Ferienlager 2019
Es war wieder soweit. Am Sonntag, den 4.08.2019, startete unser traditionelles CI-Ferienlager.
Die Jugendherberge in Lübben im Biosphärenreservat Spreewald war Ziel unserer Reise. Eine altersgemischte Gruppe von 8 bis 18 Jahren, bestehend aus 8 Kinder- und Jugendlichen verbrachte fünf spannende Tage mit drei Betreuerinnen (Maria Castro, Nele Rehahn und Anne-Cathleen Türk) aus dem Sächsischen Cochlear Implant Centrum und der lieben Laura Göckeritz als Unterstützung, selbst einmal CI-Ferienlagerkind.
Welches Thema begleitete uns die ganze Woche über?
Wir entdeckten unsere fünf Hauptsinne, an jedem Tag ein anderer Sinn (Sehen, Hören, Tasten, Riechen und Schmecken)
Am Sonntag reisten alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen an. Es gab keine Heimweh-Tränchen und die Eltern waren schnell mit einem Winken verabschiedet J
Dann fand unser traditioneller Kennenlernabend statt … Wie hieß der Junge nochmal? Wer ist das mit dem schwarzen T-shirt? … etc. Es wurden Blumentöpfe bemalt und allerlei Überraschungs- Samen gepflanzt… „Was da wohl am Ende der Woche zu sehen ist?“ Auch Norbert das Nutria kletterte von der Böschung an der Spree auf die Wiese und begrüßte uns.
Am Montag stand eine Kahnfahrt an, mit dem Namen „Florian der Teichfrosch“. Dieser erzählte anhand von Tafeln an der Spree von seinem Lebensraum. Der Kahnfahrer war der „Hausmeister“ und wusste nicht, wo die Reise hinging, die Kinder mussten ihn durch die Spreelandschaft geleiten.
Vor dem Mittagessen folgte die erste Abkühlung in der Spreelagune. Es wurde geschwommen, getaucht und allerlei Quatsch im und am Wasser gemacht.
Welche Farben gibt es in der Natur? Wie sehen Tiere Farben?
Am Nachmittag wurde die Projektwoche mit dem Sinn „Sehen“ eröffnet. Die Kinder mussten Naturfarben sammeln und diese wurden dann gemeinsam analysiert. Für die „Quadrantenexpedition“ brauchte man eine gute visuelle Merkfähigkeit. Am Ende des Tages begannen wir eigene Sprossen zu ziehen, die wir dann für das Picknick am Freitag verwendeten. Eine abendliche Reflexion schloss den Tag ab und alle krochen müde in ihr Bett.
Wem gehören diese Ohren?
Der Dienstag stand unter dem Motto „Hören“. Die Kinder sollten verschiedene Tierohren- und Betreuerohren anhand von Bildausschnitten zuordnen. Danach war das Hörvermögen gefragt. Tiergeräusche mussten erkannt werden. Das erkannte „Tier“ kam dann auch pantomimisch hinter der schwarzen Decke hervor gelaufen, gehüpft oder geflogen. Da gab es einige Lacher. Zum Schluss wurden eigene Tontopf-Trommeln gebastelt.
Wer hat Muckis und klettert in den Bäumen, wie ein Affe?
Am Nachmittag ging es mit den Rädern in den Kletterwald. Die Kinder – und Jugendlichen bekamen eine professionelle Einweisung und dann ging es los. Es wurde geklettert, was das Zeug hält. Die verschiedenen Tiernamen verrieten den Schwierigkeitsgrad der Kletterstrecken. Mancher kämpfte gegen seine eigene Angst, auch die Betreuerinnen.
Eine spannende Schatzsuche im Sprühregen und Gewitterguss rundete den Tag ab.
Kannst Du den Rhythmus spüren?
Am Mittwoch wurde erst die Hörüberprüfung durchgeführt und kaputte Sprachprozessorteile wurden getauscht. Beim „Miniorchester“ probierten alle ihre selbstgebastelten Trommeln aus. Es ergab sich ein wunderbar rhythmisches Spiel. Des Weiteren wurde der CUP-Song mit bunten Bechern einstudiert. Einige Kinder kannten ihn schon. Anne Türk dichtete den CUP- Song auf das Hören mit CIs um. Dieser wurde in den folgenden Tagen immer wieder geprobt.
Markttag oder wieviel kostet eine Zwiebel?
