LePP-ID Erarbeitung von Handlungskatalogen zur Umsetzung existierender Leitlinien zur Psychopharmakotherapie bei Personen mit Intellektueller Entwicklungsstörung (IE)
Drittmittelgeber
Gemeinsamer Bundesausschuss | Innovationsfonds
Förderkennzeichen
01VSF20021
Projektzeitraum
04/2021 bis 09/2022
Konsortialführung
Prof. Dr. sc. hum. habil. Matthias Schützwohl
Konsortialpartner
Priv.-Doz. Dr. phil. Silvia Krumm
Mitarbeiterinnen der AG Psychiatrische Versorgungsforschung
Dr. Indra Krönke, Annegret Reupert
Projektinhalt
Hintergrund
Aufgrund epidemiologischer Studien ist davon auszugehen, dass in Deutschland ca. 75.000 bis 300.000 Personen mit einer Intellektueller Entwicklungsstörung (IE) unter einer psychischen Störung leiden und ca. 300.000 bis zu 1,25 Millionen Personen mit einer IE Verhaltensauffälligkeiten zeigen, die einen psychiatrischen bzw. einen psychotherapeutischen Versorgungsbedarf implizieren. Psychopharmaka sollten allerdings nur bei eindeutiger Indikation verschrieben sowie unter Beachtung publizierter Leitlinien verordnet werden.
Im Ergebnis aktueller Studien muss konstatiert werden, dass dieser Grundsatz in Deutschland vor allem in der Behandlung von in institutionalisierten Wohnformen lebenden Personen mit IE nicht ausreichend berücksichtigt wird. Insgesamt ist von einer gravierenden Fehlversorgung mit potentiellen Risiken für die Gesundheit und die Lebensqualität von Personen mit IE sowie erhöhten Folgekosten auszugehen.
Ziele
Vor diesem Hintergrund zielt das Projekt darauf ab, die Umsetzung vorhandener Leitlinienempfehlungen zur Psychopharmakotherapie bei Personen mit IE zu fördern.
Methode
In einem ersten Projektabschnitt werden Experten befragt, die über ein spezifisches Wissen hinsichtlich der Barrieren und potenzieller Maßnahmen der Leitlinienumsetzung verfügen. In einem zweiten Projektabschnitt werden aufbauend auf den Ergebnissen dieser Expertenbefragung sowie aufbauend auf Vorarbeiten der Projektleitung (hier: Link zur PROMPT-ID-Studie) in clusterrandomisiert ausgewählten Wohneinrichtungen im Rahmen von Workshops Fokusgruppen mit Nominaler Gruppentechnik durchgeführt. Deren Ziel ist es, in möglichst konkreter und praxisnaher Form Handlungsanleitungen zu entwickeln, deren Einhaltung einrichtungsintern zu einer besseren Umsetzung der vorhandenen Leitlinienempfehlungen beitragen. In einem dritten Projektabschnitt werden die entwickelten Handlungsanleitungen verglichen und auf Gemeinsamkeiten hin untersucht. Im Ergebnis wird ein möglichst allgemeingültiger Maßnahmenkatalog erstellt, der dann bundesweit distribuiert wird.
Projektbezogene Publikationen
Schützwohl M, Stasch N, Mayer L, Krönke I, Reupert A, Krumm S. Psychopharmakotherapie bei Menschen mit intellektueller Entwicklungsstörung. Die Sicht von Betreuungspersonal aus stationären Wohneinrichtungen. 2022; 29: 96-105.
Checklisten