Benutzerspezifische Werkzeuge

10. Mai 2011

Ergebniszahlen aus 132 Kliniken als Maßstab für optimale Behandlung

10. Mai 2011: Dresdner Universitätsklinikum veröffentlicht zum zweiten Mal Qualitätsdaten aus der Krankenversorgung / Peer Review Verfahren als kollegiale Hilfe zur Selbsthilfe

Ab sofort sind die Qualitätsergebnisse des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden unter www.uniklinikum-dresden.de/iqm abrufbar. Damit wird die Grundlage geschaffen, statistische Auffälligkeiten aus dem vergangenen Jahr zu erkennen, zu bewerten und gegebenenfalls Verbesserungsmaßnahmen abzuleiten. Die Ergebnisse stammen aus Routinedaten von 132 Kliniken in Deutschland und der Schweiz, die der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) angehören. Insgesamt umfasst der IQM-Indikatorensatz 183 Qualitätskennzahlen für 48 relevante Krankheitsbilder und Behandlungsverfahren. Das Dresdner Universitätsklinikum gehört zu den Gründungsmitgliedern der Initiative und nutzt das IQM-Verfahren für sein aktives Qualitätsmanagement. Im Vordergrund steht dabei eine hochwertige Patientenversorgung mit der Möglichkeit, diese auch nachvollziehen zu können.

„Ziel ist es, unseren Patienten die bestmögliche Qualität in der medizinischen Versorgung zukommen zu lassen“, so Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Dresdner Uniklinikums. „Deshalb haben wir diese krankenhausträgerübergreifende Initiative mit gegründet. Die IQM-Werte eröffnen uns die Möglichkeit, unsere Stärken zu erkennen, zeigen aber auch, wo Optimierungspotenzial besteht. Sinnvolles Qualitätsmanagement bedeutet, Ergebnisse zu vergleichen und zu analysieren, nicht aber einzelne gute Ergebnisse zu Reklamezwecken zu nutzen.“ Während das Universitätsklinikum 2010 bei Operationen der Halsschlagader eine Sterblichkeitsrate von 0,00 Prozent aufweist, zeigt sich bei der Behandlung von Schlaganfallpatienten eine statistische Auffälligkeit. Ob diese geringe Abweichung an der überproportional hohen Zahl besonders schwer betroffener Patienten liegt, oder es auch andere Ursachen gibt, überprüfen im Sommer externe Experten.

Die Ärzte des DUSC stehen im Rahmen des „Schlaganfallversorgung in Ost-Sachsen Netzwerk“ (SOS-NET) den Kollegen von mittlerweile 14 Krankenhäusern der Region vor allem bei akuten Fällen beratend zur Seite. Allein 2010 waren es über 800 Patienten aus Ostsachsen, die von der Expertise der Dresdner Neurologen profitierten. Knapp ein Viertel davon wurde aufgrund der besonderen Schwere ihres Schlaganfalls in das Universitätsklinikum verlegt. „Wir denken, dass sich in diesem von der IQM festgestellten Wert die vom Dresdner Universitäts SchlaganfallCentrum geleistete Maximalversorgung der Patienten wiederspiegelt“, sagt Prof. Rüdiger von Kummer, Direktor des DUSC und Ärztlicher Leiter der Abteilung Neuroradiologie am Universitätsklinikum. „Wir wollen jedoch ausschließen, dass es noch andere Faktoren gibt, die zu einer erhöhten Sterblichkeit führen könnten“, so Prof. von Kummer weiter.

Aus diesem Grund findet in diesem Jahr im Dresdner SchlaganfallCentrum (DUSC) gemeinsam mit der Klinik und Poliklinik für Neurologie sowie der Abteilung für Neuroradiologie ein so genanntes Peer Review Verfahren statt. Dabei werden erfahrene und durch die Bundesärztekammer ausgebildete Chefärzte aus anderen IQM-Mitgliedskliniken gemeinsam auffällige Patientenakten analysieren und auf mögliche Verbesserungspotentiale in den Abläufen und Strukturen hin untersuchen. Falls dies notwendig sein sollte, hat das Universitätsklinikum Dresden als Mitgliedsklinik der Initiative Qualitätsmedizin die Möglichkeit, mit Unterstützung externer Fachexpertise Maßnahmen zur Verbesserung der medizinischen Behandlungsqualität zu erkennen und umzusetzen.

