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Was sind Zwangsstörungen?

Was sind Zwangsstörungen?

Die häufigsten Zwangsthemen bei Kindern und Jugendlichen sind Schmutz/Ekel/Angst vor Krankheiten und Unordnung/fehlende Symmetrie.

Zusätzlich finden sich häufiger aggressive oder gewalttätige Vorstellungen und die Angst, sich selbst oder andere zu verletzen, auf den eigenen Körper bezogenen Gedanken sowie religiöse oder sexuelle Inhalte. Um diesen negativen Gefühlen und Befürchtungen entgegenzuwirken führen die betroffenen Kinder und Jugendlichen dann Waschzwänge, Kontrollzwänge, Wiederholungszwänge, Ordnungs- und Zählzwänge durch.

Ursachen

Studien zur Entstehung von Zwangserkrankungen weisen auf erbliche, neurophysiologische und biochemische Auffälligkeiten bei Patienten mit Zwangsstörung hin. Obwohl der Beginn der Erkrankung häufig gut benannt werden kann, ist meist kein auslösendes Ereignis klar erkennbar.

Symptome

Hauptmerkmale einer Zwangsstörung sind immer wiederkehrende Zwangsgedanken (d. h. Ideen, Vorstellungen oder Impulse, die sich einem immer wieder aufdrängen, den Betroffenen beschäftigen und nur sehr schwer zu ignorieren sind) und/oder Zwangshandlungen (d. h. wiederholte, bewusst durchgeführte Verhaltensweisen, die fast immer auf einen Zwangsgedanken hin mit einem ganz genauen Ablauf und gleichen Regeln ausgeführt werden). Anders formuliert: Auslöser der Zwangshandlung ist meist eine Befürchtung, die durch die zwanghaften Verhaltensweisen reduziert oder ganz verschwinden soll. Im Allgemeinen erkennen die Betroffenen (ab einem gewissen Lebensalter), dass ihr Verhalten übertrieben oder unvernünftig ist. Es wird häufig ein subjektiv hoher Leidensdruck durch die Zwangsstörung berichtet.

Bei Kindern, aber auch bei manchen Jugendlichen, werden die Symptome der Zwangserkrankung nicht klar als unvernünftig, störend etc. erlebt und geschildert.

Behandlungsmöglichkeiten

Bei Verdacht sollte unbedingt eine differenzierte Diagnostik durchgeführt (kinderpsychiatrisch, körperlich-neurologisch, testpsychologisch) und bei gesicherter Diagnose ausführlich beraten und ggf. eine entsprechende Behandlungsempfehlung ausgesprochen werden. Häufig beinhaltet dies eine psychotherapeutische Behandlungggfs. in Kombination mit einer Medikation. Die Verhaltenstherapie ist die effektivste Therapieform bei Zwangsstörungen. Hinsichtlich der Medikation sind Serotonin-Wiederaufnahmehemmer die Mittel der 1. Wahl.

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