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Informationen zu aktuellen Studien

Informationen zu aktuellen Studien

Die vom Studienzentrum betreuten Studien haben ihren Schwerpunkt im onkologischen und gastrointestinalen Bereich. Viele der Studien untersuchen die optimale Kombination bekannter Therapien zur Optimierung der Behandlung. Nur durch regelmäßige Überarbeitung der chirurgischen Behandlungskonzepte können diese auch in Zukunft verbessert werden.

Als Patient oder Patientin besteht für Sie die Möglichkeit, an diesen Studien teilzunehmen. Dies hat für Sie den Vorteil einer noch intensiveren Betreuung und Nachsorge, sowie die Möglichkeit, mit neuen, innovativen Therapiemethoden behandelt zu werden. Darüber hinaus sind Sie maßgeblich am Fortschritt der Medizin beteiligt und helfen uns, aktuelle Therapien zu verbessern.

Aktuell werden Studien zu folgenden Krankheitsbildern an unserer Klinik durchgeführt:

Bauchspeicheldrüse (Pankreas)
Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom)
Enddarmkrebs (Rektumkarzinom)
Gefäßchirurgie - Aneurysma
Karzinose des Bauchfells (Peritonealkarzinose)
Lebermetastasen
Operation der Leber (Leberresektion)
Magenkrebs (Magenkarzinom)
Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom)

Patientenzufriedenheit, Beobachtungsstudien


Operation an der Bauchspeicheldrüse (Pankreas)

DISPACT-2

Titel der Studie: Distale Pankreatektomie – eine randomisiert kontrollierte Studie zum Vergleich der minimal invasiven mit der offenen Resektion

Indikation: Operative Entfernung Bauchspeicheldrüsen-Schwanz = distale Pankreatektomie

Wird eine gut- oder bösartige Erkrankung im hinteren Teil der Bauchspeicheldrüse festgestellt, kann als Therapie die chirurgische Entfernung dieses Teils der Bauchspeicheldrüse indiziert sein. Der Standardzugang bei dieser sog. Pankreasschwanzresektion ist heutzutage der offene Zugang über einen Bauchschnitt in der Mittellinie (Laparotomie), es werden aber auch zunehmend Operationen mithilfe der Schlüssellochchirurgie (laparoskopische oder minimal invasive Chirurgie, auch roboter-assistiert) durchgeführt.

Ziel der Studie: Die DISPACT-2-Studie untersucht Unterschiede zwischen der offenen Operation und dem minimal invasiven Operationszugang über eine Bauchspiegelung für die Entfernung des Pankreasschwanzes (distale Pankreasresektion) in Bezug auf Komplikationen im Verlauf nach der Operation. Außerdem werden auch die Sicherheit der Verfahren, die Lebensqualität der Patienten und Patientinnen und die Behandlungskosten untersucht.
Studie im DRKS

HYPPO

Titel der Studie:Häufigkeit und klinische Bedeutung der Serum-Hyperamylasämie (POH) nach Pankreasresektion für das postoperative Ergebnis und die Patientensicherheit

Indikation: Operation an der Bauchspeicheldrüse

Zum besseren Verständnis von postoperativen Veränderungen nach Operationen an der Bauchspeicheldrüse sind wissenschaftlichen Untersuchungen von Körpergewebe und Körperflüssigkeiten wie z.B. Blut von größter Bedeutung. Insbesondere nach Operationen der Bauchspeicheldrüse sind einige Marker im Blut und Bauchwasser (Aszites) als Hinweis auf mögliche Komplikationen nach der Operation bekannt, aber noch nicht ausreichend untersucht. Auch die Mechanismen der Entstehung, der genaue Zeitpunkt und der Zusammenhang von Komplikationsereignissen während und nach der Operation sind noch nicht ausreichend erforscht. Bei der HYPPO Studie werden zusätzliche Untersuchungen am Blut, Gewebe und Aszites (Bauchwasser), die während und nach der Operation entnommen werden, durchgeführt.

