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Es gibt keine allgemeingültigen Regeln, ab welchem genauen Zeitpunkt bei einer Hüftgelenkerkrankung der Einbau eines künstlichen Gelenkes sinnvoll ist. Neben dem Ausmaß des Gelenkschadens und der daraus resultierenden Einschränkungen beeinflussen subjektive Faktoren die Entscheidung. Dazu gehört vor allem die Bereitschaft von Patienten, sich einer Operation zu unterziehen. Diese ist abhängig vom persönlichen Leidensdruck, der Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit möglichen Risiken und der Erwartung an das erreichbare Ergebnis. Deshalb ist das persönliche Gespräch mit den behandelnden Ärzten und eine bestmögliche Information über den Ablauf der Operation sowie die Rahmenbedingungen von großer Bedeutung.

Im Allgemeinen gilt die Empfehlung, dass nach dem Auftreten von Hüftbeschwerden über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten konservative Behandlung erfolgt sein sollte (Schmerz- und Entzündungs-hemmende Medikamente, Krankengymnastik, Anpassung der Belastung, etc.). Auch ist im jüngeren und mittleren Lebensalter immer zu prüfen, ob andere gelenkerhaltende Operationsverfahren (z.B. Umstellungsoperation) noch möglich sind. Ist dies nicht der Fall oder bleiben Beschwerden nach konservativer Behandlung,  besteht eine wesentliche Einschränkung der Lebensqualität und ist als Ursache der Verschleiß des Hüftgelenkes gesichert, sollte die Entscheidung zum Gelenkersatz geprüft werden.

Bei der Wahl des richtigen Zeitpunktes für die Operation, sollte weder zu früh noch zu spät reagiert werden. Das Ausmaß einer Verbesserung von Beschwerden durch ein Kunstgelenk ist immer etwa gleich groß – unabhängig vom Grad der bestehenden Beschwerden. In der folgenden Abbildung ist verdeutlicht, wie sich die Verbesserung durch eine Operation auswirkt: Operiert man zu früh, kann das Potenzial einer Verbesserung nicht voll ausgeschöpft werden. Operiert man dagegen zu spät, ist möglicherweise eine volle Genesung nicht mehr erreichbar (z.B. weil das Ausmaß der Einsteifung bereits zu fortgeschritten ist oder der Patient ein bleibendes Schmerzgedächtnis entwickelt hat).

 

Entscheidung zur OP










Wahl des „richtigen“ Operationszeitpunktes: das beste Ergebnis wird erreicht, wenn weder zu wenig noch zu viele Probleme (z.B. Schmerzen und Steifigkeit) vor dem Eingriff bestehen