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8. Dresdner CI-Symposium 2013

8. Juni 2013

Dresdner CI-Symposium anlässlich des 8. Deutschen CI-Tages

Dresden und die Welt verfolgten noch gebannt die Pegelstände der Elbe, als sich, den mitteldeutschen Fluten zum Trotz, fast 200 CI-Träger, Angehörige, Therapeuten, Ärzte und Interessierte zum Dresdner CI-Symposium anlässlich des 8. Deutschen CI-Tages trafen. Das MTZ des Universitätsklinikums Dresden bot mit seinem großzügigen Foyer Platz für Interessenverbände wie den Schwerhörigenverein, die CI-Selbsthilfegruppe und den Gehörlosenverein, aber auch für Informationsstände des Integrationsfachdienstes und Beratung rund um die CI-Technik und die Rehabilitation im Sächsischen Cochlea Implant Centrum. Auf großes Interesse stieß auch der Infotisch der neu gegründeten bilingualen Spielgruppe (Gebärde/Lautsprache) für hörende und schwerhörige Kinder um Frau Stenzel. Dank der guten technischen Ausstattung des Hörsaals mit einer induktiven Höranlage in den vorderen Reihen (durch Dr. Seidler) und des Einsatzes  Internet-basierter Schriftdolmetscher konnte das umfangreiche und inhaltlich durchaus anspruchsvolle Vortragsprogramm von allen gut verfolgt und verstanden werden. Als Veranstalter freuten wir uns besonders über die große Anzahl gehörloser Teilnehmer, die sich mit Hilfe der beiden Gebärdendolmetscherinnen durch eine Vielzahl von Fragen und Kommentaren aktiv einbrachten. Oft mussten sich die Vortragenden ganz besonders um die Aufmerksamkeit der hörenden Gäste bemühen, wenn die Dolmetscherinnen fasziniert bei der Übersetzung von Klangbeispielen oder Wiederholungen beobachtet wurden.

Als Hauptredner konnte Herr Prof. Hans Wocken, emeritierter Professor für Lernbehinderten- und Integrationspädagogik gewonnen werden. Sein spannender und emotional gestalteter Vortrag über Konzepte und Visionen zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention der UN im Sinne der Inklusion von Menschen mit Handicap in Schule und Gesellschaft wurde nachfolgend vom Publikum rege und durchaus kontrovers diskutiert.

Im nachfolgenden Vortrag sprach Herr Hartmann, der therapeutische Leiter des SCIC Dresden, über die Möglichkeiten der Rehabilitation, CI-versorgte Kinder und Jugendlicher auf ihrem Entwicklungsweg in Kindergarten, Schule und Ausbildung optimal zu unterstützen.

Nach einer Mittagspause, die die Möglichkeit zur Stärkung am Buffet, zum Gespräch mit alten und neuen Bekannten und für einen Besuch an den Informationsständen bot, präsentierte Dr. Hannes Seidler einen  umfassenden Überblick über den Einsatz technischer Hilfen zur Überwindung von Hörbarrieren im öffentlichen Raum. Im Anschluss zeigte Frau Sylvia Müller, die Beauftragte für Menschen mit Behinderung der Stadt Dresden, welche Maßnahmen die Stadt Dresden unternimmt und noch plant, um die Belange von Menschen mit Handicap im Sinne einer gesellschaftlichen Inklusion zu unterstützen. Die von Prof. Dr. med. Mürbe, dem ärztlichen Leiter des SCIC sowie der Abteilung Phoniatrie und Audiologie, vorgestellten Entscheidungshilfen bei der Frage nach einer Versorgung mit einem Cochlea Implantat stießen insbesondere bei den Hörgeräteträgern auf großes Interesse. Nachfolgend erläuterte Prof. Dr. med. Dr. h.c. Zahnert, Direktor der HNO-Klinik, die neusten Entwicklungen auf dem Gebiet der implantierbaren Hörsysteme. Den Abschluss der Vortragsreihe gestalteten zwei Mitglieder des Therapeutenteams des SCIC. Musiktherapeutin Kathrin Mertel gab ein mit vielen klanglichen Beispielen untermauertes Plädoyer für den Musikgenuss gerade auch im Alltag hörgeschädigter Menschen. Dr. Anja Hahne stützte diese Aufforderung mit Befunden aus der eigenen wissenschaftlichen Arbeit und Ergebnissen aus der neurowissenschaftlichen Forschung.

Die vielen positiven Rückmeldungen der Teilnehmer haben uns sehr gefreut und sind Motivation und Bestärkung für unsere tägliche Arbeit und die Planung weiterer Veranstaltungen zu den Themen Hörschädigung und  Cochlea Implantat mit überregionaler Reichweite.

Dr. K. Florek

SCIC Dresden  

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