Ziel der Studie: Die HYPPO-Studie untersucht Blut, Gewebe und Aszites (Bauchwasser), das während und nach der Operation entnommen wird, auf die o.g. Marker und setzt sie in Beziehung zu dem postoperativen klinischen Verlauf. Damit soll u.a. die Vorhersagemöglichkeit von schweren Komplikationen nach Bauchspeicheldrüsen-Operationen untersucht werden, um diese frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Studie im DRKS
Studie auf ClinicalTrials.gov

RECOPS

Titel der Studie: Der Einfluss der Braun- Fußpunktanastomose auf das postoperative Ergebnis nach pyloruserhaltender Pankreaskopfresektion

Indikation: Operative Entfernung Bauchspeicheldrüsen-Kopf = Pyloruserhaltende Pankreaskopfresektion

Die Bauchspeicheldrüse ist in 3 Abschnitte aufgeteilt: Direkt am Dünndarm liegt der Bauchspeicheldrüsenkopf, danach kommt der Bauchspeicheldrüsenkörper und am Ende der Bauchspeicheldrüsenschwanz. Wurde ein gut- oder bösartiger Tumor am Bauchspeicheldrüsenkopf festgestellt, kann dies dazu führen, dass der Bauchspeicheldrüsenkopf entfernt werden muss. Bei dieser Operation werden Bauchspeicheldrüsenkörper, Galleblase und Magen mit einem kleinen Stück des Dünndarms verbunden, sodass die Nahrungsbeförderung  und Verdauung wieder besser funktionieren. Es kann noch eine zusätzliche Verbindung an der Dünndarmschlinge angebracht werden, die verhindern soll, dass der Nahrungsbrei in Richtung Bauchspeicheldrüse fließt.

Ziel der Studie: Die RECOPS-Studie vergleicht beide Varianten der Operation, um herauszufinden, ob diese zusätzliche Naht zwischen den Darmschlingen weniger postoperative Schwierigkeiten verursacht.
Studie im DRKS

Neo-Response

Titel der Studie: Prädiktion des Ansprechens auf eine neoadjuvante Therapie des fortgeschrittenen Pankreaskarzinoms

Indikation: Entnahme von Tumor-Biopsien bei Bauchspeicheldrüsenkrebs

Der aktuelle klinische Standard sieht vor, dass bei lokal fortgeschrittenen, operablen Tumoren der Bauchspeicheldrüse zunächst eine medikamentöse (systemische) Therapie (Chemotherapie) zur Verkleinerung des Tumors durchgeführt wird, gefolgt von der operativen Entfernung des Tumors. Die Effektivität der medikamentösen Therapie auf den Tumor ist jedoch von Patient zu Patient aufgrund der unterschiedlichen Tumoreigenschaften sehr variabel, teilweise wird eine deutliche Verkleinerung beobachtet und es ist kein vitaler Tumor bei der OP mehr nachweisbar, teilweise verkleinert sich der Tumor nur wenig oder gar nicht. Die Ursachen hierfür sind nur teilweise verstanden.

Ziel der Studie: In der Neo-Response-Studie sollen biologische Faktoren (Biomarker) gefunden werden, die eine Vorhersage der Wirksamkeit der medikamentösen Therapie ermöglichen. Das heißt, dass der Tumor der Bauchspeicheldrüse mit molekularbiologischen Methoden (im weiteren Sinne: Laboruntersuchungen) untersucht wird, um zukünftig vor der Gabe einer Therapie vorherzusagen, ob die Therapie eine gute Chance auf Wirkung hat oder ob eine andere Therapie (z.B. andere Chemotherapie) eingesetzt werden sollte.
Studie im DRKS


 Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom)

COMPASS

Titel der Studie: Anlage eines vorübergehenden künstlichen Darmausgangs vor Entfernung des Dickdarmkrebses bei drohendem oder akutem Darmverschluss – eine randomisiert kontrollierte Studie

Indikation: linksseitiger Dickdarmkrebs mit akuten oder drohenden Darmverschluss

Für die Entfernung des Dickdarmkrebses bei drohendem oder akutem Darmverschluss gibt es zwei etablierte und sichere chirurgische Techniken. Beide Vorgehensweisen (einzeitig und zweizeitig) werden bereits seit Jahrzehnten von Chirurg:innen angewandt.