Hintergrundinformation Peer Review Verfahren

Ziel des IQM-Peer Review Verfahrens ist es, einen kontinuierlichen internen Verbesserungsprozess und eine offene Fehler- und Sicherheitskultur in den teilnehmenden Kliniken zu etablieren sowie die fächerübergreifende Zusammenarbeit zu fördern. Dabei werden Behandlungsprozesse mit auffälligen Ergebnissen von internen und externen medizinischen Experten (chefärztliche Peers) auf mögliche Fehler in den Abläufen, Strukturen und Schnittstellen hin untersucht. Die dabei identifizierten Qualitätsprobleme dienen anschließend als Grundlage für zielgenaue Maßnahmen zur Verbesserung der medizinischen Ergebnisqualität. Damit wird das wichtigste Ziel der Initiative Qualitätsmedizin erreicht: Durch Transparenz die Verbesserung der Behandlungsqualität aktiv voranzutreiben und damit die Qualität von Kliniken insgesamt kontinuierlich weiter zu verbessern.

Weitere Informationen zu den Ergebnissen

www.uniklinikum-dresden.de/das-klinikum/qm/iqm

Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Als Krankenhaus der Maximalversorgung deckt das Klinikum das gesamte Spektrum moderner Medizin ab. Es vereint 21 Fachkliniken, fünf interdisziplinäre Zentren und drei Institute, die eng mit den klinischen und theoretischen Instituten der Medizinischen Fakultät zusammenarbeiten. Die räumliche und technische Ausstattung des Universitätsklinikums wird ständig auf den neuesten Stand gebracht. Mit 1.200 Betten und 130 tagesklinischen Plätzen ist es das größte Krankenhaus der Stadt und zugleich das einzige Krankenhaus der Maximalversorgung in Ostsachsen. Rund 700 Ärzte decken das gesamte Spektrum moderner Medizin ab. 1.600 Schwestern und Pfleger kümmern sich um das Wohl der Patienten. Neben der Krankenversorgung als zentraler Bestimmung erfüllt das Universitätsklinikum auch Aufgaben der Aus-, Fort- und Weiterbildung des medizinischen Personals sowie im öffentlichen Gesundheitswesen.

Die Initiative Qualitätsmedizin (IQM)
Führende Krankenhausträger haben sich 2008 zur „Initiative Qualitätsmedizin“ (IQM) zusammen geschlossen. Die trägerübergreifende Initiative mit Sitz in Berlin ist offen für alle Krankenhäuser aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. Vorhandenes Verbesserungspotenzial in der Medizin sichtbar zu machen und zum Wohle der Patienten durch aktives Fehlermanagement zu heben, ist das Ziel von IQM. Dafür stellt IQM den medizinischen Fachexperten aus den teilnehmenden Krankenhäusern innovative und anwenderfreundliche Instrumente zur Verfügung. Die Mitglieder der Initiative verpflichten sich drei Grundsätze anzuwenden: Qualitätsmessung mit Routinedaten, Veröffentlichung der Ergebnisse und die Durchführung von Peer Review Verfahren. In derzeit 132 Krankenhäusern aus Deutschland und der Schweiz versorgen die IQM-Mitglieder jährlich rund 2,25 Millionen Patienten stationär. In Deutschland liegt ihr Anteil an der stationären Versorgung bei über elf Prozent.

Kontakte
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden                    
Medizinischer Vorstand
Prof. Michael Albrecht
Tel.: 0351 458-29 89                                                         
E-Mail: Med.Vorstand@uniklinikum-dresden.de
www.uniklinikum-dresden.de                                                    

IQM Initiative Qualitätsmedizin e.V.
Tel.: 030 / 34 661 084
E-Mail: info@initiative-qualitaetsmedizin.de
www.initiative-qualitaetsmedizin.de