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16. September 2013: „Prüfen. Rufen. Drücken!“Schüler der Klasse 8a aus der Oberschule Weixdorf üben an lebensgroßen Simulationspuppen die Herzdruckmassage. Foto: Universitätsklinikum / Holger Ostermeyer
16. September 2013

16. September 2013: „Prüfen. Rufen. Drücken!“

Anästhesisten und Notfallmediziner wollen aufklären und Scheu vor Herzdruckmassage nehmen / Aktionen im Hauptbahnhof und ELBEPARK am 18. und 21. September

Im Kampf gegen den plötzlichen Herztod können auch medizinische Laien Leben retten. Wie das genau geht, das demonstrieren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden in zwei öffentlichkeits-wirksamen Aktionen. Dafür sind die Mediziner am Mittwochnachmittag im Dresdner Hauptbahnhof und am darauf folgenden Sonnabend im ELBEPARK Dresden mit einem Informationsstand sowie Simulatoren zum Üben der Herzdruckmassage vor Ort. Die Aktionen finden im Rahmen der bundesweiten „Woche der Wiederbelebung“ statt, für die der Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr die Schirmherrschaft übernommen hat. Damit auch Jugendliche ihre Chance als Lebensretter nutzen können, schult das Team der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie bereits am heutigen Montag drei Klassen der Oberschule Weixdorf.

Plötzlich bricht ein Mensch zusammen – Passanten bleiben erschreckt stehen. Einige von Ihnen wissen zwar noch ungefähr was zu tun ist. Aber die Angst, etwas falsch zu machen und auch der Ekel vor einer möglichen Mund-zu-Mund-Beatmung lässt sie zaudern. Wertvolle Minuten vergehen. Selbst die kurze Zeit, die professionelle Ersthelfer brauchen, um an den Ort des Geschehens zu kommen, ist zu lang: Bereits drei Minuten nach einem Herzstillstand treten aufgrund des Sauerstoffmangels unwiderrufliche Schäden im Gehirn auf.

„Mit einer einfachen Herzdruckmassage kann der Restsauerstoff im Blut zirkulieren und so bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes die Überlebenswahrscheinlichkeit entscheidend erhöhen“, erklärt Prof. Thea Koch. Die Direktorin der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Dresdner Uniklinikums muss es wissen: Sie ist die Chefin der Klinikärzte, die dafür sorgen, dass ein Patient eine Operation ohne Schmerzen übersteht. Darüber hinaus sorgen sie – wie die Kollegen der chirurgischen wie internistischen Fächer des Uniklinikums – dafür, dass schwer kranke oder verletzte Menschen lebensbedrohliche Krisen überstehen. Deshalb sind viele Klinikumsärzte als Lebensretter regelmäßig im Notarztwagen und im Hubschrauber Christoph 38 unterwegs.

Doch auch absolute Laien können Leben retten, wenn sie drei simple Regeln beherzigen: „Prüfen. Rufen. Drücken!“: Prüfen, ob die bewusstlose Person noch atmet. Dann unter der europaweit gültigen Notrufnummer 112 den Rettungsdienst rufen. Und schließlich fest und mindestens 100 Mal pro Minute in der Mitte des Brustkorbs drücken und nicht aufhören, bis Hilfe eintrifft. „Mit der Erhöhung der Wiederbelebungsrate durch Laienhelfer könnten in Deutschland jährlich rund 5.000 Menschenleben gerettet werden“, berichtet Prof. Koch.

Um das Bewusstsein zu schärfen und die Menschen auf den neuesten Wis-sensstand zu bringen, beteiligen sich die Anästhesisten des Dresdner Uniklinikums an der bundesweiten „Woche der Wiederbelebung“. Hierzu sind sie am Mittwoch, dem 18. September, von 15 bis 18 Uhr am Dresdner Hauptbahnhof vor Ort, um Passanten zu informieren und mit ihnen die Herzdruckmassage zu üben. Unterstützt werden sie dabei von der City-Apotheke im Hauptbahnhof, die seit August täglich bis 22 Uhr geöffnet hat. „Wer auf seinen Körper achtet und die Risikofaktoren wie etwa zu hohen Blutdruck kennt, kann dazu beitragen, dass er selbst nicht einmal einen plötzlichen Herzstillstand erleidet“, erklärt Apothekerin Dr. Katja Daub. Ihr Team unterstützt den Aktionstag im Hauptbahnhof, in dem es den Blutdruck der Passanten kostenlos misst.

Am Sonnabend, dem 21. September sind die Anästhesisten des Dresdner Uniklinikums dann mit dem Informationsstand und den Simulatoren zum Üben der Herzdruckmassage im ELBEPARK Dresden. Auch hier können sich die Besucher von 15 bis 18 Uhr kostenlos schulen lassen. Die Teilnehmer erhalten im Nachgang eine Urkunde.

Weitere Informationen
www.einlebenretten.de/handeln.html

Kontakt
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie
Direktorin: Prof. Dr. med. Thea Koch
Tel. 0351 458-34 53
E-Mail: Thea.Koch@uniklinikum-dresden.de
www.uniklinikum-dresden.de/ane