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Für Familien

Für Familien

Die Behandlung anorektischer Kinder und Jugendlicher stellt Therapeuten und Familien vor eine große Herausforderung. Die häufig notwendige stationäre Aufnahme entlastet Therapeuten und Eltern nur kurzfristig. Nach der Entlassung kommt es oft zu einer erneuten Gewichtsabnahme und einer Wiederkehr anorektischer Verhaltensweisen und Denkmuster – Eltern stehen diesem Rückfall ohnmächtig gegenüber. In der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie besteht daher die Möglichkeit, an einem Behandlungsprogramm für magersüchtige Kinder und Jugendlichen und deren Eltern teilzunehmen. Wir betrachten die Familie nicht als Teil des Problems, sondern als Möglichkeit, bei gezielter Familientherapie die Essstörung schneller und erfolgreicher zu behandeln. Die Mitarbeit beider Eltern, mindestens jedoch von einem Elternteil ist unbedingt erforderlich.

4 bis 7 Familien werden als geschlossene Therapiegruppen gemeinsam tagesklinisch aufgenommen und behandelt. Durch diese Multifamiliengruppen ergeben sich günstige Therapieeffekte so z.B. die Schaffung von Solidarität und Hoffnung durch den Austausch mit anderen betroffenen Familien. Die zu Beginn der Therapie sorgenvollen und durch „die Macht der Magersucht“ gelähmten Eltern können durch die aktive Übernahme ihrer elterlichen Verantwortung und mit Hilfe der Multifamilientherapie ein hohes Maß an elterlicher Stärke und Kompetenz im Umgang mit der Krankheit des Kindes erreichen. Die Sicht- und Handlungsweise anderer Eltern, aber auch anderer Patienten, in verschiedenen Situationen im Laufe von Tagen zu erleben, regt zu eigenem Nach- und Umdenken an.

Die Behandlung in einer Multifamilientherapiegruppe der Familientagesklinik erstreckt sich über ein Jahr mit insgesamt 20 Behandlungstagen. Die erste Therapieeinheit dauert 4 Tage, an denen Patienten und Eltern von 9.00 Uhr bis 15.30 Uhr an dem Therapieprogramm teilnehmen. An jedem Therapietag werden in der Multifamiliengruppe gemeinsam 3 Mahlzeiten eingenommen. Die folgenden Einheiten finden alle 4 bis 6 Wochen für 2 Tage statt. Die Multifamilientherapie kann allein für sich oder eingebunden in die ambulante, tagesklinische oder stationäre Behandlung der Patienten erfolgen.

Es werden Patienten bis 19 Jahre aufgenommen, die an Magersucht (Anorexia nervosa) leiden und bei mindestens einem Elternteil wohnen. Es dürfen keine akuten medizinischen oder psychischen Risikofaktoren vorliegen. Die Eltern werden als medizinisch notwendige Begleitperson aufgenommen. Bei eigener psychischer Problematik in Folge der Erkrankung des Kindes können auch Eltern als Patienten aufgenommen werden. Die Zuweisung in die Familientagesklinik Essstörungen erfolgt über die Ambulanz.

Weitere Informationen für Therapeuten, Ärzte, Psychologen: „Multifamilientherapie bei anorektischen Kindern und Jugendlichen im tagesklinischen Setting – Das Dresdner Modell“ und „Tagesklinische Multifamilientherapie bei Anorexia nervosa – Manual des Dresdner Modells“ von M. Scholz, M. Rix, K. Hegewald, K. Gantchev in „Essstörungen“ (2003), B. Steinbrenner und M. Schönauer-Cejpek (Hrsg.), Wien, Verlag Wilhelm Maudrich.

Ansprechpartner: Dipl.-Psych. Katrin Gramatke

Weitere Informationen zur Familientagesklinik Essstörungen finden Sie hier.

Anmeldung
Telefon: 0351 458-3576
Familientagesklinik Essstörungen
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie der TU Dresden
Blasewitzer Str. 86
01307 Dresden

Wir sind Montag bis Donnerstag von 8:00 bis 17:00 Uhr und Freitag von 8:00 bis 14:30 Uhr zu erreichen. Sollte das Telefon nicht besetzt sein, können Sie auf unserem Anrufbeantworter unter der obigen Nummer eine Nachricht hinterlassen, wir rufen Sie dann gerne zurück.