Digital Health
Ansprechpartnerin: Dr. Madlen Scheibe (Tel.: 0351 458-5665)
Profil:
Die Mitarbeiter:innen des Fachbereichs Digital Health am ZEGV konzentrieren sich in ihrer Forschung auf die nutzerzentrierte Entwicklung, die Akzeptanz, Implementierung und Wirksamkeit digitaler Versorgungsangebote. Mit diesem Fokus wird untersucht, ob und wie die medizinische Versorgung – d.h. Prävention, Diagnostik, Therapie, Rehabilitation, Pflege sowie ärztliche Entscheidungsfindung – durch den Einsatz digitaler Versorgungsangebote weiterentwickelt werden kann.
Folgende forschungsleitende Fragen liegen der Arbeit im Fachbereich zugrunde: Wie erreicht man die Endnutzer:innen am effektivsten? Haben die Patient:innen bzw. die Leistungserbringenden überhaupt einen Bedarf an digitalen Angeboten und wie genau sieht dieser aus? Welche Bedarfe gibt es aus der Perspektive des Gesundheitssystems und der Versorgungsrealität? Welche Rahmenbedingungen müssen erfüllt sein, damit sich die neue Technik reibungslos in Versorgungsprozesse einfügt? Akzeptieren und nutzen die Patient:innen und Leistungserbringenden die Technologien? Stiftet ihnen die Nutzung der Technologien einen Mehrwert oder ist diese für sie/ihn nur ein Zusatzaufwand? Wie kann dieser Mehrwert gemessen werden? Welche Auswirkungen hat diese Intervention sowohl auf die Betroffenen als auch auf die tangierten Strukturen und Prozesse?
Ohne Antworten auf diese Kernfragen können neue Technologien nicht erfolgreich und nachhaltig implementiert werden, auch wenn sie technisch sehr innovativ und ausgereift sind.
Die Mitarbeitenden des Fachbereichs Digital Health liefern mit Ihrer Forschung entscheidende Impulse für eine versorgungsrelevante, nutzerzentrierte und zukunftsgerichtete Weiterentwicklung der gesundheitlichen Versorgung in Deutschland und darüber hinaus.
Um für jede Fragestellung und jede Zielgruppe das passende Studiendesign zu konzipieren, werden - basierend auf langjähriger Erfahrung und einer Vielzahl an Projekten - qualitative und quantitative Primärdatenerhebungen inklusive Mixed-Methods Designs, Usability-Testverfahren, klinische Studien, Sekundärdatenanalysen sowie systematische Reviews und Methoden der Konsentierung eingesetzt. Zudem wird das methodische Spektrum stetig anhand aktueller Entwicklungen und Bedarfe weiterentwickelt.
Die Mitarbeitenden des Fachbereichs Digital Health pflegen und suchen gezielt den regionalen, nationalen und internationalen Austausch zu aktuellen Forschungsthemen. Sie arbeiten eng zusammen mit stationären und ambulanten Leistungserbringenden, Krankenkassen sowie Akteur:innen aus Forschung, Politik, Wirtschaft und Patientenschaft. Zudem engagieren Sie sich aktiv in der AG Digital Health des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung.
Gemeinsame Aktivitäten und einen Erfahrungsaustausch begrüßen wir ausdrücklich. Kommen Sie gern auf uns zu.
Arbeitsinhalte mit Fokus auf digitalen Versorgungsangeboten:
- nutzerzentrierte Konzeption und Entwicklung
- Akzeptanzforschung
- Implementierungsforschung
- Wirksamkeitsforschung
- formative und summative Evaluationen
- (Weiter-)Entwicklung von Evaluationsstandards und Qualitätssicherung digitaler Versorgungsangebote
- PROMs/PREMs
- digitale Gesundheitskompetenz
Ausgewählte Projekte:
- ImplementDiGA (01/2023 - 12/2025)
- PATH (12/2022 - 12/2025)
- Kinder-Teleintensivnetzwerk Sachsen (01/2022 - 12/2024)
- Forschungseinheit „Evidenzbasierte Implementierung digitaler Versorgungsansätze“ (01/2024-12/2026)
Ausgewählte Publikationen:
Scheibe, M.: Wege zur Patientenzentrierung bei digitalen Versorgungsangeboten. In: McKinsey & Company, Müller T., Padmanabhan P., Richter L., Silberzahn, T. (Hrsg.): E-Health Monitor 2022. Deutschlands Weg in die digitale Gesundheitsversorgung – Status quo und Perspektiven. Berlin: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2022, S. 93-100.
