Benutzerspezifische Werkzeuge

Neurologie-Psychiatrie

Neurologische Erkrankungen im Kindes- und Erwachsenenalter gehen häufig mit einer (progredienten) körperlichen und geistigen Behinderung einher. Diese Krankheiten treten in allen Lebensabschnitten auf und sind durch eine erhebliche Neigung zur Progredienz, Chronifizierung und/oder zu wiederkehrenden Krankheitsepisoden mit Verlust neuronaler Funktion und seelischer Gesundheit gekennzeichnet.

Neurodegeneration kann dabei die Ursache oder Konsequenz der zugrunde liegenden Pathophysiologie sein. Zahlreiche neurodegenerative Erkrankungen haben genetische Ursachen. Neben körperlichen Symptomen leiden solche Patienten häufig unter neuropsychologischen und psychiatrischen Komorbiditäten, die oft die größeren Anforderungen an der Betreuung dieser Patienten verursachen. Genetische Ursachen sind nicht nur für Krankheiten relevant, die im Kindesalter entdeckt werden, sondern absehbar auch für Erwachsene mit neurodegenerativen Erkrankungen. Die Identifikation der genetischen Ursachen kann helfen, geeignete Fördermaßnahmen und vorbeugende Untersuchungen sowie eine interdisziplinäre medizinische Betreuung durchzuführen und Hilfestellung bei der Familienplanung geben zu können. Darüber hinaus stehen für immer mehr genetisch bedingte Erkrankungen kausale Therapien zur Verfügung, die z.B. im Rahmen von Studien angeboten werden können.

Weitere Schwerpunkte der neurowissenschaftlichen Kliniken und Institute des USE bilden die Myopathien und die mitochondrialen Erkrankungen. Beide Krankheitsgruppen können durch seltene entzündliche, autoimmune oder genetische Ursachen hervorgerufen werden. Die klinische Symptomatik dieser Patienten betrifft häufig mehrere Organsysteme (neben der Neurologie auch Kardiologie, Pulmonologie, Endokrinologie, Orthopädie), so dass eine interdisziplinäre Betreuung der Patienten von großer Bedeutung ist. Auf dem Gebiet der mitochondrialen Erkrankungen bietet das ZSE (Mitochondrienlabor des Neuro-Clusters) ein weites Spektrum molekulargenetischer mitochondrialer Diagnostik mit DAkkS-Akkreditierung an, welche auch externen Einsendern bundesweit zur Verfügung steht.

In das Cluster sind die Klinik und Poliklinik für Neurologie, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin,Abteilung Neuropädiatrie, das Institut für Klinische Genetik sowie die Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie eingebunden. 

Krankheitsbilder und assoziierte Einrichtungen

Krankheitsbilder

Seltene neurodegenerative Erkrankungen und ihre Differentialdiagnosen:

  • Parkinsonsyndrome (Idiopathisches Parkinsonsyndrom, atypische Parkinsonsyndrome)
  • Huntington-Erkrankung
  • Motoneuronerkrankungen (ALS)
  • Spinale Muskelatrophie
  • Demenzielle Syndrome (Demenz vom Alzheimertyp (sporadische und familiäre Form), frontotemporale Demenzen, Lewy-Körper-Demenz)
  • Morbus Wilson

Entwicklungsstörungen:

  • Syndromale und nichtsyndromale Entwicklungsstörungen
  • Genetisch bedingte Hirnfehlbildungen, vor allem  Störungen der Kortexentwicklung . (Lissenzephalie Polymikrogyrie,, Polymikrogyrie-ähnliche Fehlbildungen, Heterotopien)
  • Seltene und bisher nicht klassifizierte Dysmorphiesyndrome
  • Baraitser-Winter-Syndrom
  • Mikrozephalien im Kindesalter
  • Neurofibromatose im Kindesalter 

Neurometabolische Erkrankungen:

 Seltene und therapieschwierige Epilepsien im Kindes- und Erwachsenenalter:

  • Reflexepilepsien
  • Progressive Myoklonusepilepsie
  • Epileptische Enzephalopathien
  • Autoimmunenzephalitiden
  • Einsatz ketogener oder modifizierter Atkins-Diät

