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06. Februar 2018

3. Netzwerktreffen Essstörungen Sachsen

Am Mittwoch, den 21.02.2018, findet in der Zeit von 17:15 - 21:00 Uhr das 3. Netzwerktreffen Essstörungen Sachsen statt. Verschiedene Workshop werden die Gelegenheit bieten, miteinander ins Gespräch zu kommen und Kontakte zu knüpfen. Die Veranstaltung findet im Hörsaal der Kinder- und Frauenklinik des Universitätsklinikums Dresden in Haus 21 statt.

Workshop-Programm

Workshop 1

Online-Selbsthilfeprogramme zur Unterstützung von Menschen mit Essstörungen und ihren Angehörigen

Referentin:    Dipl.-Psych. Dr. Ina Beintner, TU Dresden

Die ambulante Behandlung von Essstörungen gilt als kompliziert und langwierig. Psychotherapeuten haben daher manchmal Vorbehalte gegenüber Behandlungen von Betroffenen, so dass diese Schwierigkeiten haben einen Behandlungsplatz zu finden. 

Aufgrund der geringen Prävalenzen von Essstörungen sind spezialisierte Behandlungseinrichtungen vermehrt in Ballungszentren zu finden oder in wenigen psychosomatischen Kliniken angesiedelt, während im ländlichen Raum eine wohnortnahe spezialisierte Versorgung oft nicht zu realisieren ist. Auch der persönliche Austausch von Betroffenen und ihren Angehörigen im Rahmen professioneller Beratungsangebote gestaltet sich abseits der Ballungszentren schwierig.

All das trägt zur Chronifizierung von Essstörungen sowie zur verstärkten Belastung der Familien der betroffenen Personen bei und begründet die Notwendigkeit professioneller Beratungsangebote auch in Form von angeleiteten Online-Programmen anzubieten, die unabhängig von Wohnort, finanziellen Voraussetzungen und zeitlichen Einschränkungen genutzt werden können.

Im Rahmen zweier randomisierter kontrollierter Studien untersuchen Wissenschaftler der Technischen Universität Dresden und des King’s College London, inwiefern Online-Programme die Behandlung von Essstörungen ergänzen können.

everyBody Plus richtet sich an Frauen mit Bulimia nervosa, Binge Eating Disorder und OSFED, die auf der Suche nach einer ambulanten Psychotherapie sind. Es zielt darauf ab, essstörungsbezogene Kognitionen und Verhaltensweisen zu verändern und die Körperzufriedenheit zu steigern.

WE CAN bietet Unterstützung für Angehörige von Menschen mit Magersucht. Ziel des Programms ist eine Verbesserung der Kommunikations- und Fürsorgefähigkeiten der Angehörigen sowie ihrer Selbstfürsorge sowie eine Reduktion psychischer Beschwerden an.

Beide Programme bieten unter professioneller Anleitung über 8 Wochen hinweg interaktive Module, die auf Grundlage des kognitiv-verhaltenstherapeutischen Behandlungsansatzes psychoedukatives Wissen, symptomspezifische Interventionen und Techniken der Selbstfürsorge vermitteln.


Im Workshop werden die Programme vorgestellt und es wird gemeinsam diskutiert, wie sie Online-Programme in den Beratungs- und Praxisalltag integriert werden können, welche Möglichkeiten sie bieten, aber auch wo ihre Grenzen liegen.

Nähere Informationen: www.icare-online.eu/de/everybody-plus.html  und  www.icare-online.eu/de/we-can.html

Workshop 2

Ernährungsmanagement in der ambulanten Therapie von jugendlichen und erwachsenen Patienten mit Essstörungen

Referentin:    Dipl.- oec. troph. Dipl.-Päd. Susann Theuring

Workshop 3

Möglichkeiten therapeutisch/pädagogischer Wohnformen für Menschen mit Essstörungen i. R. der Jugendhilfemaßnahme

Referentin:    Sozialarbeiterin Anja Blümel (Stellvertretende Leitung WG Carla in Dresden)

Sozialpädagogin, Diätassistentin Jana Müller (WG Carla in Dresden)   

Für Betroffene und deren Angehörige kann der Genesungsprozess aus einer Essstörung ein langwieriger Weg sein, der von allen Beteiligten viel Geduld, Verständnis und Kraft fordert. Zumeist braucht es für diese Zeit Hilfe von außerhalb, wobei es neben medizinischen und therapeutischen Unterstützungsmöglichkeiten auch sozialpädagogische Hilfsangebote gibt.