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9. September 2013: Wenn jeder Schritt schmerzt – Uwe Steimle unterstützt Klinikum bei Gang-AnalyseProf. Stefan Rammelt, Oberarzt an der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie (rechts) erklärt Uwe Steimle die computergestützte Ganganalyse. Foto: Uniklinikum / Thomas Albrecht
09. September 2013

9. September 2013: Wenn jeder Schritt schmerzt – Uwe Steimle unterstützt Klinikum bei Gang-Analyse

Dresdner Kabarettist und Schauspieler spendet Gage zur Anschaffung spezieller Software für bessere Diagnose von nicht korrekt verheilten Knochenbrüchen im Fuß / Uwe Steimle tritt am 24. September erneut im Uniklinikum auf

Mit einer Geldspende unterstützt der Dresdner Kabarettist und Schauspieler Uwe Steimle die Kliniken für Orthopädie sowie für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden. Dank des vierstelligen Euro-Betrags konnte eine neue Software angeschafft werden, mit der sich der Gang von Patenten nach komplizierten Knochenbrüchen aber auch mit angeborenen und erworbenen Fehlstellungen besser als bisher analysieren lässt. Im Mittelpunkt stehen komplexe Fehlstellungen des Fußes, von der die Gefahr eines Gelenkverschleißes ausgeht. Folge können Einschränkungen der Beweglichkeit und starke Schmerzen beim Gehen sein. Die Chirurgen und Orthopäden des Uniklinikums sind unter anderem darauf spezialisiert, Patienten zu helfen, deren komplizierte Knochenbrüche nach einem ersten Eingriff nicht optimal verheilt sind. Sie kommen aus ganz Deutschland für Korrektur-OPs nach Dresden. Die Spendensumme stammt aus dem Erlös einer Benefiz-Vorstellung im Dresdner Uniklinikum vom Ende vergangenen Jahres, bei der Uwe Steimle auf seine Gage verzichtete.

„Ohne meine gesunden Füße könnte ich mich nicht so bewegen und ausdrücken, wie das für mich als Schauspieler wichtig ist. Deshalb kann ich mich besonders in die Menschen einfühlen, denen jeder Schritt Schmerzen bereitet. Wenn ich diesen Patienten durch meine Spende helfen kann, wieder entspannt gehen zu können, freut mich das sehr“, sagt Uwe Steimle. Patienten mit Brüchen des Sprunggelenks kommen regelmäßig in die Operationssäle der Unfall- und Wiederherstellungschirurgen. Oft ist es die Folge eines Sturzes – und das nicht nur im Winter. Diese Eingriffe bei Sprunggelenksfrakturen sind für Chirurgen absolute Routine. Und in den meisten Fällen verlaufen Eingriff und Heilung des Bruchs komplikationslos. „Bei etwa 80 Prozent der Patienten ist das Ergebnis sehr gut“, sagt Prof. Stefan Rammelt, Oberarzt an der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie des Dresdner Uniklinikums. Ursachen für nicht optimale Behandlungsergebnisse sind schwere Knorpelschäden, Knochendefekte, Bandinstabilitäten sowie eine nicht vollständige Korrektur der Fehlstellung. Entscheidend ist in solchen Fällen, inwieweit die Funktion des Fußes eingeschränkt ist. Dies lässt sich dies bei der Analyse des Gangs und insbesondere des Druckes unter der Fußsohle beim Abrollvorgang feststellen: Die Belastung der Ferse beim Auftreten und das Abstoßen mit dem Ballen und dem großen Zeh sollte möglichst harmonisch und in der richtigen zeitlichen Abfolge geschehen. Ist das aufgrund einer Fehlstellung einzelner Knochen nicht der Fall, können die Gelenke schnell verschleißen. Über eine längere Zeit stellen sich dann starke Schmerzen bei jedem Schritt ein.

