zu vertreten

Kontakte für Medienschaffende
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Annechristin Bonß, Pressestelle
Tel.: +49 351 458 4162
E-Mail: