Cavernome
In der Regel bilden sich die Cavernome sporadisch, aber ein signifikanter Anteil ist auch familiär bedingt.
- Diese Läsionen wurden bis zum Aufkommen der Magnetresonanztomographie (MRT) als selten angesehen.
- Sie wurden seitdem in 0,5 % der Bevölkerung identifiziert.
Cavernome bestehen aus vergrößerten Kapillaren. Diese grenzen unmittelbar aneinander, ohne dass Nervengewebe dazwischen liegt.
- Sie sind in der Regel nicht mit vergrößerten blutzuführenden Arterien und blutabführenden Venen verbunden, und der Blutfluss ist gering oder stagniert.
- Im großen und ganzen können sie von weich bis hart reichen. Thrombose, Verkalkung oder Ossifikation führen zu einer härteren Läsion.
- Ein erheblicher Prozentsatz der Läsionen ist asymptomatisch, nur ein Zehntel bis ein Viertel der Läsionen ist symptomatisch.
Die häufigsten klinischen Manifestationen von Cavernomen sind:
- Epileptische Anfälle
- Masseneffekt mit fokalen neurologischen Ausfällen
- Hirnblutungen.
Cavernome können in Gehirnbildgebungsstudien wie folgt demonstriert werden:
- CT-Scans weisen eine fokale Hyperdensität auf, die eine Verkalkung oder Blutung widerspiegelt,
- MRT-Scans zeigen klar definierte Läsionen mit einer Sensitivität und Spezifität von nahezu 100%.
Behandlung
In unserer Klinik werden die symptomatischen, operativ zugänglichen Läsionen mikrochirurgisch entfernt. Die Operation beseitigt den Masseneffekt und das Blutungsrisiko. Sie entfernt auch den Anfallsfokus. Wenn sich die Läsion an einem chirurgisch zugänglichen Ort befindet, kann die chirurgische Entfernung oft relativ leicht und mit minimalem Risiko durchgeführt werden. Hirnstamm-Cavernome werden ebenfalls, wenn möglich, reseziert. Funktionelle MRT-Scans machen präoperativ die Resektion sicherer.
Prognose
Die jährliche Blutungsrate beträgt ca. 0,7 %. Diese Rate steigt auf bis zu 2% an, wenn eine nachweisbare Blutung innerhalb der letzten beiden Jahre stattgefunden hat.
Anfälle, im MRT nachgewiesene Zunahme der Läsionsgröße und eine große Blutung sind Indikationen für die Entfernung von chirurgisch zugänglichen Läsionen.
Eine Anfallsfreiheit wird bei bis zu 50% der Patienten postoperativ erzielt. Patienten ohne Anfallsfreiheit haben zumindest nach der Operation eine verminderte Häufigkeit von Anfällen. Bei sporadischem Auftreten von Cavernomen bedeutet die komplette Entfernung der Läsion Heilung. Bei genetischer, d.h. familiärer Disposition ist ein erneutes Auftreten von Cavernomen im weiteren Verlauf nicht ausgeschlossen.