Geburtenzahl steigt am Dresdner Uniklinikum auf Allzeit-Hoch
Die Teams von Kreißsaal und Neugeborenen-Station der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe blicken auf ihr bisher arbeitsreichstes Jahr zurück: 2016 wurden am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden insgesamt 2.809 Babys geboren – mehr als jemals zuvor. Damit steigern sich die Neugeborenen-Zahlen am Universitätsklinikum nach den vergangenen Rekordjahren – 2015 waren es 2.521 Babys – deutlich. Durch das hochschulmedizinische Umfeld mit der unter anderem auf Neonatologie spezialisierten Klinik für Kinder- und Jugendmedizin können hier junge Familien ideal versorgt werden. Auch Paare mit bisher unerfülltem Kinderwunsch finden im Universitäts Kinder-Frauenzentrum hochkompetente Ansprechpartner: Die dokumentierte Geburtsrate nach künstlicher Befruchtung mit in vitro-Fertilisation lag 2015 bei 33 Prozent – einem Wert, der doppelt so hoch ist wie der deutschlandweite Durchschnitt. Damit liegt die Reproduktionsmedizin der Dresdner Uni-Frauenklinik im bundesweiten Vergleich auf einer Spitzenposition für die IVF-Behandlung: Platz drei unter insgesamt 91 erfassten reproduktionsmedizinischen Zentren. Von einer besonderen Expertise der Kinderwunschsprechstunde der Dresdner Uni-Frauenklinik profitieren Patientinnen und Patienten, die sich aufgrund einer Krebserkrankung einer Chemo- oder Strahlentherapie unterziehen müssen. Durch das Einfrieren von Eierstockgewebe, Eizellen oder Spermien lassen sich die Chancen auf den eigenen Nachwuchs ebenso erhalten wie in bestimmten Fällen durch den medikamentösen Schutz der Keimdrüsen.
Mit einem Plus von gut elf Prozent verzeichnet die Geburtshilfe am Dresdner Uniklinikum einen deutlichen Anstieg der hier geborenen Babys. Unter den 2016 Neugeborenen waren 1.323 Mädchen und 1.486 Jungen. Insgesamt registrierte die Dresdner Uni-Frauenklinik im vergangenen Jahr 2.668 Geburten; darunter 131 Zwillingspärchen und fünf Mal Drillinge. Damit wurden auch bei den Mehrlingsgeburten alle bisherigen Rekordmarken überboten. „Während meiner nunmehr 40-jährigen Dienstzeit in der Geburtshilfe, hat es so etwas noch nicht gegeben“, sagt Oberärztin Dr. Gabriele Kamin. „Die Geburtenzahlen am Uniklinikum steigen seit den 2000er-Jahren kontinuierlich an, doch selten gab es einen solchen Sprung wie in diesem Jahr.“ Für Prof. Pauline Wimberger, Direktorin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, ist dies ein Beleg für den hervorragenden Ruf der Klinik. Dafür ausschlaggebend sind die erfahrenen Teams von Kreißsaal und Neugeborenen-Station sowie das umfassende Versorgungsangebot der Geburtsmedizin: „Am Universitätsklinikum bieten wir unseren Patienten ein Rundum-Paket mit dem Ziel der größtmöglichen Sicherheit. Dazu können wir schnell Spezialisten aller notwendigen Fachgebiete hinzuziehen, um Mutter und Kind gemeinsam optimal zu versorgen. Hinzu kommt eine hervorragende Infrastruktur mit fünf Kreißsälen, einem Vorwehenzimmer, zwei Vorbereitungsräumen sowie einem für Kaiserschnittentbindungen reservierten Operationssaal“, erklärt Prof. Wimberger. Doch ein Teil der Patientinnen wird an der Uni-Frauenklinik nicht erst kurz vor der Geburt betreut: Besonders bei Risikoschwangerschaften werden die Frauen intensiv in der Schwangerenambulanz betreut. Die Schwangeren profitieren dann von einer kontinuierlichen Betreuung bis zur Entbindung. Ein besonderer Schwerpunkt ist hier die intensivierte Ersttrimesteruntersuchung. Durch ein spezielles Früherkennungsprogramm können die Ärzte beispielsweise Risiken einer Frühgeburt oder der Präeklampsie – eine so genannte späte Schwangerschaftsvergiftung – senken.
