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Ultraschalluntersuchung der Bauchschlagader rettet Leben
04. Mai 2010

Ultraschalluntersuchung der Bauchschlagader rettet Leben

Das Universitäts GefäßCentrum bietet zum nationalen Screeningtag am 8. Mai kostenlose Untersuchungen an

Mehr als 5.000 Menschen starben 2009 in Deutschland an einer geplatzten Bauchschlagader. Somit gehört die oft lange unentdeckte Erweiterung der Bauchaorta, das sogenannte Bauchaortenaneurysma, zu den zehn häufigsten Todesursachen bei Männern über 50. Im Rahmen des ersten nationalen Screening-Tages zur Vorbeugung gegen das Bauchaortenaneurysma der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) finden am Samstag, den 8. Mai zwischen 10 und 13 Uhr kostenlose Untersuchungen im Universitäts GefäßCentrum des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus (Angiologische Ambulanz, Haus 7) statt. Dabei setzen die Spezialisten moderne Sonografiegeräte ein, mit denen die Untersuchung nur wenige Minuten dauert. Damit können an dem Aktionstag mehrere hundert Dresdner untersucht werden. Außerdem werden in mehreren Kurzvorträgen die modernsten Therapiemöglichkeiten vorgestellt.

„Die Diagnose Aneurysma trifft Patienten meist aus heiterem Himmel. Doch das muss nicht sein, denn ein Aneurysma kann frühzeitig und unkompliziert durch eine einfache und schmerzfreie Ultraschalluntersuchung festgestellt werden“ sagt PD Dr. Hendrik Bergert, Bereichsleiter für Gefäßchirurgie am Universitäts GefäßCentrum. Ungefähr eine Millionen Menschen leben weltweit mit einer undiagnostizierten Erweiterung der Bauchschlagader. Diese kann angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens bilden. Eine normale Bauchaorta hat maximal einen Durchmesser von 2,5 Zentimetern. Erweitert sie sich auf einen doppelt so großen Durchmesser, besteht ein großes Risiko, dass sich Risse bilden und die Bauchschlagader platzt. Die darauffolgende innere Blutung führt in mehr als 80 Prozent der Fälle zum Tod des Patienten. Besonders gefährdet sind Männer über 60, Raucher oder wenn sich Aortenaneurysma-Patienten in der Verwandtschaft finden lassen. Weitere Risikofaktoren für eine Erweiterung der Bauchaorta sind Übergewicht, hoher Blutdruck, hohe Cholesterinwerte, Arteriosklerose, Alkoholmissbrauch und Koronare Herzerkrankungen.

Das tückische des Bauchaortenaneurysmas ist, dass in mehr als der Hälfte der Fälle keine für den Patienten spürbaren Symptome auftreten. Dies sind vor allem Schmerzen im unteren Rücken, im Bauch oder in den Flanken. Die Folge: 45 Prozent der erweiterten Bauchschlagadern werden nur zufällig diagnostiziert. Bei einem Viertel der Betroffenen entdecken die Ärzte das gefährliche Aneurysma sogar erst, wenn die Bauchschlagader bereits geplatzt ist. Symptome sind dann Benommenheit, kalter Schweiß oder Übelkeit. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung der gefährlichen Erweiterung kann also Leben retten: „Eine einmalige Ultraschalluntersuchung zum Beispiel bei allen rauchenden Männern zwischen 65 und 75 Jahren reduziert deren Risiko, an einer geplatzten Bauchschlagader zu versterben, um 50 Prozent“ sagt PD Dr. Bergert.

Weitere Informationen
http://www.gefaesschirurgie.de/
http://gefaesscentrum.uniklinikum-dresden.de

Kontakt
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Universitäts GefäßCentrum
PD Dr. Hendrik Bergert
Bereichsleiter Gefäßchirurgie
Tel. 0351 458-2236
E-Mail: Hendrik.Bergert@uniklinikum-dresden.de
http://gefaesscentrum.uniklinikum-dresden.de
www.uniklinikum-dresden.de