 Muskelzentrum/neuromuskuläre Erkrankungen:

  • Muskeldystrophien
  • Myofibrilläre Myopathien
  • Myositiden, Mito-PM
  • Myasthene Syndrome
  • Metabolische Myopathien
  • Morbus Pompe
  • (nicht) dystrophe Myotonien
  • Hereditäre Neuropathien

 Lebenslimitierende neurologische Erkrankungen im Kindesalter:

  • Entwicklung von Behandlungskonzepten im Rahmen der spezialisierten pädiatrischen Palliativversorgung, SAPPV

Spezialsprechstunden

  • Spezialsprechstunde für Bewegungsstörungen, Parkinson-Syndrome, Huntington-Krankheit  (NEU)
    Prof. Dr. med. Björn Falkenburger
     Weitere Informationen >> 
  • Spezialsprechstunde für Motoneuronerkrankungen (NEU)
    Dr. med. René Günther
    Weitere Informationen >>
  • Spezialsprechstunde für Morbus Wilson (NEU)
    Dr. med. Ulrike Reuner
    Weitere Informationen >>
  • Spezialsprechstunde für Epilepsie (NEU)
    Dr. med. Georg Leonhardt
    Weitere Informationen >>
  • Spezialsprechstunde für Muskelerkrankungen (NEU)
    Dr. med. Annika Saak
    Weitere Informationen >> 
  • Spezialsprechstunde für mitochondriale Erkrankungen (NEU)
    Dr. med. Jochen Schäfer
    Weitere Informationen >> 
  • Universitäts DemenzCentrum, Spezialsprechstunde für leichte kognitive Einbußen im steigenden Lebensalter und Demenzerkrankungen; Demenz vom Alzheimertyp, vaskuläre Demenz, Lewy-Körper-Demenz, Frontotemporale Demenzen (PSY/NEU)
    Prof. Dr. med. Dr. rer. medic. Markus Donix, PD Dr. med. Moritz Brandt
    Weitere Informationen >> 
  • Spezialsprechstunde für neurologische Schlafstörungen: Narkolepsie und andere Hypersomnien, Parasomnien (NEU) PD Dr. med. Moritz Brandt
  • Spezialsprechstunde für Neuromuskuläre Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter (KIN)
    Prof. Dr. med. Maja von der Hagen
    Weitere Informationen >>
  • Spezialsprechstunde für Therapieschwierige Epilepsien im Kindesalter und ketogene bzw. modifizierte Atkins-Diät (KIN)
    Dr. med. Dolores Friebel, Dr. med. Silvia Kinder
    Weitere Informationen >>
  • Spezialsprechstunde (extrapyramidale) Bewegungsstörungen im Kindes- und Jugendalter (KIN)
    Dr. med. Martin Smitka
    Weitere Informationen >>
  • Spezialsprechstunde kombinierte, syndromale Entwicklungsstörung im Kindesalter (KIN)
    Dr. med. Jens Schallner
    Weitere Informationen >>
  • Spezialsprechstunde Neurofibromatose im Kindesalter (KIN)
    Dr. med. Martin Smitka
    Weitere Informationen >>
  • Spezialsprechstunde geistige Entwicklungsverzögerung/Entwicklungsstörung (KGE)
    Dr. med. J. Porrmann
    Weitere Informationen >>
  • Spezialsprechstunde Hirnfehlbildungen und syndromale Erkrankungen (KGE)
    Dr. med. J. Porrmann
    Weitere Informationen >>

Einbindung in bestehende Forschungsverbünde

Deutsches Netzwerk Parkinson (KNP)

European Huntington´s Disease Network (EHDN)

Deutsches Netzwerk für Motoneuronerkrankungen (MND NET)

European Huntington´s Disease Network

Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE)

Europäisches Exzellenz Netzwerk “Translational Research in Europe for the Assessment and Treatment of Neuromuscular Disease”  TREAT- NMD

German Network for Research on Autoimmune Encephalitis

Deutsches Netzwerk für mitochondriale Erkrankungen (mitoNet)

Ataxia Global Initiative (AGI)

 European Reference Network for rare neurological diseases (ERN-RND)