Nach dem Mittagessen ging es wieder nach Lübben. Ziel war dieses Mal der Wochenmarkt. Die Kinder erhielten Geld und Einkaufszettel und mussten selbstständig Gemüse- und Obst einkaufen. Da gab es viele neue Sachen zu entdecken und der Umgang mit Geld wurde geschult. Ein paar Kinder besuchten noch den Wasserspielplatz der Schlossinsel in Lübben. Danach ging es endlich ins Kino. Es wurde sehr viel gelacht und die Bäuche wurden gefüllt mit Popcorn und Softdrinks.
Am Nachmittag stieß dann eine weitere Betreuerin zum Team hinzu. Nele Rehahn gestaltete mit den Kindern einen tollen Wellnessabend zum Thema „Fühlen“. Es wurde massiert und getastet und leckere Quarkmasken kamen zum Einsatz.
Riechst Du das oder schmeckst Du schon?
Am Donnerstag ging es ums Riechen und Schmecken. Es wurde ein „Riechquiz“ mit Riechstiften durchgeführt. Die Kinder- und Jugendlichen zeigten dabei einen guten Sinn für Gerüche. Anna war die beste Spürnase des Ferienlagers. Am gleichen Vormittag wurde Seife selbst gemacht. Nach dem Mittagessen folgte das Projekt „Schmecken“. Mit eigenem Bio-Ketchup wollten wir die Eltern am Freitag überraschen. Es wurden Tomaten geschnippelt und mit Gewürzen der Ketchup abgeschmeckt. Gebadet wurde an diesem Tag ebenfalls wieder in der Spreelagune.
Am Abend fand ein großer Grillabend für die gesamte Jugendherberge statt. Danach wurden die Seifen eingepackt und mit lieben Worten beschriftet. Ein Lagerfeuer mit Stockbrot/Knüppelkuchen brachte am Ende des Tages eine gemütliche Atmosphäre.
Och nee … Was die Zeit ist schon um?
Am Freitag begleitete uns den ganzen Tag, die Vorbereitung des gemeinsamen Picknicks. Morgens wurden wir erstmal durch das gemeinsame Warm-up wachgerüttelt. Nach dem Frühstück folgte das große Packen. Habt Ihr auch nichts vergessen?
Weiterhin am Vormittag „ernteten“ wir die gezogenen Sprossen. Es wurden Wildkräuter gesammelt. Diverse Salatdressings, zwei Salate und Avocadocreme wurden zubereitet. Am Nachmittag fuhren wir noch einmal an die Spreelagune zum Baden.
Ferienlagermarkt - Zeigt her Eure Waren!
Danach wurde unser Ferienlagermarkt aufgebaut. Wir konnten viele Dinge präsentieren… u.a. selbstgemalte Bilder, selbstgemachte Seife, bunte Trommeln, eigener Ketchup, gesammelte Blumen in Blumenvasen, lustige Fotomontagen etc.
Ab 16 Uhr trudelten die ersten Eltern ein. Für das Picknick brachten die Eltern eigene Speisen mit. Es gab von deutscher bis irakische Küche ein wundervoll abwechslungsreiches Angebot. Auch unsere selbstgemachten Salate etc. wurden angeboten.
Es ergaben sich schöne Gespräche und ein reger Austausch über die Erlebnisse des Ferienlagers und was sonst noch die Gemüter bewegte. Die Eltern nutzten diese Zeit auch zum Erfahrungsaustausch über den schulischen Werdegang ihrer Kinder oder die Kommunikation mit Ämtern etc. Plötzlich starteten wir unsere kleine Cup-Song Performance. Die Eltern lauschten und belohnten die Ferienlagergruppe mit Applaus. Nach und nach traten die Eltern und Kinder- und Jugendlichen den Heimweg an.
Es war rundherum wieder ein gelungenes CI-Ferienlager. Die Kinder- und Jugendlichen bildeten eine tolle Gruppe, die sich respektierte mit all ihren Stärken und kleinen Schwächen. Niemand wurde ausgeschlossen. Es wurde viel gelacht und gemeinsam Quatsch gemacht. Die Kinder- und Jugendlichen konnten Freundschaften knüpfen und vertiefen. Durch das Projekt über die fünf Sinne konnten die Kinder- und Jugendlichen viele ihrer angeborenen und erlernten Fähigkeiten mit Augen, Ohren, Händen, Füßen, Nasen etc. kennenlernen und schulen. Das Selbstbewusstsein und die Identität jedes Einzelnen wurden durch die fünf Tage intensiven Erlebens gestärkt.
Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr mit Euch und danken allen Sponsoren und Helfern des SCIC-Ferienlagers für ihre Unterstützung.
„Meldet Euch noch heute an fürs nächste Jahr!“