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300 Menschen setzen auf der Elbe ein Zeichen der Zuversicht
11. November 2022

300 Menschen setzen auf der Elbe ein Zeichen der Zuversicht

Der Welt-Pankreaskrebstag am 17. November steht unter dem Motto „Annehmen – Bewältigen – Perspektiven“. Lila angeleuchtete Dampfschiffe „Dresden“ und „Leipzig“ fahren auf der Elbe zwischen Pieschen und Loschwitz. Spendenaufruf an Dresdnerinnen und Dresdner ist mit der Einladung zur kostenlosen Mitfahrt verknüpft.

Auch in diesem Jahr setzt das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden sichtbare Zeichen zum Welt-Pankreaskrebstag. Dafür hat die Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie einen großzügigen Partner für eine spektakuläre Aktion gewinnen können. Die Weiße Flotte stellt gleich zwei Elbdampfer bereit, die am Donnerstag (17. November) kostenlos die Elbe zwischen Pieschen und Loschwitz befahren. Beide Schiffe starten um 18 Uhr am Terrassenufer. Damit wird das Anliegen des Welt-Pankreaskrebstags auf eine besondere Weise sichtbar: Mit lila angestrahlten Decks und insgesamt 300 Passagierinnen und Passagieren an Bord – darunter auch Menschen, die mit einer Krebserkrankung leben – fahren die beiden Dampfer jeweils knapp zehn Flusskilometer. Die Fahrt selbst ist kostenfrei, doch Uniklinikum und Weiße Flotte rufen zu Spenden zugunsten der Stiftung Hochschulmedizin Dresden auf. Mit den Geldern werden Forschung, Therapie und Patientenprogramme gefördert.

„Mit der stimmungsvollen Fahrt durch das abendliche Dresden schaffen wir unvergessliche Momente. Die dabei entstehende Stimmung weckt das Gefühl der Zuversicht – für die Patientinnen und Patienten mit der Diagnose ‚Pankreaskrebs‘ ebenso wie für die Ärztinnen und Ärzte, Pflegende sowie Forschende. Sie alle arbeiten hart daran, um dieser Tumorerkrankung im Sinne der Betroffenen wirksam zu begegnen“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Dresdner Uniklinikums.„

„Wir fühlen uns sehr geehrt, dass wir vom Universitätsklinikum gebeten wurden, das bedeutsame Anliegen des Welt-Pankreaskrebstag zu unterstützen. In dem wir ein unverwechselbares und in gewisser Weise einmaliges Zeichen setzen, hoffen wir, dem Anliegen dieses Tags auf eine ganz besondere Weise gerecht zu werden“, sagt Victor Straubhaar, Geschäftsführer der Weiße Flotte Sachsen GmbH. „Besonders freut uns, an diesem Abend Betroffene und ihre Angehörigen an Bord begrüßen zu dürfen und ihnen damit unvergessliche Momente bereiten zu können.“ Der diesjährige, vom Verein „Tumore und Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse“ (TEB e. V. Selbsthilfe) in Deutschland ausgerufene 9. Welt-Pankreaskrebstag steht unter dem Motto „Annehmen – Bewältigen – Perspektiven“. Damit werden drei der wichtigsten Momente – Psychoonkologie, Krankenversorgung und Forschung – thematisiert. Diese Inhalte spielen auch auf der Dampferfahrt eine Rolle. Neben Infoständen von Selbsthilfegruppen, dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC), der Stiftung Hochschulmedizin in Dresden sowie der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Dresdner Uniklinikums, gibt es Vorträge zur Pankreaschirurgie, zur Forschung und zur personalisierten Onkologie.

„Die Dampferfahrt auf der Elbe ist einer der diesjährigen Höhepunkte der Stiftung zur Förderung der Hochschulmedizin in Dresden“, sagt Frank Ohi, Mitglied des Stiftungsvorstandes und Kaufmännischer Vorstand des Dresdner Uniklinikums: „Die vor zehn Jahren gegründete Stiftung lebt von der engen Zusammenarbeit mit den Kliniken und den Forschenden der Hochschulmedizin Dresden. Diese Partnerschaft sorgt immer wieder für neue Impulse, mit denen wir einerseits die Menschen auf den Stellenwert von Krankenversorgung, Forschung und Lehre aufmerksam machen und andererseits Spenderinnen und Spender für Projekte gewinnen, für die es noch keine etablierte Finanzierung gibt. Damit trägt die Stiftung dazu bei, Innovationen in den Bereichen Prävention, Nachsorge, Therapie, Aus- und Fortbildung sowie Wissenschaft voranzutreiben.“

Therapieerfolg hängt von Erfahrung und interdisziplinären Strukturen ab
Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine der aggressivsten Tumorerkrankungen und mit einer hohen Sterblichkeit verbunden. Aufgrund verbesserter und weit verbreiteter bildgebender Diagnoseverfahren gelingt es jedoch immer öfter, Vorstufen dieser Krebsart zu entdecken. „Leider bleibt dieser Tumor in zu vielen Fällen immer noch zu lange unerkannt, sodass er sich häufig nicht mehr operieren lässt. Die Tumore sind besonders aggressiv und streuen sehr früh Metastasen“, erklärt Prof. Jürgen Weitz, Direktor der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie am Dresdner Uniklinikum. Erschwerend kommt hinzu, dass sich diese Krebserkrankung in den frühen Stadien nicht bemerkbar macht: Viele Patientinnen und Patienten spüren den Tumor erst sehr spät. Und auch eine erfolgreiche Operation bedeutet nicht grundsätzlich, dass die Erkrankung geheilt werden kann. Aktuellen Statistiken zufolge leben aber inzwischen bis zu 40 Prozent der Operierten auch fünf Jahre nach dem Eingriff noch.

