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Carotis-Stenting

Carotis-Stenting

Generelles zur Methode

Die Verengungen der Halsschlagader nennt man Stenose der Arteria carotis oder kurz Carotis-Stenose. Die Carotis-Stenose kann Ursache von Schlaganfällen sein. Um das Schlaganfallrisiko zu senken, kann man die Carotis-Stenose medikamentös oder mit einem operativen Eingriff behandeln. Eine alternative Möglichkeit der Behandlung ist das Einsetzen einer Gefäßstütze, das sogenannte Carotis-Stenting.

Was versteht man unter Carotis-Stenting?

Über eine Leistenarterie wird ein Kunststoffschlauch (Katheter) durch die große Hauptschlagader (Aorta) bis in die betroffene Halsschlagader gebracht. Über diesen Katheter wird die Gefäßstütze (ein sog. Stent) in der Verengung abgelegt und anschließend mit einem Ballon geweitet. Der Stent stabilisiert die Aufweitung und soll verhindern, dass sich neue Gerinnsel durch dabei eventuell entstandene Verletzungen der Gefäßwand bilden.

Indikationen

Symptomatische Carotis-Stenose

Eine Carotis-Stenose ist dann symptomatisch, wenn sie Ursache von Durchblutungsstörungen des Gehirns oder des Auges sind. Diese äußern sich häufig nur durch kurze und vorübergehende Seh- oder Sprachstörungen, sowie vorübergehende Lähmungserscheinungen (sog. transiente ischämische Attacken, TIA). Man muss diese jedoch sehr ernst nehmen, da sie Vorboten eines großen Schlaganfalls sind, der zu einer dauerhaften Behinderung oder sogar zum Tod führen kann.

Symptomatische Carotis-Stenosen sollten behandelt werden, um die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls zu senken. Die Behandlung sollte möglichst schnell erfolgen, da das Risiko einen großen Schlaganfall in den folgenden 4 Wochen zu erleiden, etwa 100 mal höher ist, als wäre die Verengung der Halsschlagader nicht symptomatisch.

Asymptomatische Carotis-Stenose

Eine Verengung der Halsschlagader, die noch keine Symptome verursacht hat, wird asymptomatische Carotis-Stenose genannt. Eine hochgradige Verengung von mehr als 70% oder aber eine schnell zunehmende Verengung, sollte medikamentös oder aber durch eine Operation behandelt werden. Ein Carotis-Stent ist möglich, sollte jedoch nur erfolgen, wenn für die Operation ein erhöhtes Risiko z.B. aufgrund anatomischer Gegebenheiten vorliegt.

Wer entscheidet über die Behandlung?

Am Universitätsklinikum Dresden wird zweimal pro Woche eine interdisziplinäre Konferenz (Carotis-Board) durchgeführt, in der Angiologen, Gefäßchirurgen, Neurologen und Neuroradiologen gemeinsam für jede*n Patient*innen eine Behandlungsstrategie festlegen. Dort wird auch über den Einsatz des Carotis-Stents entschieden.

Ablauf des Eingriffs

Zur Vorbereitung auf die Behandlung erfolgt eine Vorbehandlung (Prämedikation) mit ASS und Clopidogrel, zwei sog. Plättchenhemmern, die die Bildung von Blutgerinnseln durch Einbringen des Stents verhindern sollen.

Nach örtlicher Betäubung wird eine Katheter in die Leistenschlagader eingeführt. Der Katheter wird von dort über die Hauptschlagader (Aorta) bis in die betroffene Halsschlagader gebracht. Die Orientierung erfolgt über Röntgenkontrollen mit Kontrastmittel. Die Gefäßstütze (Stent) wird durch den Katheter in der Verengung platziert, freigesetzt und anschließend mit einem Ballon komplett entfaltet. Der Katheter wird entfernt, die Leistenpunktion wird verschlossen und ein Druckverband wird angelegt. Anfangs werden gegen die Bildung von Gerinnseln weiterhin die beiden Medikamente Clopidogrel und ASS eingenommen. Nach 6 Wochen ist der Stent richtig eingewachsen und es bleibt lediglich eine lebenslange ASS-Einnahme notwendig.

Angebot der Beratung

Wurde bei Ihnen ein Stenose der Halsschlagader diagnostiziert, bieten wir Ihnen an, sich mit Ihren Unterlagen bei uns zu einem persönlichen Gespräch vorzustellen. Wir werden anhand Ihrer Unterlagen versuchen mit Ihnen gemeinsam die beste Behandlung zu finden. Vereinbaren Sie hierzu bitte einen Termin in unserer Neurovaskulären Sprechstunde.

zuletzt verändert: 05.06.2023