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Durchblutung - Diagnostik

Da Durchblutungsstörungen mit zu einer glaukomatösen Schädigung des Sehnerven beitragen können, ist es wichtig, Informationen über die Augendurchblutung zu erhalten, um hier eine Risikoabschätzung vornehmen zu können. Für die Messung der Augendurchblutung stehen je nach Fragestellung spezielle Geräte zur Verfügung.

Ocular Blood- Flow-System (OBF)

Messung mit dem OBF

Das Ocular Blood-Flow-System (OBF) ist ein Gerät zur Messung der Gesamtdurchblutung des Auges. Das Gerät besitzt ein Messköpfchen, dass, ähnlich wie bei der Augeninnendruckmessung, die Hornhautoberfläche berührt. Dies geschieht nach vorheriger Tropfbetäubung der Hornhaut, so dass der Patient bei der Messung die Berührung nicht merkt. Das Gerät registriert automatisch die mit dem Herzschlag einhergehende kurzzeitige Änderung des Augeninnendruckes. Auf Grundlage dieser Messwerte wird dann die Gesamtdurchblutung des Auges errechnet.

Heidelberg Retina Flowmeter (HRF)

Die Messung der Durchblutung in den Kapillaren der Netzhaut erfolgt mit dem so genannten Heidelberg Retina Flowmeter (HRF). Das Prinzip basiert auf der Untersuchung der Dopplerfrequenzverschiebung von Laserlicht, das von sich bewegenden Teilchen (Blutzellen) reflektiert wird. Das Gerät arbeitet ähnlich wie das HRT mit einem Laserscanner. Man erhält Informationen über die Durchblutung der an den Sehnerven angrenzenden Netzhaut.

Durchblutungskarte des Sehnerven. Die gestrichelte Line entspricht der Außenbegrenzung des Sehnerven
Heidelberg Retina Flowmeter (HRF)

Laser Doppler Flowmeter nach Riva (LDF)

Laser Doppler Flowmeter nach Riva

Die Messung der Durchblutung in den Kapillaren der Sehnerven erfolgt mit dem so genannten Laser Doppler Flowmeter nach Riva (LDF) Das Prinzip basiert wie die Untersuchung mit dem HRF auf der Untersuchung der Dopplerfrequenzverschiebung von Laserlicht, das von sich bewegenden Teilchen (Blutzellen) reflektiert wird. Man erhält Informationen über die Durchblutung des Sehnerven.

Retinal Vessel Analyzer (RVA)

Retinal Vessel Analyzer (RVA)

Mit dem Retinal Vessel Analyzer lässt sich die Gefäßweite der großen Netzhautgefäße untersuchen. Das Gerät besteht aus einer digitalen Kamera, dass ein Bild des Augenhintergrundes mit den sichtbaren Netzhautgefäßen aufzeichnet. Mit einer speziellen Software lassen sich die Gefäßdurchmesser über einen zeitlichen Verlauf genauestens ausmessen

Farbkodierte Dopplersonographie des Auges und der Orbita

Farbcodierte Doppler Sonografie

Bei der farbkodierten Dopplersonographie der Orbita handelt es sich um eine Form der Ultraschalldiagnostik. Sie dient der Untersuchung der Gefäße in der Augenhöhle, die das Auge mit Blut versorgen.
Das Prinzip der farbkodierten Dopplersonographie basiert auf der Untersuchung der Dopplerfrequenzverschiebung von Ultraschallwellen, die von sich bewegenden Teilchen (z.B. Blutzellen) reflektiert werden. Das Ultraschallbild des Auges und der Augenhöhle wird mit einem farbkodierten Bild des Blutflusses kombiniert dargestellt.

Mit der farbkodierten Dopplersonographie lassen sich Minderdurchblutungen in den unterschiedlichen Gefäßen nachweisen. Neben der Glaukomdiagnostik hat sich die Methode insbesondere auch bei der Untersuchung von raumfordernden Veränderungen im Bereich der Augenhöhle und bei der Unterscheidung von Augentumoren bewährt

24-Stunden Blutdruckmessung

Da ein zu niedriger und ein zu hoher Blutdruck Risikofaktoren für die Entstehung eines Glaukoms darstellen, ist es wichtig, genaue Kenntnis über die Blutdrucksituation zu gewinnen. So können Veränderungen des Blutdruckes dafür verantwortlich sein, dass es trotz einer guten Augendrucklage zu einem Fortschreiten des glaukomatösen Schadens kommt.

Da der Blutdruck im Tagesverlauf nicht konstant ist, reicht häufig eine einmalige Bestimmung des Blutdruckes am Tag nicht aus. Aus diesem Grunde sollte, wenn ein Verdacht auf Durchblutungsstörungen im Bereich des Sehnervens vorliegt, eine automatische 24h-Blutdruckmessung erfolgen.

Bei dieser Methode wird dem Patienten eine Blutdruckmanschette im Bereich des Oberarms angelegt, die mit einem sehr kleinen Computer verbunden ist, den der Patient umgehängt bekommt. Das Gerät misst dann automatisch über 24 Stunden in regelmäßigen Abständen den Blutdruck. Mit dieser Methode lassen sich Blutdruckschwankungen dokumentieren, insbesondere in der Nacht. Gerade die Nachtmessungen sind besonders wichtig, da bei Glaukompatienten in der Nacht gehäuft Phasen mit zu niedrigen Blutdruckwerten auftreten. Diese Schwankungen des Blutdruckes in der Nacht lassen sich am besten mit einer automatischen 24-Stunden Blutdruckmessung erfassen. Der Augenklinik steht ein eigenes Gerät zur 24-Blutdruckmessung zur Verfügung, so dass sie auch im Rahmen eines 24-Stunden Augeninnendruckprofils erfolgen kann. Eine Durchführung der 24-Stunden Blutdruckmessung kann auch ambulant über den Hausarzt erfolgen. (Der Ausdruck sollte dann bei einer Vorstellung mitgebracht werden.)