Neuropsychologische Untersuchung
Ein optimales modernes MS-Management sieht aber vor, dass man Symptome und deren Veränderungen im Verlauf möglichst objektiv und messbar erfassen sollte. Dies ist eine Voraussetzung dafür, dass man diese Symptome direkt behandeln und den Behandlungseffekt dann messen kann. Auf der anderen Seite spielen solche signifikanten Veränderungen der kognitiven Funktionen auch bei der Wahl bzw. bei der aufgrund von Verschlechterungen notwendigen Umstellung der verlaufsbeeinflussenden MS-Medikation eine wichtige Rolle.
Unsere kognitiven Funktionen sind nun so vielgestaltig und umfangreich, dass ein einzelner Test nicht für deren Beurteilung ausreicht. Zwar wird der sogenannte Zahlen-Symbol-Test (SDMT), der eine gewisse Beurteilung der individuellen Verarbeitungsgeschwindigkeit und Konzentration zulässt, als regelmäßiger Screeningtest auch bei uns häufig durchgeführt; allerdings muss für eine umfängliche Beurteilung der individuellen kognitiven Funktion eine Reihe unterschiedlicher Testungen durchgeführt werden. Weil für das Testergebnis aber auch persönliche Dinge wie z.B. die Schulausbildung, aber auch psychische Erkrankungen eine wichtige Rolle spielen, ist es uns wichtig, dass eine solche umfangreiche ganzheitliche Testung mit vorheriger ausführlicher Erhebung der neuropsychologisch relevanten Krankengeschichte von einem erfahrenen Psychologenteam durchgeführt wird. Das MS-Zentrum bietet eine solche, etwa zwei Stunden dauernde ausführliche kognitive Testung mit detaillierter Befundung unter der Supervision von Prof. Beste an, die in regelmäßigen Abständen wiederholt werden sollte, um somit den Langzeitverlauf zu verfolgen. Eine detaillierte kognitive Testung ist auch Voraussetzung, um bestimmte, z.B. digitale Therapieverfahren einzusetzen.