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Intraoperative Qualitätskontrolle, Überwachung und Bildgebung

Intraoperative Qualitätskontrolle, Überwachung und Bildgebung

Eine perfekte operative Durchführung ist unser höchster Anspruch: Dies beginnt bereits mit der Indikationsstellung. Es finden täglich interdisziplinäre Fallbesprechungen statt, in denen mitbehandelnde Kolleginnen und Kollegen innerhalb unseres Gefäß- und Aortenzentrums (Angiologen, Radiologen, Neurologen, Neuroradiologen sowie Herzchirurgen) über eine individuell angepasste Therapiegestaltung unserer Patient*innen gemeinsam entscheiden. Hier werden aktuelle leitliniengerechte Therapieentscheidungen für eine konservative Therapie als auch operative Gefäßintervention (OP, PTA oder Hybrid-Eingriff) anhand vorliegender Befunde (Anamnese, körperliche Untersuchung, Bildgebung wie Duplexsonographie, CTA, MRA, PET usw.) getroffen. Wir legen stets hohen Wert auf alle uns zur Verfügung stehenden medizinischen Möglichkeiten, um den Erhalt von Gliedmaßen und sämtlichen Organen zu erfüllen. Wir respektieren in aller Hinsicht den Patienten- bzw. Angehörigenwillen und die geistlich-körperliche Unversehrtheit eines jeden Individuums.

Für die intraoperative Qualitätskontrolle, Behandlungsüberwachung und Durchführung stehen uns vielseitige Möglichkeiten zur Verfügung die uns einerseits die Eingriffe erleichtern und/oder andererseits sicherer machen.

Intraoperativer Duplex-Sonographie

Mittels intraoperativer Duplex-Sonographie (wireless Sono Siemens) können Zielgefäße sicherer aufgefunden, punktiert und z.B. so ein minimalinvasiver Gefäßzugang (EVAR, TEVAR) etabliert werden. Auch kann hierdurch ohne Kontrastmittel die Morphologie und Qualität einer Gefäßrekonstruktion z.B. bei einer Carotis-TEA kontrolliert werden.

Taschendoppler-Gerät

Taschendoppler-Gerät

Mit einem Taschendoppler-Gerät können Gefäßrekonstruktionen auf ihre Offenheit überprüft werden. Insbesondere im Rahmen der Shunt- und Eingeweide sowie Nierenarterienchirurgie werden spezielle Sonden zur präzisen Bestimmung der Flusskurven und des angestrebten Flussvolumen eingesetzt.

Intravasaler Ultraschall

intravasaler Ultraschall

Bei der endovaskulären Versorgung der Aortendissektionen sowie der Versorgung relevanter Stenosen oder Okklusionen von Schlagadern und tiefen Venen kommt der intravasale Ultraschall kurz IVUS zur Anwendung, um eine sichere und kontrastmittelsparsame Lageverifizierung und möglichst atraumatische Rekanalisation insbesondere von komplexen Gefäßpathologien zu gewährleisten.

Neuromonitoring

NeuromonitoringWährend der Carotischirurgie, die primär in lokoregionalen Anästhesie angestrebt wird, erfolgt das zuverlässigste intraoperative Neuromonitoring über das aktuelle klinische Bild. Der Patient betätigt in regelmäßigem Intervall und nach Aufforderung des Operateurs ein akustisches Signal auslösenden Gegenstand (z.B. Gummiball, Quietscheente), was den Operateur und Anästhesisten sofort über die regelrechte Hirnfunktion der zu operierenden Hirn-Hemisphäre informiert. Somit kann der Operateur sofort auf die verändernde Vigilanz des Patienten reagieren (z.B. intraoperative temporäre arterioarterielle Shuntanlage). Ist eine solche sog. Wach-Carotis Operation nicht möglich wird während der Vollnarkose  die Hirnfunktion obligat über indirekten Tests (z.B. NIRS SEPs, MEPs) permanent überwacht und bei relevanten Abweichungen reagiert ( Blutdrucksteigerung, „on demand“ shunting).
Ein anderer Einsatzbereich von sensorisch und motorisch evozierter Potentiale (SEP,  MEP) ist neben Messung des Spinaldrucks die Überwachung der Rückenmarkfunktion während großer offener aber auch  endovaskulärer Operationen an der Aorta. Bei evtl. negativen Messwerten können auch hier entsprechende Gegenmaßnahmen zum Schutz des Rückenmarks eingeleitet werden.

Außer dem Neuromonitoring wird zur Rückenmarksprotektion regelmäßig eine intraoperative Liquordruckmessung zur Vorbeugung und Behandlung einer spinalen Ischämie bei endovaskulären und offen Operationen von thorakoabdominellen Aneurysmen (TAAA) angewandt, um das immanente Risiko einer Paraplegie oder Paraparese (komplette oder inkomplette Querschnittslähmung) zu minimieren.

Extracorporale Membranoxigenierung (ECMO)

ECMODie maschinelle Extracorporale Membranoxigenierung kommt bei der  konventionellen offen operativen Versorgung eines sog. thorakalen und thorako-abdominalen Aortenaneurysmas zum Einsatz. Bei diesem Gerät handelt es sich im Prinzip um eine kleine Herz-Lungen-Maschine mit der die Durchblutung der Eingeweide und Nierenarterien sowie der unteren Körperhälfte während des Eingriffs aufrecht erhalten werden kann. Zudem hilft diese das Herz und die Lungen während des Eingriffs zu entlasten bzw. teilweise deren Funktion zu übernehmen.

Angiographie

Hybrid OPNach jeder Gefäßrekonstruktion wird intraoperativ als Abschlusskontrolle eine kontrastmittelgestützte Angiographie in zwei Ebenen (Hybrid-OP-Anlage,  mobiler Hybrid-C-Bogen)  angefertigt. Hiermit kann die Gefäßrekonstruktion detailliert abgebildet und jedwede Gefäßpathologie (Reststenose, Dissektion, Embolisation, Verschluss) rechtzeitig entdeckt und unverzüglich behoben werden.