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Du Olaf, das geht doch viel einfacher: „Prüfen. Rufen. Drücken!“Olaf Schubert ist im Video auf dem Facebook-Kanal des Uniklinikums zu sehen.
15. September 2016

Du Olaf, das geht doch viel einfacher: „Prüfen. Rufen. Drücken!“

Olaf Schubert wirbt für „Woche der Wiederbelebung“ / Kampagne zu Erste-Hilfe-Maßnahmen findet ab Sonnabend in Museen, Gläserner Manufaktur und Dynamo-Stadion statt / Initiative nimmt Scheu vor Herzdruckmassage

Am Sonnabend (17. September) fällt der diesjährige Startschuss zur Dresdner Ausgabe der bundesweit stattfindenden „Woche der Wiederbelebung“. Bei allen Veranstaltungen, die im Rahmen der Aktionswoche bis zum 25. September stattfinden, geht es darum, medizinischen Laien die für sie praktikabelste Form der Herzdruckmassage nahezubringen. Um die Dresdner auf die Veranstaltungen aufmerksam zu machen, gewannen die Initiatoren mit Olaf Schubert – einen der kompetentesten Experten für alle erdenklichen Lebenslagen. In einem zweiminütigen Kinospot zeigt der Dresdner Comedian mit Blasebalg, Pömpel und Starterkabel, wie er einen Menschen mit Herzstillstand zurück ins Leben bringen würde. Hinter den Aktionen der „Woche der Wiederbelebung“, für die Olaf Schubert wirbt, stehen das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, die Landeshauptstadt Dresden, sowie Rettungsdienste, Unternehmen und weitere Institutionen.

Olaf Schubert war in Topform, als er Ende Juni in die Rolle als Experte für Wiederbelebungen aller Art schlüpfte. In der Gläsernen Manufaktur dozierte er vor laufender Kamera über die drei ihm bekanntesten Methoden, ein stillstehendes Herz wieder zum Schlagen zu bringen. Um jederzeit helfen zu können, greift der Dresdner Comedian zu alltäglichen Dingen wie Blasebalg, Pömpel und Starterkabel. Weit kommt er mit seinem Expertentum dann aber doch nicht, denn am Ende zupft ihm ein Mädchen am Ärmel: „Du Olaf, das geht doch viel einfacher!“ Schließlich geht es beim plötzlichen Herzstillstand um drei Dinge: „Prüfen. Rufen. Drücken!“ – die wichtigsten Handlungen, mit denen jeder zum Lebensretter wird. Mit diesem vom Video-Team des Uniklinikums produzierten Kinospot werben die Organisatoren der „Woche der Wiederbelebung“ für die einzelnen Aktionen, die in Dresden vom Sonnabend (17. September) bis zum darauf folgenden Sonntag (25. September) stattfinden werden. Die Spots sind unter anderem ab Donnerstag (15. September 2016) im Dresdner UFA-Kristallpalast zu sehen.

Den Auftakt der „Woche der Wiederbelebung“ bildet am Sonnabend der Kinderreanimationstag in der Centrum Galerie Dresden. Von 10 bis 16 Uhr können Kinder und ihre Eltern erleben, dass jeder ein Lebensretter sein kann. In diesem Rahmen lernen Mütter und Väter alles über lebensrettende Maßnahmen, während der Nachwuchs im Kindergartenalter an unterschiedlichen Stationen mit Spiel und Spaß Notfallsituationen unter anderem mit ihren mitgebrachten Kuscheltieren oder der Puppen meistern können. Fürs Mitmachen bekommen die Kinder jeweils eine kleine Erste Hilfe Box vom Dresdner Gesundheitsamt.

Abschließendes Highlight der „Woche der Wiederbelebung“ ist am Sonntag, dem 25. September, der Aktionstag beim Zweitliga-Spiel Dynamo Dresden gegen Würzburger Kickers im DDV-Stadion: Ab 11.30 Uhr können Fußballfans an mehreren Infoständen selbst Hand anlegen und an Übungspuppen die richtige Reanimation üben. In der Halbzeitpause wird die Herzdruckmassage dann live auf dem Dynamorasen gezeigt. Zwischendurch läuft auf dem Großbildschirm auch der Spot mit Olaf Schubert.

