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13.11.-18.11.2022: Deutsch-Usbekisches Arbeitstreffen "Verbesserung der Perinatalen Versorgung"
13. November 2022

13.11.-18.11.2022: Deutsch-Usbekisches Arbeitstreffen "Verbesserung der Perinatalen Versorgung"

Im Rahmen eines Kooperationsprojektes zwischen dem ZENTRUM FÜR FETO/NEONATALE GESUNDHEIT und dem Nationalen Perinatalzentrum Usbekistan besucht eine Delegation von Gynäkologen, Geburtshelfern, Neonatologen und Kinderchirurgen das Universitätsklinikum Dresden. Gemeinsam mit Vertretern des usbekischen Gesundheitsministeriums und des Projektträgers, die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), wollen sich die Kollegen nicht nur über die Versorgung am Perinatalzentrum des Universitätsklinikums informieren, sondern auch mehr darüber erfahren, wie die Betreuung von Schwangeren und deren Neugeborenen in Sachsen aufeinander abgestimmt erfolgt. Ziel ist es, einige Elemente der Versorgung bei dem Aufbau vergleichbarer Strukturen in Usbekistan zu übernehmen.

Aktuell werden in Usbekistan ca. 5 Kinder pro Familie geboren, allerdings stirbt noch 1 von 100 Neugeborenen. Damit liegt die Sterblichkeit deutlich höher als in Sachsen, dem Bundesland mit der niedrigsten Neugeborenensterblichkeit. Das im April 2022 offiziell gestartete Projekt zielt darauf, die sächsischen Erfahrungen zu nutzen und die Versorgungsstrukturen in Usbekistan so zu optimieren, dass die Versorgung von Schwangeren und Neugeborenen verbessert wird. Dabei liegt der Fokus auf der Erkennung und Behandlung von angeborenen Fehlbildungen sowie der Betreuung extrem unreifer Früh- bzw. asphyktischer Neugeborener. Das gemeinsame Projekt wird durch die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) finanziell unterstützt.

Nachdem in der Vergangenheit ein intensiver online Austausch zwischen den einzelnen Disziplinen erfolgte, besuchte Prof. Dr. Mario Rüdiger, Direktor des Zentrum für feto/neonatale Gesundheit und Leiter des Fachbereiches für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin an der Universitätskinderklinik Dresden im September die usbekischen Partnereinrichtungen. Das Ziel des jetzt gestarteten einwöchigen Treffens in Dresden ist, die Möglichkeiten der perinatalen Versorgung in Sachsen besser kennenzulernen und Möglichkeiten eines Expertisetransfers zu diskutieren. Prof. Dr. Cahit Birdir, Leiter der Abteilung für Pränatalmedizin und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Dresden, wird mit den usbekischen Pränatalmedizinern die Möglichkeiten der vorgeburtlichen Diagnostik und Therapie präsentieren, wobei die Partner in Usbekistan insbesondere an seiner Expertise auf dem Gebiet der Fetalchirurgie interessiert sind. Prof. Dr. Guido Fitze, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie, wird mit seinen kinderchirurgischen Kollegen in Usbekistan aktuelle Trends der Versorgung schwerer Fehlbildungen bei Neugeborenen besprechen. Neben der endoskopischen Behandlung der Ösohagusatresie wird dabei auch der in Dresden entwickelte Ansatz zur Versorgung von Bauchwanddefekten besprochen. Außerdem wird die Delegation von usbekischen Gynäkologen begleitet, die von der Expertise im Bereich endoskopischer Operationen von Frau Prof. Dr. Pauline Wimberger, Direktorin der Frauenklinik, profitieren wollen. Letztlich wird Prof. Dr. Mario Rüdiger, Initiator des Projektes, mit den neonatologischen Kollegen sowie Vertretern des usbekischen Gesundheitsministeriums medizinische aber auch strukturelle Maßnahmen diskutieren, die zur Senkung der derzeit relativ hohen Neugeborenesterblichkeit führen könnten.

Nach dem Besuch in Dresden werden weitere online Treffen auf Arbeitsebene stattfinden, bevor im kommenden Jahr Kollegen des Zentrum für feto/neonatale Gesundheit erneut das Nationale Perinatalzentrum in Usbekistan besuchen und vor Ort Schulungen durchführen.