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Neuroimmunologisches Labor (NIL)

Neuroimmunologisches Labor (NIL)

Das Neuroimmunologische Labor ist sogar älter als das klinische Multiple Sklerose Zentrum. Mit dem Aufbau des neuroimmunologischen Bereichs wurde zunächst die wissenschaftliche Institution dieses Labors geschaffen, bevor dann aufgrund des hohen Bedarfs auch die klinische Betreuung von MS-Patienten im MS-Zentrum am UKD professionalisiert wurde. Bei der Entstehung der Multiplen Sklerose treffen zwei komplexe Systeme aufeinander, das Nervensystem und das Immunsystem. Während das Nervensystem jenseits von Tiermodellen schwierig experimentell zu untersuchen ist, können mit Hilfe neuester Techniken immunologische Mechanismen in Blut und Gehirnwasser untersucht werden.

Dabei stellt die klinische translationale Forschung am Patienten inzwischen die wichtigste Säule im Dresdner neuroimmunologischen Labor dar, in dem aber auch Grundlagenforschung durchgeführt wird. Gerade die immunologische translationale Forschung kann wichtige Hilfestellungen leisten für die Entwicklung einer personalisierten MS-Therapie. Jedes Therapeutikum führt zu typischen immunologischen Veränderungen, die individualisiert für den Patienten quantifiziert und mit klinischen und bildgebenden Daten in Bezug gesetzt werden können.

In den letzten Jahren kommt eine weitere Technologie zum Einsatz, die es uns erlaubt, die Folgen auf das Überleben von Nervenzellen durch die entzündliche Aktivität im zentralen Nervensystem messen zu können. Mit Hilfe der aufwändigen und teuren SIMOA-Technologie ist es möglich, im Blut sog. Neurodestruktionsfaktoren wie das Leichtketten Neurofilament nachzuweisen, d. h. Faktoren, die bei der Zerstörung von Nervenzellen ins Blut freigesetzt werden. Diese wichtigen Biomarker befinden sich noch in der Erforschungsphase und werden nur von wenigen Zentren wie bei uns auch in der klinischen Versorgung eingesetzt. Allerdings zeigen bereits bisherige Daten gerade bei der schubförmigen MS, dass die Neurofilament-Bestimmung in Zukunft einen hohen Stellenwert im individualisierten Management der Patienten haben wird. Wichtige Komponente des neuroimmunologischen Labors ist die Biobank, die gerade bei der Vision einer personalisierten MS-Therapie von entscheidender Bedeutung ist. Forschung geht nur in der Kooperation, deshalb sind wir sehr dankbar für die vielfältigen Laborkooperationen, die wir mit Dresdner und externen Partnern pflegen dürfen. Aktuell wichtige Kooperationsprojekte sind das Triomed-Projekt zur Translation innovativer zellulärer Biophysik in die personalisierte Medizin sowie das Proteosens Projekt im EKFZ.

https://www.qualitype.de/de/forschung/

https://digitalhealth.tu-dresden.de/research/innovation-projects/proteosens