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Translationale Suchtforschung

Leitung: Dr. med. Maik Spreer

Die Arbeitsgruppe Translationale Suchtforschung analysiert neurobiologische, psychologische und pharmakologische Prozesse, die den Gebrauch psychoaktiver Substanzen steuern. Unser Ziel ist es, Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung und der klinischen Forschung am Menschen zusammenzuführen, um neue Therapieansätze für Suchterkrankungen zu entwickeln und bestehende Behandlungen zu verbessern.

Ein Schwerpunkt liegt auf Humanlaborstudien mit computergesteuerter Alkoholinfusion – teils als klinische Prüfungen nach AMG – in denen wir potenzielle Therapieansätze unter kontrollierten Bedingungen prüfen, um die Ergebnisse rasch in klinische Kontexte zu überführen. Über solche Laborparadigmen können wir Alkoholkonsum unter sicheren Bedingungen simulieren und präzise steuern. Dabei lassen sich zum Beispiel die Wirkung potenzieller Medikamente auf das Trinkverhalten zeitnah untersuchen und präklinische Befunde im Menschen validieren.

Aber auch andere Substanzen wie Cannabis stehen im Fokus unserer translationalen Forschung. In Kooperation mit Verkehrsforschern der TU Dresden (Professur für Kraftfahrzeugtechnik) tragen wir dazu bei, die Auswirkung von Cannabis die Fahrsicherheit zu untersuchen. Dabei werden kognitive sowie fahrtechnische Leistungsparameter unter THC-Einfluss erhoben und wissenschaftlich ausgewertet. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, Risiken durch Cannabiskonsum im Straßenverkehr besser abzuschätzen und evidenzbasierte Empfehlungen für Prävention und Gesetzgebung abzuleiten.

Damit verbindet die AG neurobiologische Grundlagen und experimentelle Laboruntersuchungen mit der praktischen und klinischen Anwendung. Die Übersetzung dieser Erkenntnisse in die Versorgungspraxis wird durch die enge Verbindung zur Suchtambulanz unserer Klinik gewährleistet.

Mitglieder

Dr. med. Maik Spreer
Karl-Felix Schulz
Carolin Zimmer

Projekte

  • Investigation of the Efficacy of Acamprosate and Calcium in Comparison to Placebo as Validation of a Behavioural Test for Alcohol Dependence (TEMACA)
  • Maintain Your Subjective Experience
  • Untersuchung der Auswirkungen von Cannabis auf die kognitive Leistungsfähigkeit und Fahrtüchtigkeit bei Gelegenheitskonsumenten (THCdriver)

Publikationen (Auswahl)

  • Spreer M, Grählert X, Klut IM, Al Hamdan F, Sauer C, Smolka MN, Zimmermann US (2023) Using naltrexone to validate a human laboratory test system to screen new medications for alcoholism (TESMA) – a randomized clinical trial. Transl Psychiatry 13(1):113
  • Fang X, Deza-Araujo YI, Petzold J, Spreer M, Riedel P, Marxen M, O'Connor SJ, Zimmermann US, Smolka MN (2021) Effects of moderate alcohol levels on default mode network connectivity in heavy drinkers. Alcohol Clin Exp Res 45(5):1039–1050
  • Riedel P, Wolff M, Spreer M, Petzold J, Plawecki MH, Goschke T, […], Smolka MN (2021) Acute alcohol does not impair attentional inhibition as measured with Stroop interference scores but impairs Stroop performance. Psychopharmacology 238(6):1593–1607

Medienbeiträge (Auswahl)

Kooperationen (Auswahl)

Intramural: Zusammenarbeit mit anderen Forschungsbereichen der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (z.B. Klinische Suchtforschung, Neurokognitive Mechanismen von Suchterkrankungen) sowie mit dem Neuroimaging Center der TU Dresden

Extramural (Auswahl): Martin H. Plawecki Lab – Indiana University School of Medicine, Indianapolis, USA (Entwicklung und Anwendung computergestützter Alkoholinfusions-Systeme) / Universitätsklinikum Erlangen (Untersuchung bioaktiver Lipide, insbesondere der Rolle der sauren Sphingomyelinasese) / Technische Universität Dresden, Fakultät Verkehrswissenschaften (Verkehrssicherheitsforschung im Kontext psychoaktiver Substanzen)