Beim einzeitigen Vorgehen wird der Dickdarmkrebs mit dem betroffenen Darmabschnitt im Rahmen einer Operation entfernt.

Beim zweizeitigen Vorgehen wird dem Patient:in zunächst ein künstlicher Darmausgang angelegt. Dadurch wird der gestaute Darm zunächst entlastet. Sobald sich der Patient:in von den Folgen des akuten Darmverschlusses erholt hat, erfolgt eine zweite Operation. Im Rahmen der zweiten Operation wird der Dickdarmkrebs entfernt. Zudem soll auch – wenn möglich – der künstliche Darmausgang zurück verlagert werden.

Ziel der Studie: Die COMPASS-Studie untersucht, ob das zweizeitige Vorgehen, die Sterblichkeit innerhalb der ersten 120 Tagen nach dem ersten chirurgischen Eingriff im Vergleich zum einzeitigen Vorgehen verringert. Weiterhin werden onkologische und perioperative Ergebnisse sowie die Auswirkungen auf die Lebensqualität der Patienten untersucht.
Studie im DRKS


Enddarmkrebs (Rektumkarzinom)

IndiTRec

Titel der Studie: Individualisierung der Therapie des Rektumkarzinoms durch Prädiktion des Therapieansprechens auf neoadjuvante Radiochemotherapie mittels Organoidkulturen

Indikation: Entnahme von Tumor-Biopsien bei Enddarmkrebs

Der bisherige klinische Standard sieht vor, dass bei lokal fortgeschrittenen, operablen Tumoren des Rektums zunächst eine Kombination aus Bestrahlung und Chemotherapie zur Verminderung des Risikos des Wiederauftretens des Tumors sowie zur Verkleinerung des Tumors durchgeführt wird, gefolgt von der operativen Entfernung des Tumors. Wir wissen, dass das Rückfallrisiko umso kleiner ist, je kleiner der Resttumor zum Zeitpunkt der Operation ist. In einigen Fällen ist in den Verlaufsuntersuchungen nach der Bestrahlung kein Tumor mehr nachweisbar. Hier kann ggf. auf eine Operation verzichtet werden zugunsten eines abwartenden Verhaltens mit regelmäßigen Kontrollen. Im Falle eines Wiederauftretens des Tumors erfolgt die Operation. Die Effektivität der Radiotherapie auf den Tumor ist von Patient zu Patient sehr unterschiedlich. Die Ursachen hierfür sind nur teilweise verstanden: unter anderem ist bekannt, dass Veränderungen an bestimmten Stellen der Erbsubstanz (genetische Veränderungen) teilweise mit einer Unempfindlichkeit gegenüber der Radiochemotherapie einhergehen.

Ziel der Studie: Mit Hilfe der IndiTRec-Studie soll im Labor das Ansprechen von Tumormaterial auf eine Bestrahlung in geeigneten Modellen (sog. Organoidmodell) analysiert werden, um so die Vorhersagekraft dieses Modells zu untersuchen.
Studie im DRKS

PERIFUNC

Titel der Studie: Perioperative und postoperative Evaluation der Rektal- und Urogenitalfunktion bei Patienten, die eine Rektumresektion erhalten

Indikation: Operation zur Entfernung von Dick- oder Enddarm = Rektumresektion

Erkrankungen des Dickdarms und des Enddarms werden häufig mit einer operativen Entfernung therapiert. Bösartige Tumorerkrankungen in diesen Darmabschnitten (kolorektales Karzinom) gehören zu den häufigsten Krebsarten weltweit. Etwa die Hälfte der Krebserkrankungen in diesen Darmabschnitten entsteht im Enddarm (Rektum). Zur Behandlung dieser sog. Rektumkarzinome ist eine operative Entfernung des Enddarms notwendig.

