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22. August 2013: Benefizregatta unterstützt Sportkurse für KrebspatientinnenDie diesjährige Benefiz-Regatta „Rudern gegen Krebs“ in Dresden stellten folgende Initiatoren und Organisatoren vor (v.l.n.r.:) H. Elsner, I. Andersch, Prof. Wimberger, Prof. Albrecht, Dr. Kretzschmar, S. Grunewald-Fischer sowie Ruderin Dr. Geißler.
22. August 2013

22. August 2013: Benefizregatta unterstützt Sportkurse für Krebspatientinnen

„Rudern gegen Krebs“ am 31. August am Blasewitzer Elbufer mit Wettkämpfen, Informationen und Unterhaltung / Erlöse fließen in Aufbau von Qigong- und Yogakursen

Auch bei Krebserkrankungen unterstützen körperliche Aktivitäten den Genesungsprozess. Doch bisher mangelt es in vielen Regionen an konkreten Sportangeboten. Um für Betroffene zusätzliche Sportkurse auf den Weg zu bringen und in der Öffentlichkeit das Bewusstsein für die Bedürfnisse Krebskranker zu stärken, findet am Sonnabend, dem 31. August, ab 10 Uhr zum dritten Mal die Benefiz-Regatta „Rudern gegen Krebs“ statt. Zentraler Anlaufpunkt für die Veranstaltung ist das Sportzentrum Dresden-Blasewitz (Oehmestraße 1). Dort findet für Interessierte ein ganztägiges Begleitprogramm mit Informationsständen, Vorführungen, Kindervergnügungen sowie Essen und Trinken statt. Initiiert wurde der Benefiz-Wettbewerb von der Stiftung Leben mit Krebs, die mit der Dresden International University sowie dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus und mit dem Sächsischen Elbe-Regattaverein e.V. kompetente Partner gewinnen konnten, die bereits die ersten beiden Regatten erfolgreich organisierten. Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz übernahm wie im Vorjahr die Schirmherrschaft für die Benefizveranstaltung.

„Mit der dritten Auflage der Benefiz-Regatta ist ‚Rudern gegen Krebs‘ zu einer festen Größe im Dresdner Veranstaltungskalender geworden“, freut sich Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Dresdner Uniklinikums. „Die Regatta lenkt die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf Menschen, die von Krebserkrankungen betroffen sind. Für sie ist es sehr wichtig, während oder nach der Krankheit zu einem normalen Leben zurückzufinden.“ Dazu gehören auch körperliche Aktivitäten, die den Krebskranken Lebensqualität zurückgeben können – seelisch wie körperlich. Das vor, während und nach der diesjährigen Benefiz-Regatta eingesammelte Geld kommt Dresdner Brustkrebspatientinnen zugute, für die spezielle Qigong- und Yogakurse etabliert werden sollen.

„Die Stiftung Leben mit Krebs wirbt Spendengelder für therapieunterstützende Projekte ein, die einen Beitrag zu einer verbesserten Lebensqualität von Patienten mit Krebserkrankungen leisten“, erklärt Klaus Schrott, Vorsitzender der Stiftung Leben mit Krebs, Auch die Benefiz-Regatta „Rudern gegen Krebs“, die als Aushängeschild der Stiftung gilt, unterstützt dieses Anliegen. „Bewegung wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität aus. Denn unabhängig davon, ob man gesund oder krank ist: Sport kann viel bewegen – soziale Kontakte werden geknüpft und die Lebensfreude steigt“, fasst Klaus Schrott die Hintergründe der Aktion zusammen. „Allein bei der zweiten Dresdner Regatta kamen im vergangenen Jahr so 6.000 Euro an Erlösen zusammen, die Projekten des Sonnenstrahl e.V., dem St.-Joseph-Stift und dem Uniklinikum zur Verfügung gestellt wurden“, betont Dr. Reinhard Kretzschmar, Geschäftsführer der Dresden International University(DIU).