Insbesondere bei spät entdecktem Pankreaskrebs hängt die Entscheidung für oder gegen eine Operation maßgeblich von der Kompetenz des behandelnden Ärzteteams ab. Das Dresdner Uniklinikum hat für nahezu alle Krebsarten interdisziplinäre Zentren aufgebaut, die unter dem Dach des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) arbeiten. Dazu gehört auch das Viszeralonkologische Zentrum, in dem Betroffene wie der Dresdner Prof. Claus-Dieter Donat behandelt werden. Auch beim 82-Jährigen wurde der Tumor an der Bauchspeicheldrüse durch einen Zufallsbefund entdeckt. „In solchen Fällen ist es sehr wichtig, dass eine umfassende Diagnostik sowie Bewertung der Befunde mit anschließender Therapieempfehlung durch Expertinnen und Experten unterschiedlicher Fachbereiche erfolgt“, sagt Prof. Weitz. „In vielen Fällen können wir dann auch Entwarnung geben und es ist keine weitere Behandlung nötig. Liegt aber ein Bauchspeicheldrüsenkrebs vor ist eine Heilung nur bei vollständiger Entfernung des Tumors möglich. Hier ist die Erfahrung des chirurgischen Teams wesentlich. Sollte der Tumor als nicht entfernbar eingeschätzt werden, empfehlen wir Patientinnen und Patienten, eine ärztliche Zweitmeinung einzuholen, um Sicherheit über das richtige Vorgehen zu bekommen“, so Prof. Weitz weiter.

Hohe Fallzahlen – bessere OP-Ergebnisse
Insgesamt nehmen die Viszeralchirurginnen und -chirurgen des Dresdner Uniklinikums jedes Jahr 150 Eingriffe an der Bauchspeicheldrüse vor. „Studien belegen regelmäßig, dass die durch eine große Fallzahl gewonnene Erfahrung der Operateurinnen und Operateure einen direkten Einfluss auf das Ergebnis des Eingriffs hat“, erklärt Prof. Weitz. Dieser Erfahrungsschatz ist ganz besonders bei den minimalinvasiven OP-Verfahren, der sogenannten Schlüssellochchirurgie, entscheidend. Bei Eingriffen an der Bauchspeicheldrüse nutzt die VTG-Klinik mittlerweile sehr häufig dieses schonende Verfahren. Wenn sich der Tumor am sogenannten Pankreaskopf gebildet hat, nutzen die Expertinnen und Experten, wenn möglich, das hochmoderne „da Vinci“-OP-Robotersystem, um das Organ und die umliegenden Lymphknoten zu entfernen. Davon hat auch der Patient Prof. Claus-Dieter Donat profitiert.

Damit die komplexe, fachübergreifende Therapie optimal abläuft – fast alle Patientinnen und Patienten erhalten zusätzlich zu einer Operation eine Chemo- oder auch Strahlentherapie – finden auch Diagnostik und Therapie des Pankreaskrebses im Viszeralonkologischen Zentrum statt, das nach den Anforderungen der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. (DKG) sowie nach der Qualitätsnorm DIN EN ISO 9001:2015 für diese Krebserkrankungen zertifiziert ist. Zudem stellen die VTG-Klinik und das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC), dem Prof. Weitz als Geschäftsführender Direktor angehört, sicher, dass die Betroffenen nach dem jeweils aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis behandelt werden. Das NCT/UCC hat ein Programm aufgelegt, in dessen Rahmen alle entfernten Pankreastumore genetisch untersucht werden. Dank der Ergebnisse können die Spezialistinnen und Spezialisten die auf die OP folgende Chemotherapie an die Gegebenheiten des Krebsgewebes anpassen und so wirksamer gestalten.

Startplätze und Fahrtrouten der Dampfschiffe „Dresden“ und „Leipzig“
Beide Schiffe stehen ab 17 Uhr am Dresdner Terrassenufer für die Mitfahrenden zum Einstieg bereit. Die „Dresden“ startet um 18 Uhr am Anleger 1 und die „Leipzig“ zeitgleich am Anleger 5. Die Dampfer fahren zuerst elbaufwärts in Richtung Kleinschachwitz, um bei der Rückfahrt einen Zwischenhalt am Anleger in Blasewitz (Blaues Wunder) einzulegen. Hier wechseln die Referierenden des Abends die Schiffe, die dann gemeinsam elbabwärts bis Pieschen fahren. Von dort geht es wieder elbaufwärts, so dass die „Dresden“ und die „Leipzig“ gegen 20.30 Uhr das Terrassenufer erreichen.

Link zur Ticketreservierung für die Fahrt am 17. November
https://www.saechsische-dampfschifffahrt.de/fahrten/veranstaltungsfahrten/

Link zur Spende für die Stiftung zur Förderung der Hochschulmedizin in Dresden
https://altruja.de/spenden-zum-wpcd/spende

Kontakte für Medienschaffende

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Direktor: Prof. Dr. med. Jürgen Weitz
Tel. 0351 4 58 27 42
E-Mail:
www.uniklinikum-dresden.de/vtg

Tumore und Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse – TEB Selbsthilfe e.V.
1. Vorsitzende: Katharina Stang
Telefon: 07141 95 63 63 6
geschaeftsstelle@teb-selbsthilfe.de
https://www.welt-pankreaskrebstag.de