Wird feststellt, dass ein Bruch nicht so verheilt ist, dass der Patient dauerhaft beschwerdefrei laufen kann und orthopädische Therapien erfolglos bleiben, besteht die Option einer korrigierenden Operation: Hierbei genießen die Unfallchirurgen des Dresdner Uniklinikums bundesweit einen sehr guten Ruf. Sie nehmen jährlich rund 400 korrigierende Eingriffe bei Patienten vor, die nach einem Bruch des Sprunggelenks und Fußes Fehlstellungen, Schmerzen und Funktionseinschränkungen aufweisen. In dieser Situation leistet die elektronische Ganganalyse Ärzten wie Patienten gute Dienste: Nachdem der Patient mehrmals über eine mit Sensoren ausgestattete Platte gelaufen ist, errechnet die spezielle, durch die Spende von Uwe Steimle neu beschaffte Software, welche Zonen des Fußes mit welcher Kraft und in welcher Dauer belastet wurde. Ergebnis der Messung ist eine Art Landkarte des Fußes: Darauf sind hunderte farblich abgestufte Punkte zu sehen, welche den Druckmaxima entsprechen. Eine über mehrere Seiten gehende Tabelle mit den Daten ergänzt das Bild.

Die so gewonnen Informationen helfen dem Chirurgen, sich ein noch genaueres Bild von der Funktion beziehungsweise Fehlfunktion des Fußes zu machen. Sie ergänzen die Röntgenbilder und weitere Untersuchungen. „Der Fußabdruck des Menschen ist so individuell wie seine Fingerabdrücke. Das müssen wir bei der Operation berücksichtigen, wozu uns auch die Ganganalyse des gesunden Fußes wertvolle Hinweise liefert“, so Prof. Rammelt. Auch der Vergleich des Gangbildes vor und nach dem Eingriff ist wichtig für die weitere Behandlung. Deshalb trägt die neue Software auch dazu bei, den Erfolg der korrigierenden Operationen zu überprüfen und Erkenntnisse für weitere Verbesserungen bei der OP-Technik zu gewinnen. Das Gerät und die Software wird deshalb auch von Doktoranden der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus genutzt, die zu diesen Fragen forschen. „Wir freuen uns sehr, dass Uwe Steimle die beiden Kliniken und damit die Hochschulmedizin mit seiner Spende unterstützt. Er trägt damit dazu bei, die Genesungschancen unserer heutigen aber auch künftigen Patienten zu verbessern“, sagt Prof. Rammelt.

Der Dresdner Kabarettist und Schauspieler war Ende vergangenen Jahres mit einem speziellen, zweistündigen Weihnachtsprogramm im Dekanatshörsaal der Medizinischen Fakultät aufgetreten. Da Uwe Steimle auf seine Gage verzichtet hatte, kamen die Erlöse aus der Vorstellung komplett dem Uniklinikum zugute. Als Dank für sein Engagement zur Finanzierung eines speziellen Analysegeräts für die Kliniken für Orthopädie sowie für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie hatte Uwe Steimle noch einen vergoldeten Fuß überreicht bekommen.

Uwe Steimle tritt am 24. September erneut im Uniklinikum auf
Mit dem Programm „Zeit heilt alle Wunder“ gastiert Uwe Steimle zusammen mit einem Jazz- Trio im Universitätsklinikum. Der Veranstaltungsort ist ebenso ungewöhnlich wie Steimles Programm: Es ist ein Zirkuszelt, das für zwei Wochen in unmittelbarer Nähe des Haupteinganges stehen wird. Tagsüber proben dort Patienten der Kinder- und Jugendpsychiatrie gemeinsam mit den Künstlern des Cirkus Zappzarap. Am Dienstag, 24. September heißt es dann ab 19.30 Uhr Bühne frei für die Zeitreise des Kabarettisten. Im Programm „Zeit heilt alle Wunder“ lädt er zu einer Reise in die Kindheit ein, in der er etwa an den Geschmack von Apfel-Fips oder den Geruch der Intershops erinnern wird. Dabei fließen eigene Lieder und Texte, aber auch bekannte Stimmungshits wie „Du hast den Farbfilm vergessen“ – natürlich „Steimlerisch“ umgestaltet – ins Programm ein.
Begleitet wird Uwe Steimle an diesem Abend von Wolfgang „Zicke“ Schneider am Schlagzeug, Matthias Hessel am Piano und Richard Müller am Bass. Karten zu 22 Euro können direkt im Uniklinikum vorbestellt werden bei Tanja Weber, Tel.: 0351 458-3740 unter veranstaltungsmanagement@uniklinikum-dresden.de oder über die Konzertkassen am Florentinum und der Schillergalerie sowie alle Ticketvorverkaufsstellen der Sächsischen Zeitung.

Kontakt
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Klinik und Poliklinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie
Prof. Dr. med. Stefan Rammelt
Telefon: 0351 458-22 08
E-Mail: stefan.rammelt@uniklinikum-dresden.de
www.uniklinikum-dresden.de/uwc