
Funktionelle Magnetresonanztomographie
Generelles zur Methode
Die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) ist eine interessante, nicht-invasive Untersuchungsmethode, dank der wir "die Arbeit" des Gehirnes bei unterschiedlichen Aufgaben dokumentieren können. Unterschiedliche Gebiete des Gehirnes (sog. Areale) haben unterschiedliche Aufgaben. Beispielsweise werden beim Sprechen andere Gehirnareale aktiviert, als beim Laufen oder Zuhören. Stark arbeitende Nervenzellen im aktivierten Hirnareal brauchen Nährstoffe – Sauerstoff und Glukose. Zur Versorgung dieser Nachfrage führt eine komplexe Reaktion zwischen den Gefäßen und den Nervenzellen zu einer Steigerung der Durchblutung des aktivierten Hirnareals. Das sauerstoffreiche Blut kann ruft Veränderungen im lokalen Magnetfeld hervor, die in speziellen, besonders schnellen MRT-Sequenzen nachgewiesen werden können. Durch eine komplexe Nachverarbeitung der gewonnenen Bilddaten können diese Veränderungen dargestellt und mit Hilfe statistischer Tests als Aktivität des betreffenden Hirnareals identifizert werden.
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Abb. 1 Farbig markiert sind die aktivierten Sprachzentren in der linken Großhirnhemisphäre bei einem rechtshändigen Patienten. |
Indikationen
Die vorrangige Indikation einer fMRT-Untersuchung ist die Diagnostik vor Hirnoperationen und die Fragestellung der räumlichen Lage der Sprachareale. Dies gilt besonders wenn das Zielareal der Operation nahe an die für Sprache zuständigen Hirnarealen liegt. In den meisten Fällen, sowohl bei den Rechts- als auch Linkshändern, sind die Sprachzentren in der linken Großhirnhemisphäre lokalisiert – es bleibt aber eine Restwahrscheinlichkeit, dass das Sprachzentrum rechts liegt. Bei Planung eines neurochirurgischen Eingriffes ist es wichtig zu wissen, welche Folgen die OP für den Patienten haben könnte, und die fMRT hilft eventuelle Komplikationen abzuschätzen.
Ablauf der Untersuchung
Insgesamt ist der Ablauf der Untersuchung sehr ähnlich zur „normalen“ MRT. Der Patient wird aber während der Untersuchung über Kopfhörer gebeten, beispielsweise den Arm zu bewegen. Bei Untersuchung der Sprachzentren werden dem Patienten Substantive vorgelesen, zu denen er sich passende Verben ausdenken muss. Zusätzlich zu diesen „speziellen“ Teil der Untersuchung werden oft anatomische Sequenzen durchgeführt, um die Lokalisation der Aktivierungen mit einem hochaufgelösten, anatomischen Bild des Gehirns verbinden zu können.
Was ist zu beachten?
Mehr noch als bei normalen MRT-Untersuchungen ist die Mitarbeit der Patienten bei fMRT-Untersuchungen extrem wichtig. Grundsätzlich gelten dieselben Ausschlusskriterien (Kontraindikationen) zur Untersuchung wie bei der konventionellen MRT.
zuletzt verändert: 22.10.2015