Ziel der Studie: Die PERIFUNC-Studie untersucht, wie sich die Blasen-, Darm- und Genitalfunktion vor und nach der Enddarmentfernung entwickelt und inwiefern sich dies auf die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten auswirkt.
Studie auf ClinicalTrials.gov

 


Gefäßchirurgie - Aneurysma

EVAR-SE

Titel der Studie: Endovaskuläre Therapie des abdominalen Aortenaneurysmas mit und ohne Sack-Embolisation

Indikation: Krankhafte Erweiterung der Bauchschlagader (Abdominales Aortenaneurysma (AAA))

Aneurysmen der Bauchschlagader können durch eine sog. endovaskuläre Aortenaneurysma-Reparatur (EVAR) behandelt werden. Diese beinhaltet die Implantation einer Gefäßprothese (Stent-Graft), die dafür sorgt, dass Blut zwar durch die Stentprothese fließen kann, aber nicht mehr in die Erweiterung (Aneurysma-Sack). Kleine Gefäße, die Teile des Darms oder der Wirbelsäule versorgen, werden dabei überdeckt. Dies führt zu keinen direkten Problemen, allerdings kann dies zu einer Umkehrung des Blutflusses in den kleinen Gefäßen führen, wodurch wieder Blut in den Aneurysma-Sack fließt. Dies wird Endoleak Typ II genannt (T2EL) und kann mit weiteren Komplikationen verbunden sein (weitere Ausdehnung des Aneurysmas). Die Therapie eines T2EL im Nachhinein ist meist aufwändig und kann zu einer weiteren OP führen. Durch das Einbringen spezieller Metallspiralen (coils) bereits während der ersten Operation kann das Risiko für eine solche Komplikation verringern, indem das Blutgerinnungssystem im Aneurysma-Sack angeregt und versiegelt werden kann.

Ziel der Studie: Die EVAR-SE-Studien untersucht, wie effektiv dieses Vorgehen (Einbringen eines ‚coils‘ in den Aneurysma-Sack) bei Patienten mit einem erhöhten Risiko ist, um die Bildung von Endoleaks zu verringern.
Studie auf ClinicalTrials.gov

 


Karzinose Bauchfell (Peritonealkarzinose)

Hi-STEP1

Titel der Studie: Prädiktion des Ansprechens auf Hypertheme Intraperitoneale Chemotherapie in gastrointestinalen Krebserkrankungen

Indikation: Entnahme von Tumor-Biopsien bei Magen- oder Dickdarmkrebs mit Absiedelungen im Bauchfell (Peritonealkarzinose)

Der bisherige klinische Standard sieht vor, dass bei operablen Tumoren mit Bauchfellabsiedlungen während einer Operation der Tumor und alle Absiedlungen entfernt werden  und anschließend eine standardmäßige Durchspülung des Bauchraums mit erwärmter Chemotherapielösung für 1-1,5 Stunden erfolgt (HIPEC). Die Effektivität der Kombinationstherapie auf die Tumorzellen ist jedoch von Patient zu Patient sehr unterschiedlich. Teilweise kann eine vollständige Heilung vom Tumor erreicht werden, teilweise zeigen sich schon nach wenigen Monaten erneute Bauchfellherde. Die Ursachen hierfür sind nur teilweise verstanden: unter anderem ist bekannt, dass Veränderungen an bestimmten Stellen der Erbsubstanz (genetische Veränderungen) teilweise mit einer Unempfindlichkeit gegenüber der Chemotherapie einhergehen. Es werden zunächst aus dem bei entnommenen Tumor Zellkulturen anlegen (sog. Tumor-Organoide).

