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Verschleiß des Schultereckgelenks (Akromiclaviculargelenk)

Ursache:            

Das Schultereckgelenk (AC Gelenk) verbindet den Arm mit dem Brustbein und somit dem Brustkorb. Durch den großen Bewegungsradius des Armes wird über das Schultereckgelenk viel Kraft auf den Brustkorb übertragen. Nach Stürzen und Verletzungen des Schultereckgelenkes, aber auch im Rahmen des natürlichen, altersbedingen Verschleißes kann es daher zu einem Verlust des Knorpels mit Schmerzen im Schultereckgelenk kommen.

 

Krankheitserscheinungsbild:

Zu Beginn der Erkrankung verspürt man zunächst Schmerzenbeim Abspreizen des Armes auf Schulterhöhe. Im fortgeschrittenen Alter kann das Schultereckgelenk auch beim Fahrradfahren oder Autofahren schmerzen. Sofern eine Entzündung im Gelenk vorliegt, kann auch das Liegen auf der betroffenen Seite schmerzhaft sein. Typischerweise sind Bewegungen über Kopf schmerzhaft.

 

Diagnostik:

Bei der schulterspezifischen Untersuchung ist das Schultereckgelenk meist berührungsempfindlich. Provokationstests mit Herüberführen des betroffenen Armes zur Gegenseite oder auch das maximale Anheben des Armes können schmerzhaft sein. Den sicheren Nachweis des Verschleißes bietet das Röntgenbild der Schulter und des Schultereckgelenkes in 2 Ebenen.

 

Behandlung:

Bei akuten Schmerzen empfiehlt sich zunächst eine Schonung mit einer Vermeidung von Überkopfbewegungen und sportlichen Belastungen. Es können Kälteanwendungen zur Entzündungshemmung angewendet werden. Sowohl entzündungshemmende Mittel in Tablettenform sowie auch als Salbe können eine Schmerzlinderung bringen. Bei zunehmenden Schmerzen, können auch Spritzen mit einem Schmerzmittel und einem entzündungshemmenden Medikament (Kortison) in das Gelenk, nachhaltig zu einer Linderung der Schmerzen führen.  

Bei Zunahme der Schmerzen trotz konservativer orthopädischer Behandlung und bei zunehmender Bewegungsunfähigkeit kann eine Operation besprochen werden.

 

Operation:

Bei der Operation wird das Schultereckgelenk mit angrenzendem Schulterdach reduziert, um den schmerzhaften Kontakt zu vermeiden. In diesem Rahmen wird mittels einer Schultergelenksspiegelung (Schlüsselloch-Chirurgie / Arthroskopie) die Schädigung im Gelenk beurteilt und ggf. vorhandene Verletzungen behandelt (beispielsweise eine Enge unter dem Schulterdach behoben oder der Muskelmantel genäht). Das Entfernen des Schultereckgelenkes (laterale Klavikularesektion) wird dann meistens im Rahmen der Gelenkspiegelung vorgenommen. 

Behandlungsdauer:

im Krankenhaus:                                                                                           ca. 1 - 2 Tage

Rehabilitation:                                                                                                ca. 2 - 4 Wochen

Erreichen der Arbeitsfähigkeit:                                                                   ca. 3 - 6 Wochen

Erreichen der Sportfähigkeit:                                                                      ca. 8 - 12 Wochen

Nachbehandlung:

Die Nachbehandlung erfolgte über den ambulanten Orthopäden / Unfallchirurgen. Sofern keine Sehnenbefestigung durchgeführt wird, sollte der Arm für 2 Wochen geschont werden. In dieser Zeit erfolgt bereits Physiotherapie. Eine spezielle Ruhigstellung in einem Schulter-Arm-Verband ist nur in den ersten Tagen notwendig. Danach kann der Arm bereits im Alltag eingesetzt werden.

Sie bekommen nach der Operation einen detaillierten Nachbehandlungsbogen, der Ihnen, Ihrem nachbehandelnden Arzt und Ihrem Physiotherapeuten ein Überblick über die möglichen Bewegungen und Therapieschritte gibt.

Ergebnisse und Risiken:

In über 80% der Fälle führt die Operation zum Erfolg ohne oder nur mit geringen Restbeschwerden. Entscheidend ist bei korrekter Durchführung, wie schnell die umgebende Entzündungsreaktion im Weich- und Knochengewebe aus dem Gewebe abheilt. Da das Gewebe um das Schultereckgelenk meistens mit entzündet ist, treten wellenförmig auch bei technisch korrekter Durchführung der Operation immer wieder Beschwerden und Schmerzen als Zeichen einer Entzündungsreaktion auf. Diese Beschwerden können bis zu 3-4 Monate nach der Operation anhalten. Komplikationen der Operation, wie eine örtliche Entzündung, Gelenkinfektionen oder eine Schädigung der Nerven- oder Blutgefäße, sind sehr selten.