Oberbürgermeisterin übernimmt auch dieses Jahr Schirmherrschaft
Das Anliegen der Benefiz-Regatta hat auch Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz überzeugt. Nachdem sie 2012 erstmals die Schirmherrschaft übernahm und als Gast die Regatta auf der Elbe verfolgte, sagte Helma Orosz erneut zu: „Die Schirmherrschaft für diese Veranstaltung liegt mir ganz persönlich am Herzen. Eine Krebserkrankung kann jeden treffen und Sport ist eine Alternative, seinen Körper gesund zu halten oder wieder zu genesen. Die Benefiz-Regatta zeigt aktiv, dass Sport der Krankheit ein Stück Schrecken nehmen kann, Lebensfreude bringt. Sport für einen guten Zweck, da bin ich gern dabei und drücke als Oberbürgermeistern natürlich vor allem auch den beiden städtischen Rudermannschaften die Daumen.“

Elbe-Rudervereine haben großen Anteil am Erfolg der Benefiz-Regatta
Die vom Sächsischen Elbe-Regattaverein e.V. koordinierte ehrenamtliche Organisation und Abwicklung ist unverzichtbar für den Erfolg der Regatta: Einbezogen sind mehrere entlang der Elbe ansässige Rudervereine – von Pirna über Dresden bis nach Meißen: „Ohne die Kompetenz dieser Vereine und das Engagement von rund 90 ehrenamtlichen Rudersportlern wäre die Regatta nicht möglich“, betont DIU-Geschäftsführer Dr. Reinhard Kretzschmar. Insgesamt treten am 31. August 64 Teams an, die in den Kategorien „Frauen“, „Männer“, „Mixed“ und „Klinik-Cup-Dresden“ rudern. Die Vereine stellen die Boote und trainieren die rund 260 Ruderer – die meisten haben vorher noch nie in einem Regattaboot gesessen. Die Rudervereine stellen jeweils den Steuermann der Vierer und sorgen so für die Sicherheit der Teilnehmer.

Yoga und Qigong sind gut für Körper und Seele – auch bei Brustkrebs
Die Diagnose „Krebs“ versetzt die Betroffenen nach wie vor in einen Ausnahmezustand – daran konnte der enorme Fortschritt in der Krebstherapie nichts ändern. Zwar sind Tumorerkrankungen heute in vielen Fällen heilbar oder mit einer langen Überlebenszeit verbunden, doch die Behandlung belastet die Patienten weiterhin erheblich – trotz zunehmend geringerer Nebenwirkungen von Medikamenten und mitunter schonenderen OP-Verfahren. „Brustkrebspatientinnen stehen unter einem besonders hohen seelischen Druck.

"Viele Frauen assoziieren die Brust mit ihrer Weiblichkeit, so kann durch die Diagnose ‚Brustkrebs‘ ihr Selbstwertgefühl leiden und die psychische Bewältigung der Krankheit erschwert sein“, sagt Prof. Pauline Wimberger, Krebsexpertin und Direktorin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Dresdner Uniklinikum. Ein wichtiger Schritt, die Krebserkrankung und deren Therapie seelisch zu bewältigen, ist eine psychoonkologische Betreuung, die das Regionale Brustzentrum Dresden jeder ihrer Patientinnen anbietet. Die Psychoonkologen unterstützen die Patientinnen, ihr Selbstwertgefühl zu stärken und möglicherweise auftretenden depressiven Reaktionen zu begegnen. Ein wichtiges Ziel ist eine positive Lebenseinstellung und, dass die Frauen das Vertrauen in den eigenen Körper wiedergewinnen. „In mehreren wissenschaftlichen Studien wurde nachgewiesen, dass sportliche Aktivitäten dazu beitragen, die Lebensqualität der Brustkrebspatientinnen zu verbessern und die Gefahr einer Depression zu verringern“, so Prof. Pauline Wimberger weiter.

Anfang dieses Jahres konnten beispielsweise in einer randomisiert-kontrollierten Studie positive Effekte von körperlichen Aktivitäten nachgewiesen werden. Es zeigte sich, dass sich postoperative Yoga-Übungen positiv auf die Krankheitsverarbeitung, Lebensqualität und die psychische Situation bei Brustkrebs-Patientinnen auswirken. Auch ein regelmäßiges Qigong-Training kann psychisch vorbelasteten Brustkrebspatientinnen helfen, die Gefahr einer Depression deutlich zu verringern. Zu diesem Schluss kommt eine Studie chinesischer Forscher, in der sie mit dem Biopsychologen Prof. Clemens Kirschbaum von der TU Dresden kooperierten.

