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Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH)

Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH)

Die  Fluoreszenz in- situ-Hybridisierung (ISH) ist eine molekularbiologische Methode zum Nachweis von Nukleinsäuren (RNA oder DNA) in Geweben, einzelnen Zellen oder auf Metaphase- bzw. Interphase-Zellkern-Präparaten. Sie beruht auf der Paarung (Hybridisierung) von komplementären Basen auf zwei Nukleinsäure-Einzelsträngen. Einer der beiden Stränge kommt dabei von einer zuvor hergestellten, Fluorochrom-markierten Sonde, der andere liegt im Präparat vor und soll nachgewiesen werden.

Die Sonde besteht meist aus DNA, da diese stabiler ist als RNA und somit im Labor einfacher zu handhaben ist. Auch lässt sich DNA mit heutigen Verfahren einfacher vermehren. Die Markierung der Sonde erfolgt direkt mit fluoreszierenden Molekülen und wird mittels Fluoreszenzmikroskopie nachgewiesen. Diese Methodik ermöglicht den gleichzeitigen Nachweis mehrerer Strukturen durch den Einsatz verschiedener Fluoreszenzfarbstoffe, zum Beispiel den Nachweis eines Chromosoms mit zwei darauf liegenden Genen. Auf Chromosomenpräparaten und auf Zellkernen konnten bereits bis zu sieben verschiedene Farbstoffe erfolgreich eingesetzt werden.

Von klinischer Bedeutung sind kleinste Bereiche einiger Chromosomen, deren Verlust zu Mikrodeletions-Syndromen oder deren Zugewinn zu einer Mikroduplikation führt. Zur Bestimmung der chromosomalen Lokalisation einer duplizierten Region bzw. zum Nachweis des chromosomalen Verlusts ist eine FISH-Untersuchung notwendig. Abhängig vom Syndrom werden erkrankungsspezifische Sonden zum Nachweis eingesetzt. Mit Hilfe der FISH können auch die Chromosomen in der Interphase analysiert werden, z.B. beim „ Pränatalen FISH-Schnelltest“. Auch eine balancierte Translokation, also ein Austausch sehr kleiner chromosomaler Segmente, wird mit Hilfe von FISH-Untersuchungen nachgewiesen.