Kernbeck, S., Scheibe, M., Sinha, M., Fischer, F., Knapp, A., Timpel, P., Harst, L., Reininghaus, U., Vollmar, H.C. (2022) Digitale Gesundheitsinterventionen entwickeln, evaluieren und implementieren (Teil I) – Diskussionspapier der Arbeitsgruppe Digital Health des Deutschen Netzwerk Versorgungsforschung (DNVF). Gesundheitswesen (efirst). https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1933-2779#info - online first
Kernbeck, S., Scheibe, M., Sinha, M., Fischer, F., Knapp, A., Timpel, P., Harst, L., Reininghaus, U., Vollmar, H.C. (2022) Digitale Gesundheitsinterventionen entwickeln, evaluieren und implementieren (Teil II) – Diskussionspapier der Arbeitsgruppe Digital Health des Deutschen Netzwerk Versorgungsforschung (DNVF). Gesundheitswesen (efirst). https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1915-4371 - online first
Knapp, A., Harst, L., Hager, S., Schmitt, J., Scheibe, M. (2021) Use of Patient-reported Outcome Measures and Patient-reported Experience Measures within Evaluation Studies of Telemedicine Applications: Systematic Review. J Med Internet Res. 23(11):e30042.
Scheibe, M., Lang, C., Druschke, D., Arnold, K., Luntz, E., Schmitt, J., Holthoff-Detto, V. (2021) Independent Use of a Home-Based Telemonitoring App by Older Patients With Multimorbidity and Mild Cognitive Impairment: Qualitative Study. JMIR Hum Factors. 8(3):e27156.
Harst, L., Wollschlaeger, B., Birnstein, J., Fuchs, T., Timpel, P. (2021) Evaluation is Key: Providing Appropriate Evaluation Measures for Participatory and User-Centred Design Processes of Healthcare IT. Int J Integr Care 21(2): 24.
Sedlmayr, B., Knapp, A., Kummel, M., Bathelt, F., Sedlmayr, M. (2020) [Evaluation of a future scenario concerning the use of big data applications to improve the care of people with rare diseases]. Z Evid Fortbild Qual Gesundhwes 158-159: 81-91.
Harst, L., Lantzsch, H., Scheibe, M. (2019) Theories Predicting End-User Acceptance of Telemedicine Use: Systematic Review. J Med Internet Res 21(5): e13117.
Lang, C., Scheibe, M., Voigt, K., Hübsch, G., Mocke, L., Schmitt, J., Bergmann, A., Holthoff-Detto, V. (2019) Motive für die Nichtakzeptanz und Nichtnutzung einer Telemonitoring-Anwendung im häuslichen Umfeld durch multimorbide Patienten über 65 Jahre. [Reasons for non-acceptance and non-use of a home telemonitoring application by multimorbid patients aged 65 years and over]. Z Evid Fortbild Qual Gesundhwes 141-142: 76-88.
Scheibe, M.*, Arnold, K.*, Rößing, S., Schmitt, J. (2017) Telemedizin in Sachsen. Eine Bestandsaufnahme zu Einsatz, Bedarfen und Barrieren aus der Sicht von Ärzten und Klinikleitungen. Ärzteblatt Sachsen 28(1): 19-23. * Geteilte Erstautorenschaft
Arnold, K.*, Scheibe, M.*, Müller, O., Schmitt, J. und die CCS THOS Konsensgruppe (2016) Grundsätze für die Evaluation telemedizinischer Anwendungen - Ergebnisse eines systematischen Reviews und Konsens-Verfahrens.[Principles for the evaluation of telemedicine applications: Results of a systematic review and consensus process]. Z Evid Fortbild Qual Gesundhwes 117: 9-19. * Geteilte Erstautorenschaft