Da es derzeit in Dresden keine frei zugänglichen, speziell auf Brustkrebspatientinnen zugeschnittenen Yoga- oder Qigong-Kurse gibt, soll der Erlös der diesjährigen Benefizregatta dazu verwendet werden, erste Kurse für in Dresden und Umgebung lebende Patientinnen ins Leben zu rufen. Über den konkreten Start der geplanten Angebote werden die Patientinnen gesondert informiert.

Rahmenprogramm mit Infoständen, Kinder-Unterhaltung und Tombola
Während die Rennen der Benefiz-Regatta zwischen 10 bis etwa 17 Uhr angesetzt sind – es werden insgesamt 43 Läufe mit insgesamt 64 Booten ausgetragen – findet ein breit angelegtes Rahmenprogramm statt. Neben den Informationsständen gibt es jede Menge Spiel und Spaß für Kinder – unter anderem eine Hüpfburg sowie einen Kinder-Schminktisch. Für die Erwachsenen ist sicher die Tombola der Veranstaltungsagentur Intercom ein spannender Programmpunkt. Hier gibt es unter anderem Theaterkarten, eine Hotelübernachtung und Sprachkurse zu gewinnen. Zwei bunt kostümierte Stelzenläufer werden auf dem Elberadweg bereits von weitem sichtbar auf die Veranstaltung aufmerksam machen.

Die diesjährige Benefiz-Regatta „Rudern gegen Krebs“ in Dresden stellten folgende Initiatoren und Organisatoren vor (v.l.n.r.:) Hartmut Elsner, 2. Vorsitzender der Abteilung Rudern des USV TU Dresden; Ingrid Andersch, Vorsitzende des Sächsischen Elbe Regatta Vereins e.V.; Prof. Pauline Wimberger, Direktorin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Dresdner Uniklinikums; Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Dresden, Dr. Reinhard Kretzschmar, Geschäftsführer der Dresden International University GmbH, sowie Stefan Grunewald-Fischer, Pressesprecher der Stiftung Leben mit Krebs. Ganz vorn am Boot steht Christiane Geißler aus dem Team der Dresden International University. Foto: Holger Ostermeyer/Uniklinikum Dresden

Kontakte
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
Pressestelle
Holger Ostermeyer
Tel.: 0351 458-41 62
E-Mail: pressestelle@uniklinikum-dresden.de

Stiftung Leben mit Krebs    
Vorstand     
Klaus Schrott     
Tel.: 06134 / 753 81 35    
E-Mail: info@stiftung-leben-mit-krebs.de 
www.rudern-gegen-krebs.de 

Dresden International University
Marketing und Kommunikation
Stefan Erbe
Tel.: 0351 / 40 470 106
E-Mail: stefan.erbe@di-uni.de
www.dresden-international-university.com
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

Hintergrundinformationen
Die Rolle von Sport bei Krebserkrankungen
Bewegung gilt heute als wichtiger Faktor in der Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Problemen, sie schützt vor Knochen- und Muskelabbau, Diabetes und vielen weiteren Erkrankungen. Regelmäßige körperliche Aktivität beugt auch einigen Krebsarten vor. Menschen, die sich viel bewegen, erkranken statistisch gesehen seltener als die Durchschnittsbevölkerung an Dick- und Enddarmkrebs oder Brustkrebs. Bei weiteren Tumorarten besteht ebenfalls ein Zusammenhang, wenn auch weniger ausgeprägt. Angepasstes Bewegungstraining verbessert beispielsweise Erschöpfungszustände, das sogenannte Fatigue-Syndrom. Darunter leiden viele Patienten noch lange nach der Therapie. Wer sich stark erschöpft fühlt, dem fällt der Einstieg in ein regelmäßiges Training allerdings oft besonders schwer. Gemeinsam mit ihrem Arzt können Betroffene am besten herausfinden, welches Pensum an körperlicher Aktivität für sie machbar ist.