Kinderwunschbehandlung: Bei der Erfolgsquote in der Spitzengruppe
Doch nicht nur für Schwangere ist das Uniklinikum eine attraktive Adresse. Auch für Paare mit unerfülltem Kinderwunsch bietet die Frauenklinik besondere Therapien an. Schwerpunkt der Kinderwunschbehandlung ist die künstliche Befruchtung – In-vitro-Fertilisation (IVF) und intrazytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) –, bei der Eizellen außerhalb des Körpers befruchtet werden. Ein Großteil der Patientinnen unterzieht sich zuvor einer hormonellen Stimulation. Rund 33 Prozent der mit IVF vorgenommenen Befruchtungen haben 2015 im Universitätsklinikum zu der Geburt eines Kindes geführt. „Damit liegen wir deutlich über dem Durchschnitt der bundesweit dokumentierten Erfolgsquote von 15 Prozent“, sagt Oberärztin Dr. Maren Goeckenjan. Die Leiterin des IVF-Zentrums am Uniklinikum verweist auf die „Qualitätssicherung in der Reproduktionsmedizin“ (QSRepromed), einer bundesweiten Auswertung der Daten aller IVF-Zentren Deutschlands. Mit diesem Wert erreichen die Spezialisten des Uniklinikums einen Spitzenplatz deutschlandweit.
In der Kinderwunschsprechstunde der Dresdner Uni-Frauenklinik stellten sich 2016 mehr als 350 Paare erstmals vor. Bei 200 Frauen erfolgte eine künstliche Befruchtung nach hormoneller Stimulation. In einer vorläufigen Bilanz geht das Team der Reproduktionsmedizin davon aus, dass auch für das Jahr 2016 ähnlich gute Geburtenraten erzielt werden können wie 2015. Bei einem Fünftel der Schwangerschaften nach reproduktionsmedizinischen Maßnahmen im Uniklinikum erwarteten die Mütter Zwillinge. „Alle unsere Patienten profitieren dabei von einer kontinuierlichen Betreuung durch unsere Klinik – von der künstlichen Befruchtung bis zur Entbindung“, sagt Dr. Goeckenjan. Neben der herkömmlichen IVF nach Hormonstimulation bietet die Kinderwunschsprechstunde auch ein Verfahren ohne Stimulation an.
Erfüllter Kinderwunsch trotz Chemo- oder Strahlentherapie
Ein zweiter Schwerpunkt der Kinderwunschsprechstunde besteht darin, Frauen und Männern mit Krebserkrankungen vor einer Chemo- oder Strahlentherapie zu beraten. Weil diese Therapien die Eierstöcke und Hoden und somit die Fruchtbarkeit irreversibel schädigen können, stellen sich vor allem im Dresdner Uniklinikum behandelte Krebspatientinnen in dieser Sprechstunde vor und werden individuell und zeitnah betreut. In vielen Fällen erhalten sie dank einer Behandlung mit modernen Methoden der Fertilitätsprotektion langfristig die Chance, ein eigenes Kind zu bekommen. Zu den dabei genutzten Methoden gehören die Kryokonservierung – das Einfrieren von Eierstockgewebe oder Eizellen sowie Spermien und der medikamentöse Schutz der Keimdrüsen.
Kontakt
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Direktorin: Prof. Dr. med. Pauline Wimberger
Tel. 0351 458-34 20
E-Mail: frauenklinik@uniklinikum-dresden.de
www.uniklinikum-dresden.de/gyn