In der Woche zwischen diesen Veranstaltungen gibt es an vier Tagen weitere spannende wie informative Veranstaltungen. Unter dem Motto „7.-Klässler lernen Leben retten“ werden am Montag, dem 19. September, von zwölf bis 13 Uhr mehrere hundert Schülerinnen und Schüler in der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen die einfachen lebensrettenden Maßnahmen an Übungspuppen lernen und trainieren. Zur selben Zeit finden in ganz Deutschland ähnliche Aktionen statt. Noch individuellere Trainings finden dann am Dienstag (20. September) im Deutschen Hygiene Museum Dresden und am Mittwoch (21. September) im Foyer des Residenzschlosses statt. Jeweils von 12 bis 18 Uhr können Besucher und Mitarbeiter der Museen ihre persönlichen Fragen rund um das Thema „richtige Reanimation“ stellen und gleich praktisch ausprobieren. Am Sonnabend, dem 24. September, haben die Organisatoren der „Woche der Wiederbelebung“ die Senioren im Blick: Unter dem Motto „Präventionstag sucht den Lebensretter 50+“ werden in der Zeit von 9 bis 13 Uhr im Kinder-Frauenzentrum des Universitätsklinikums zu jeder vollen Stunde Reanimationsschulungen angeboten. Diese Kurse finden im Rahmen des „Präventionstags 50+“ statt, den der Stadtsportbund Dresden, die Landeshauptstadt Dresden sowie zahlreiche Partner veranstalten.

„Prüfen. Rufen. Drücken!“ – Mit drei simplen Regeln Lebensretter sein
Im Ernstfall beherzt zu handeln, tut in Deutschland Not: Während in nordeuropäischen Ländern etwa 70 Prozent aller Erwachsenen bei Herzstillstand zu Lebensrettern werden, sind es hierzulande etwas mehr als 30 Prozent. Dabei kann es jeden treffen – als Helfer oder Betroffenen: Plötzlich bricht ein Mensch zusammen – Passanten bleiben erschreckt stehen. Einige von Ihnen wissen zwar noch ungefähr was zu tun ist. Aber die Angst, etwas falsch zu machen und auch der Ekel vor einer möglichen Mund-zu-Mund-Beatmung lässt sie zaudern. Wertvolle Minuten vergehen. Selbst die kurze Zeit, die professionelle Ersthelfer brauchen, um an den Ort des Geschehens zu kommen, ist zu lang: Bereits drei Minuten nach einem Herzstillstand treten aufgrund des Sauerstoffmangels unwiderrufliche Schäden im Gehirn auf.

„Mit einer einfachen Herzdruckmassage kann der Restsauerstoff aus der Lunge im Blut zirkulieren und so bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes die Überlebenswahrscheinlichkeit entscheidend erhöhen“, erklärt der stellvertretende Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Dresdner Uniklinikums, Prof. Axel Heller. Dazu müssen lediglich drei simple Regeln beherzigt werden: „Prüfen. Rufen. Drücken!“: Prüfen, ob die bewusstlose Person noch atmet. Dann unter der europaweit gültigen Notrufnummer 112 den Rettungsdienst rufen. Und schließlich fest und mindestens 100 Mal pro Minute in der Mitte des Brustkorbs drücken und nicht aufhören, bis Hilfe eintrifft. „Mit der Erhöhung der Wiederbelebungsrate durch Laienhelfer könnten in Deutschland jährlich rund 5.000 Menschenleben gerettet werden“, berichtet Prof. Heller, der als Notfallmediziner regelmäßig in Rettungswagen und im Hubschrauber zur Erstversorgung von Patienten unterwegs ist.

Auf den Weg gebracht wurden die zahlreichen Veranstaltungen der „Woche der Wiederbelebung“ durch den hohen persönlichen Einsatz und das organisatorische Geschick der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Dresdner Uniklinikums. Doch ohne das Engagement der Landeshauptstadt Dresden – eingebunden sind das Gesundheitsamt und weitere Einrichtungen – sowie rund 50 Instruktoren, die den Menschen in den Museen, der Centrum Galerie, der Gläsernen Manufaktur und weiteren Einrichtungen das Wissen um das schnelle und richtige Erkennen eines Herzstillstands sowie den darauf folgenden Maßnahmen nahebringen, würde die Aktionswoche wirkungslos bleiben. Folgende Institutionen stellen für die Aktionen weitere Instruktoren zur Verfügung: Deutsches Rotes Kreuz, Arbeitersamariter-Bund, Johanniter-Unfall-Hilfe , Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG),Carus Akademie des Universitätsklinikums Dresden, Arbeitsgemeinschaft Erste-Hilfe und Notfallkunde für Medizinstudierende sowie Fachschaftsrat Medizin/Zahn­medizin der TU Dresden.

Weitere Informationen
www.idrl.de
www.dresden.de/lebensretter
www.einlebenretten.de/handeln.html

Kontakt für Journalisten
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie
Direktorin: Prof. Dr. med. Thea Koch
Tel. 0351 458-4110
E-Mail: Thea.Koch@uniklinikum-dresden.de
www.uniklinikum-dresden.de/anae