MVZ spielt seine Stärken für die Patienten aus
Das Medizinische Versorgungszentrum am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden GmbH (MVZ) blickt auf eine äußerst erfolgreiche Entwicklung zurück: 2005 mit je einem Arztsitz in Allgemein- und Labormedizin gestartet, gehört das Zentrum heute zu den größten seiner Art in Ostdeutschland. Mehr als 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – vom Auszubildenden bis zum Facharzt – betreuen insgesamt rund 40.000 Patienten und rechnen gegenwärtig jährlich knapp 90.000 Fälle ab. Heute reicht das Fächerspektrum des MVZ von der Allgemeinmedizin über die Anästhesiologie, Chirurgie, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Humangenetik, Kinder- und Jugendmedizin, Neurologie/Psychiatrie, Physikalische Medizin und Psychotherapie bis zur Strahlentherapie. Hinzu kommen Labormedizin, Mikrobiologie sowie Pathologie. Das MVZ verfügt über 21 Arztsitze und beschäftigt 35 Ärzte. Diese Leistungsfähigkeit bestätigt das Konzept dieser Versorgungszentren, in dem es dazu beiträgt, den Rückgang von ärztlichen Praxen außerhalb der Ballungsräume zu kompensieren und ärztlichem Nachwuchs neue, familienfreundlichere Berufsperspektiven bietet. Das 10-jährige Bestehen des Medizinischen Versorgungszentrums feiern des Dresdner Uniklinikum am Mittwoch dem 28. Oktober, in einer Jubiläumsveranstaltung, in deren Rahmen die Ausstellung „Faszination Farbe“ der Dresdner Künstler Andreas Garbe und Thomas Stephan eröffnet wird.
„Bei der Gründung des MVZ ging es uns vor allem darum, Patienten mit komplexen Erkrankungen vor oder nach dem Krankenhausaufenthalt möglichst lückenlos zu versorgen. Auch wenn wir 2005 davon überzeugt waren, den richtigen Weg einzuschlagen, hat die Entwicklung des Zentrums unsere Erwartungen deutlich übertroffen“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Dresdner Uniklinikums. Der Aufbau des ersten Medizinischen Versorgungszentrums an einem ostdeutschen Universitätsklinikum festigte den Ruf der Dresdner Hochschulmedizin als eines der innovativsten Krankenhäuser Deutschlands. Der Start des MVZ wurde von einigen kritischen Stimmen begleitet. Sie bezweifelten nicht nur die Legitimität des Krankenhauses als Träger dieser Form der ambulanten Krankenversorgung, sondern auch deren Erfolgschancen. „Im Vergleich zu 2005 hat das MVZ die Zahl der Arztsitze verzehnfacht und ist auch wirtschaftlich erfolgreich. Damit ist das Zentrum zu einem integralen Bestandteil der Hochschulmedizin Dresden geworden und hat sich einen festen Platz in der Versorgungslandschaft gesichert“, so Prof. Albrecht weiter.
Als bundesweit eines der ersten von einem Krankenhaus gegründeten Medizinischen Versorgungszentren entwickelte sich die Einrichtung am Uniklinikum Dresden schnell zu einem Vorbild. Heute sichern viele regionale Krankenhäuser die ambulante Versorgung nicht nur der eigenen Patienten durch ein MVZ ab. Damit gleichen sie in Teilen auch den Rückgang von Facharztpraxen im ländlichen Raum aus. „Die positiven Effekte dieser Zentren sind äußerst vielfältig. Dazu gehört auch, dass sie jungen Ärzten neue Berufsperspektiven bieten. Denn als Angestellte sind sie nicht mehr den Risiken und dem großen Druck einer eigenen Praxis ausgesetzt, sondern haben als Beschäftigte in der ambulanten Krankenversorgung auch die Chance, Familienleben und Beruf besser in Einklang zu bringen“, erklärt der Medizinische Vorstand.
Zudem haben erfahrene Fachärzte die Chancen des vor zehn Jahren gegründeten MVZ für sich entdeckt. So zum Beispiel zwei Ärztinnen mit eigener Praxis, die sich in der letzten Phase ihres Berufslebens befanden. Um schrittweise in den Ruhestand zu gehen und dennoch ihren langjährigen Patienten eine verlässliche Nachfolge bieten zu können, wechselten sie mit ihrer kassenärztlichen Zulassung ins MVZ. Dabei spielte auch der Aspekt eine Rolle, im Angestelltenverhältnis an Lebensqualität im Sinne einer adäquaten Work-Life-Balance zu gewinnen. Die Arbeit in einem Medizinischen Versorgungszentrum hat sich auch für Klinikärzte als reizvolle Option erwiesen: Hier haben sie die Möglichkeit, im Krankenhaus schwer erkrankte Patienten zu behandeln, gleichzeitig jedoch in der MVZ-Praxis eine Vielfalt leichterer Erkrankungen zu versorgen. Gerade bei einem Maximalversorger wie dem Dresdner Uniklinikum sorgt dieser zweigeteilte Arbeitsplatz dafür, ein besonders breites fachliches Spektrum auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau abdecken zu können. Davon profitieren auch die Patienten. Ein Beispiel dafür ist ein bereits vor zehn Jahren an Kehlkopfkrebs erkrankter Patient aus dem Mittelsächsischen Waldheim, der nach erfolgreicher Operation auch heute noch ins Uniklinikum kommt. Doch er steuert nicht in die HNO-Klinik an, sondern das MVZ. Diesen Weg nach Dresden nimmt der Patient gern in Kauf, damit die spezialisierte Tumornachsorge in einer Hand bleibt. Das Zusammenspiel einer ambulanten Praxis und der Klinik ist es auch, das in den vergangenen Jahren viele regionale Krankenhäuser bewog, ein eigenes MVZ zu etablieren. Von dieser engen Verknüpfung profitieren die Patienten: Sie werden von Ärzten behandelt, die sie mit einem überdurchschnittlich breiten fachlichen Spektrum auf einem entsprechend hohen Niveau behandeln können. – Dies macht die Medizinischen Versorgungszentren gerade außerhalb der Ballungsgebiete zu einer zeitgemäßen wie zukunftsfesten Form der ambulanten Krankenversorgung.
Weitere Informationen
www.mvzdresden.de
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