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Ganganalyse

Ganganalyse

Das Labor für Ganganalyse am Zentrum für klinische Neurowissenschaften ist eine wichtige Einrichtung, die nur wenige Multiple Sklerose-Zentren zu bieten haben. Weil die Forschung am MS-Zentrum Dresden nicht im Elfenbeinturm, sondern nahe am Patienten stattfindet, gibt es dort die Besonderheit, dass allen MS Patienten eine regelmäßige Untersuchung der Gehfunktion zur Verfügung steht. Die Ergebnisse können sowohl für die individuelle klinische Beurteilung als auch für wissenschaftliche Zwecke genutzt werden. Die Gehfunktion ist ein wichtiger Parameter zur Beurteilung der Multiplen Sklerose, die durch die Beeinträchtigung von unterschiedlichen Funktionssystemen, wie z. B. der Motorik, des Gefühlssinns oder der Koordination eingeschränkt werden kann. Erkennt man diese nicht, kann es u.a. zu Stürzen mit weitreichenden Konsequenzen kommen.

Die Ganganalyse am MS-Zentrum Dresden ist multidimensional, d. h. unterschiedliche Funktionen des Gehens werden möglichst quantitativ erfasst. Dabei geht es z.B. um die Qualität, die Geschwindigkeit sowie die Ausdauer des Gehens. Auch die Auswirkungen von Gangstörungen auf den Alltag werden mit Hilfe von speziellen Fragebögen abgefragt. Zur Messung der relevanten Parameter werden spezielle Sensoren angewendet. Bei uns laufen die Patienten auf dem hässlichsten, aber teuersten Teppich, dem GAITrite System, einem Teppich, der mit Hilfe von Sensoren das Bewegungsmuster der Füße aufzeichnet. Sehr stolz sind wir auch auf unseren sog. Carus Walk, bei dem der Patient auf unserem Zentrumsflur zwischen zwei auf dem Boden befindlichen Carusköpfen seine Gehstrecke absolviert.

Ein ganz neues diagnostisches Tool ist eine aus der Sportmedizin entlehnte Kraftmessplatte, mit der wir Gleichgewicht und Sprünge untersuchen können. Gerade in der Gangforschung ist die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen des Instituts für biomedizinische Technik am Fetscherplatz unter Professor Malberg ein wichtiges Puzzleteil. Dort steht ein Hightech-DIERS Gangmessplatz mit integriertem Laufband zur umfassenden Ganganalyse bereit. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen direkt in die Betreuung des Patienten ein und können zur Optimierung der symptomatischen Therapie führen. Aber auch wichtige Anpassungen der verlaufsmodifizierenden Therapie können über diese Untersuchungsergebnisse getriggert werden.