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Labore mit Liquor- und Blutuntersuchung

Labore mit Liquor- und Blutuntersuchung

Laboruntersuchungen spielen sowohl im Bereich der Erstdiagnostik der MS als auch für das regelmäßige Monitoring bei bestehender Multipler Sklerose eine wichtige Rolle. In der Dresdner Universitätsklinik wird dabei intensiv mit drei Partnern zusammengearbeitet: Im Zentrallabor unter Professor Chavakis erfolgt ein großes Spektrum an Blut- und Gehirnwasseruntersuchungen. Im immunologischen Labor unter Privatdozent Conrad können bestimmte Autoantikörper identifiziert werden, d. h. z.B. Eiweiße, die an körpereigene Strukturen binden. In der Mikrobiologie/Virologie unter Professor Dalpke werden z.B. Infektionen vor der Behandlung mit immunologisch eingreifenden Therapien ausgeschlossen.

Auch im Rahmen der MS Diagnostik müssen klinisch ähnlich verlaufende Infektionen, wie z.B. die Borreliose oder die Syphilis, ausgeschlossen werden. Die gesamte Laborprozedur ist inzwischen digitalisiert, d.h. die Laboranforderungen werden digital am Computer mit Hilfe des Klinikinformationssystems gestellt, auf die digitale Anforderung hin wird ein Strichcode gedruckt, der auf die Blutabnahmeröhrchen geklebt wird. In den Laboren kann dann eine genaue Zuordnung der Proben erfolgen. Die Befunde werden schließlich sofort online zur Verfügung gestellt, so dass uns sehr zeitnah die Untersuchungsbefunde vorliegen und Übermittlungsfehler ausgeschlossen werden können. Bei besonders auffälligen Laborwerten wird das MS-Zentrum direkt kontaktiert, komplexe Befundkonstellationen können mit den Laborexperten besprochen werden.

Ein besonderer Schwerpunkt im Bereich des MS-Zentrums liegt auf der Analyse des Gehirnwassers, das insbesondere bei einer entzündlichen Erkrankung des Gehirns wie der MS bestimmte Auffälligkeiten aufweist. Der Nachweis von Entzündungseiweißen, wie der sog. MRZ-Reaktion oder der oligoklonalen Banden, ist vielfach diagnostisch wegweisend. Seit Kurzem werden bei uns im Bereich des Gehirnwassers auch Neurodestruktionsmarker wie z.B. das Leichtketten Neurofilament gemessen, d. h. Biomarker, die in ihrer Konzentration im Gehirnwasser zunehmen, wenn es zum Untergang von Nervenzellen kommt. Neben der Primärdiagnostik der MS spielt die Labordiagnostik insbesondere im Monitoring von bestimmten Therapien eine wichtige Rolle. Viele Therapeutika werden über die Leber verstoffwechselt, daher müssen die Funktionsparameter der Leber regelmäßig untersucht werden. Auch das Blutbild kann durch die Therapien verändert werden, dabei insbesondere die Lymphozytenzahl, so dass regelmäßige Blutbilduntersuchungen auch bei den meisten MS-Therapien notwendig sind.