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SPIZ

SPIZ - Sektorenübergreifende Versorgung von Patient:innen mit hämatologischen Erkrankungen nach innovativer Zelltherapie

Das SPIZ-Projekt richtet sich an onkologische Patient:innen, die aufgrund hämatologischer Erkrankungen wie Leukämien und Lymphomen in den beteiligten drei Kliniken eine allogene Stammzelltransplantation oder eine CAR-T-Zelltherapie durchlaufen haben. Diese Therapieformen sind durch eine intensive Behandlung, hohe Kosten und Komplexität geprägt, was eine spezialisierte und intensivierte Nachsorge erforderlich macht. Aktuell ist diese Nachsorge jedoch nicht ausreichend standardisiert. Die randomisiert kontrollierte Studie SPIZ zielt darauf ab, die Nachsorge nach zellulärer Therapie unter Einbeziehung neuer Angebote zu verbessern und ermöglicht den Patient:innen durch digitale Vernetzung und Koordination der Leistungserbringenden, einen definierten Nachsorgepfad zu durchlaufen. Dieser soll den langfristigen Therapieerfolg absichern und zur umfassenden Weiterentwicklung der Versorgung zelltherapeutisch behandelten Patient:innen beitragen.

Projektlaufzeit

01.08.2023-30.06.2026

Hintergrund

Krebserkrankungen gehören zu den zweithäufigsten Todesursachen in Deutschland. Durch neue Behandlungsmethoden werden die Überlebenschancen der Betroffenen erheblich gesteigert. Besonders im Fall von Blutkrebs tragen innovative Therapieansätze wie Stammzelltransplantationen und die CAR-T-Zell-Therapie dazu bei, die Prognose zu verbessern. Trotz der zunehmenden Anwendung dieser Therapien gehen diese mit erheblichen Nebenwirkungen und lebensbedrohlichen Komplikationen einher. Gegenwärtig existieren keine strukturierten Nachsorgeprogramme für die Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt.

Ziele

Das Projekt SPIZ verfolgt das Ziel, ein Nachsorgekonzept für Patient:innen zu evaluieren, die eine innovative Zelltherapie erhalten haben. Im Rahmen des Konzepts erfolgt die Betreuung der Betroffenen ergänzend zur fachärztlichen Versorgung durch sogenannte Onko-Nurses der Kliniken, sowohl im häuslichen Umfeld als auch in Videosprechstunden. Zudem wird eine begleitende App eingesetzt, die es den Patient:innen ermöglicht, ihren Gesundheitsstatus kontinuierlich zu dokumentieren und wichtige Informationen zu ihrer Behandlung zu erhalten. Die Koordination der verschiedenen Komponenten der Nachsorge obliegt Case Managern, die in den teilnehmenden Kliniken tätig sind. Im Rahmen des Projekts wird überprüft, ob das Nachsorgekonzept die Versorgungsqualität verbessert, insbesondere hinsichtlich der Reduktion von Mortalitätsraten und Komplikationen sowie der Steigerung der Lebensqualität der Patient:innen. In die Studie sollen insgesamt 302 Patient:innen einbezogen werden, wobei die eine Hälfte das SPIZ-Nachsorgekonzept erhält, während die andere Hälfte nach der derzeit gängigen Versorgungspraxis betreut wird. Die Konzeptevaluation basiert auf der Analyse quantitativer Daten, wie Überlebensraten und Häufigkeiten stationärer Krankenhausaufenthalte, sowie auf qualitativen Daten, die durch semistrukturierte Interviews generiert werden. Weiterhin wird untersucht, inwieweit das Nachsorgekonzept von den Betroffenen und dem medizinischen Personal wahrgenommen wird und ob es zu einer Reduktion der Gesundheitskosten beitragen kann. Bei positiven Ergebnissen wird eine deutschlandweite Implementierung des Nachsorgekonzepts angestrebt.

Projektpartner

Konsortialpartner:

Universitätsklinika Dresden (Medizinische Klinik I) und Leipzig (Klinik für Hämatologie, Zelltherapie und Hämostaseologie) sowie das Klinikum Chemnitz (Zentrum für Zell- und Immuntherapie Chemnitz-Dresden), Institut für Medizinische Informatik und Biometrie (IBM) der TU Dresden, AOK PLUS, Verein zur Qualitätssicherung in der hämatologischen Diagnostik (QHD e.V.)

Kooperationspartner:

Niedergelassenen Onkologen Sachsen (NIO), Zukunftscluster SaxoCell, Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC), Patientenvertreterinnen und -vertreter des NCT/UCC, Deutsche Leukämie- und Lymphomhilfe, Freiburger Projekt SMILe ICM

Finanzierung

Das Projekt wird aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschuss finanziert.

Ansprechpartnerin im ZEGV

Tel. 0351 458 5637

Weitere Informationen zum Projekt