Ziel der Studie: Die Hi-STEP1-Studie testet an diesen Tumor-Organoiden im Labor verschiedene Chemotherapeutika. Außerdem werden die Tumor-Organoide hinsichtlich genetischer Veränderungen ausführlich analysiert, um so Veränderungen zu finden, die ggf. mittels zielgerichteter Medikamenten angegangen werden können.
Studie im DRKS
Studie auf ClinicalTrials.gov


Lebermetastasen

ARMANI

Titel der Studie: Anatomische Resektion von Lebermetastasen bei Patienten mit RAS-mutiertem kolorektalem Karzinom – eine randomisiert kontrollierte Studie

Indikation: Lebermetastasen eines Dickdarmkrebses = kolorektale Lebermetastasen

In den letzten Jahren wurden wichtige Erkenntnisse über die Biologie des Dickdarmkrebses gewonnen. Hierbei hat sich gezeigt, dass der Dickdarmkrebs keine einheitliche Erkrankung darstellt. Vielmehr gibt es verschiedene Formen des Dickdarmkrebses, welche insbesondere durch die Art der zugrundeliegenden, veränderten Gene im Tumor bedingt sind (sog. Mutationen). Diesbezüglich mehren sich Hinweise aus klinischen Studien, dass bestimmte Genmutationen (z.B. im sog. RAS Gen) das Ansprechen auf Therapien maßgeblich beeinflussen und daher in der Entscheidungsfindung auch der chirurgischen Therapie mitberücksichtigt werden sollten.

Für die Resektion von Lebermetastasen des Dickdarmkrebses gibt es zwei prinzipielle chirurgische Techniken, die sich aus dem Aufbau der Leber aus einzelnen Segmenten ergeben. Bei der sog. anatomischen Resektion erfolgt die vollständige Entfernung aller von Metastasen betroffener Lebersegmente. Anatomische Resektionen orientieren sich am segmentalen Aufbau der Leber. Bei der nicht-anatomischen Resektion erfolgt die Resektion der Lebermetastase mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand, jedoch unabhängig von den Grenzen des betroffenen Segments.

Ziel der Studie: Die ARMANI-Studie untersucht, ob eine anatomische Resektion von Lebermetastasen das krankheitsfreie Überleben von Patientinnen und Patienten mit Dickdarmkrebs, deren Tumor eine Mutation im RAS-Gen hat, im Vergleich zur nicht-anatomischen Resektion verlängert.
Studie auf ClinicalTrials.gov

Operation der Leber (Leberresektion)

PREBOT II

Titel der Studie: Randomisiert kontrollierte Studie zur präoperativen Injektion von Botulinumtoxin in den Sphinkter Oddi zur Reduktion der postoperativen Galleleckage nach Leberresektion

Indikation: Operation der Leber, Leberteilresektion

Liegt eine gut- oder bösartige Erkrankung der Leber vor, kann diese durch eine bestimmte Operation, nämlich eine Leberteilresektion, behandelt werden. Ziel dieser Operation ist, das erkrankte bzw. tumorös veränderte Lebergewebe zu entfernen. Dazu muss der erkrankte Teil des Lebergewebes chirurgisch vom gesunden Lebergewebe getrennt werden. Bei einer solchen Operation können sog. Biliome als Komplikation auftreten. Biliome sind Ansammlungen von Gallenflüssigkeit am Schnittrand der Leber, verursacht durch einen offenen Gallengang (Gallenfistel).

Ziel der Studie: Die PREBOT II-Studie untersucht, ob durch ein muskelentspannendes Medikament (Botox®), das in den Schließmuskel am Übergang des Gallenganges in den Zwölffingerdarm (Sphinkter Oddi) eingespritzt wird und den natürliche Abfluss der Galle verbessert, die Entstehung der Gallenfisteln vermindert werden kann.
Studie im DRKS

 


Magenkrebs (Magenkarzinom)