Wissenschaftliche Studien belegen zudem den positiven Einfluss von Bewegung auf die psychische Situation von Krebspatienten. Sport beugt Depressionen und Ängsten bei vielen Betroffenen vor oder drängt die psychischen Probleme zurück. Auch bei weniger starken Einschränkungen wirken sich Bewegung und Sport insgesamt positiv auf die Lebensqualität von Patienten aus. Da viele Betroffene durch körperliche Aktivität fitter und belastbarer werden, gewinnen sie ein Stück Alltagsleben und Zutrauen in die Leistungsfähigkeit des eigenen Körpers zurück.

Rudern gegen Krebs
Die Benefiz-Regatta „Rudern gegen Krebs“ ist eine Initiative der Stiftung Leben mit Krebs und gilt seit 2005 als ihr Aushängeschild. Inzwischen haben sich ins-gesamt rund 8.000 Ruderbegeisterte in 17 Städten für die gute Sache ins Zeug gelegt. Unter Einbindung von lokalen Rudervereinen und onkologischen Therapieeinrichtungen setzen sich Mannschaften aus Wirtschaft und Gesellschaft, Krankenhaus- und Klinikpersonal, aber auch Betroffene für den guten Zweck gemeinsam ins Boot. Das breite Engagement symbolisiert, dass die moderne Krebsbehandlung auch eine Teamleistung ist.

Bis heute fanden 42 Regatten statt, in deren Rahmen mehrere hundert Tausend Euro an Spenden gesammelt werden konnten. Ziel jeder Benefizregatta ist, durch die Erlöse aus Sponsorengeldern, Startgebühren und Spenden möglichst vielen Patienten mit Krebserkrankung greifbar nahen Zugang zu einem regel-mäßigen, medizinisch kontrollierten Sportangebot anzubieten. Darüber hinaus soll durch die Benefizaktion die Öffentlichkeit über diese Initiative informiert und Spenden für weitere Sportprogramme gesammelt werden.
Die Stiftung Leben mit Krebs wurde im Jahr 2005 in Wiesbaden ins Leben gerufen mit der Aufgabe, die Lebensqualität von onkologischen Patienten durch therapieunterstützende und wissenschaftliche Projekte während und nach einer Therapie entscheidend zu verbessern.

In bundesweiten Kooperationen mit onkologischen Einrichtungen, Kliniken, angesehenen Museen und Ernährungswissenschaftlern entwickelt, fördert und finanziert die Stiftung Leben mit Krebs aktuell (Stand August 2013) über 40 Projekte in Bereichen Sport, Kunst, Ernährung und Psychoonkologie, die zur Erholung von Patienten und zu besseren Behandlungsergebnissen beitragen und das Leben mit Krebs ein Stück mehr leichter machen.
Zur Förderung dieser therapieunterstützenden Maßnahmen führt die Stiftung in Kooperation mit anderen Organisationen bundesweit neben den Ruderregatten „Rudern gegen Krebs“, weitere Benefizveranstaltungen wie das „1. Deutsche Sportfest für Menschen mit Krebs“ sowie Kunstausstellungen durch.

Weitere Informationen sind www.stiftung-leben-mit-krebs.de abrufbar. Spenden sind jederzeit möglich. Empfänger: Stiftung Leben mit Krebs, Deutsche Bank Wiesbaden, Konto. 0 14 60 01 09, BLZ 510 700 21, Verwendungszweck: „Rudern gegen Krebs – Dresden“.

Publikationen
Geburtsh Frauenheilk 2013; 73(4): 311-317; DOI: 10.1055/s-0032-1328438; Der Einfluss von Yoga auf die Lebensqualität bei Brustkrebspatientinnen – eine randomisiert-kontrollierte Studie; F. Siedentopf, I. Utz-Billing, S. Gairing, W. Schoenegg, H. Kentenich, I. Kollak
Cancer. 2013 May 1;119(9):1690-8. doi: 10.1002/cncr.27904.; Qigong improves quality of life in women undergoing radiotherapy for breast cancer: results of a randomized controlled trial.; Chen Z, Meng Z, Milbury K, Bei W, Zhang Y, Thornton B, Liao Z, Wei Q, Chen J, Guo X, Liu L, McQuade J, Kirschbaum C, Cohen L.