FLOT9 / PREVENT

Titel der Studie: Prophylaktische HIPEC kombiniert mit FLOT-Chemotherapie im Vergleich zu alleiniger FLOT-Chemotherapie vor und nach Operation bei Patienten mit diffusem Typ Magenkrebs oder Tumoren des Übergangs zwischen Magen und Speiseröhre -   Die PREVENT Studie - eine randomisierte, offene, multizentrische Phase-III Studie der AIO / CAOGI / ACO

Indikation: Magenkrebs oder Speiseröhrenkrebs nach erster Chemotherapie

Es ist nachgewiesen, dass die Durchführung einer Kombination aus Chemotherapie und einer gezielten Operation bei fortgeschrittenem Magenkrebs die Lebenszeit verlängert bzw. die Aussichten auf Besserung der Krankheitsbeschwerden oder Heilung verbessert. Ergebnisse vorangegangener Studien weisen darauf hin, dass Patienten/Patientinnen unter Umständen eine verbesserte Prognose haben, wenn ihnen neben der begleitenden Chemotherapie und der Operation eine zusätzliche einmalige Spülung des Bauchraums mit erwärmter Chemotherapie (HIPEC, bestehend aus dem Medikament Cisplatin) verabreicht wird, die das Tumorwachstum weiter bremsen könnte.
Die Prognose für den Patienten / die Patientin wird vor allem durch den ursächlich bösartigen Tumor des Magens oder der Speiseröhre sowie die Ausdehnung der Erkrankung und die Behandlungsmöglichkeiten bestimmt, deshalb kann sie individuell sehr unterschiedlich sein. Ein Befall des Bauchfells mit bösartigen Krebszellen (Peritonealkarzinose) geht meist mit einer verminderten Lebenserwartung einher. Bei Magentumoren bzw. Tumoren des Übergangs von der Speiseröhre zum Magen vom sogenannten diffusen oder gemischten Typ beobachtet man häufiger als bei anderen Typen eine frühzeitige Absiedelung von Tumorzellen im Bauchraum.

Ziel der Studie: In der FLOT9-Studie soll die Wirksamkeit und Sicherheit einer kombinierten Behandlung aus operativer Entfernung des Tumors und HIPEC-Behandlung in Kombination mit perioperativer FLOT-Therapie (d.h. FLOT-Gabe vor und nach Operation) im Vergleich zur bewährten Therapie mit perioperativer FLOT- Therapie allein ohne HIPEC untersucht werden. Es wird geprüft, ob die Kombination die onkologischen Behandlungsergebnisse weiter verbessern kann. Eine Verbesserung wäre, wenn durch die HIPEC noch weniger Patienten eine spätere Absiedelung von Krebszellen im Bauchfell in Form einer Peritonealkarzinose (Bauchfellrezidiv) aufweisen als mit der alleinigen FLOT-Therapie und Operation.
Studie auf ClinicalTrials.gov

OPPOSITE II: REDESIGN

Titel der Studie: Entwicklung von Therapieentscheidungen anhand von Magenkarzinomorganoiden

Indikation: Entnahme von Tumor-Biopsien bei Magenkrebs

Durch Entnahme von Blut- und Gewebeproben können Tumorzellen in geeignete Zellkultur-Modelle (sog. Organoiden) überführt werden. Anhand dieser Organoid-Modelle können unter Laborbedingungen das Ansprechen auf verschiedenen Therapien sowie Veränderungen im Erbgut und der Zellzusammensetzung analysiert werden.
Der aktuelle klinische Standard sieht vor, dass bei lokal fortgeschrittenen, operablen Tumoren der Speiseröhre/des Magens zunächst eine medikamentöse (systemische) Therapie (Chemotherapie) zur Verkleinerung des Tumors durchgeführt wird, gefolgt von der operativen Entfernung des Tumors. Die Effektivität der medikamentösen Therapie auf den Tumor ist jedoch von Patient zu Patient aufgrund der unterschiedlichen Tumoreigenschaften sehr variabel, teilweise wird eine deutliche Verkleinerung beobachtet und es ist kein vitaler Tumor bei der OP mehr nachweisbar, teilweise verkleinert sich der Tumor nur wenig oder gar nicht. Die Ursachen hierfür sind nur teilweise verstanden. Unter anderem ist bekannt, dass Veränderungen an bestimmten Stellen der Erbsubstanz (genetische Veränderungen) teilweise mit einer Unempfindlichkeit gegenüber der Chemotherapie einhergehen.

Ziel der Studie: Im Labor sollen alternative Therapieoptionen definieren werden, wenn die Organoid-Modelle nicht auf die Standardtherapie beim Magenkarzinom ansprechen. Außerdem sollen biologische Faktoren (Biomarker) gefunden werden, die eine Vorhersage zur Entwicklung von Therapieresistenzen auf eine medikamentöse Therapie ermöglichen sollen.
Ein weiterer Aspekt ist die Befragung von Ihnen als Patient*in, um Ihr Verständnis von der Rolle von Organoid-Modellen in der zukünftigen Präzisionsonkologie zu ermitteln. Das Interview mit Ihnen als Patient*in wird Einblicke zu ihren persönlichen Erfahrungen zwischen Klinik und Forschung verschaffen.
Studie im DRKS


Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom)

RESPECT

Titel der Studie: Roboter-assistierte Entfernung der Speiseröhre mit oder ohne Einsatz von Brustkorbdrainagen zur Verminderung von postoperativen Schmerzen

Indikation: Entfernung der Speiseröhre mit dem OP-Roboter bei bösartiger Erkrankung

Bei einer operativen Entfernung der Speiseröhre mit dem OP-Roboter werden standardmäßig in den rechten Brustkorb 2 Drainageschläuche eingelegt, die Luft und Flüssigkeit absaugen und so dafür sorgen, dass sich die rechte Lunge wieder vollständig entfalten kann. Neue Studien haben gezeigt, dass auch eine einzelne Drainage ausreichend sein kann. Neben der Anzahl der einliegenden Drainagen kann auch die Dauer der Drainagen im Brustkorb den postoperativen Verlauf stark beeinflussen hinsichtlich postoperativer Schmerzen, Genesung und damit Dauer des Klinikaufenthaltes.

Ziel der Studie: Die RESPECT-Studie untersucht, ob ein frühzeitiges Ziehen der Drainage im Brustkorb nach der OP die postoperativen Schmerzen reduzieren kann und damit auf ein längerfristiges Belassen der Drainagen verzichtet werden kann.
Studie auf ClinicalTrials.gov


Patientenzufriedenheit, Beobachtungsstudien

PAZUKOMO

Titel der Studie: Analyse von Parametern der Patientenzufriedenheit bei konventionellen versus minimalinvasiven Operationen beim Rektum-, Pankreas- und Oesophaguskarzinom in der Chirurgie – ein survey trial

Indikation: Geplante Operation bei Enddarm-, Bauchspeicheldrüsen- oder Speiseröhrenkrebs

Zur Behandlung von Krebsleiden im Bauchraum spielt eine Operation oftmals eine große Rolle. Hierbei gibt es die offene und die minimalinvasive Bauchchirurgie. Je nach den im individuellen Krankheitsfall gegebenen Bedingungen, erfolgt die Auswahl der für den Patienten/die Patientin am besten geeigneten OP-Methode. Dies spielt insbesondere für Patient und Patientinnen, die an Speiseröhren-, Bauchspeicheldrüsen- oder Enddarmkrebs erkrankt sind, eine große Rolle.

Ziel der Studie: Die PAZUKOMO-Studie soll dazu beitragen, herauszufinden, wie und wodurch hier operierte Patienten und Patientinnen zufrieden bzw. zufriedener wären. Insbesondere sollen Kriterien der Patientenzufriedenheit erarbeitet und entwickelt werden, die bislang im chirurgischen Alltag nicht berücksichtigt werden und zukünftig eine Rolle spielen könnten. Dies soll mit Hilfe von Patientenbefragungen beantwortet werden.
Studie im DRKS