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19. Mai 2010

Hilfe für psychisch traumatisierte Patienten überschreitet Sprachbarrieren

18. Mai 2010: Traumanetz Sachsen stellt Hilfsangebote auf Website für Betroffene und Angehörige jetzt in zehn weiteren Sprachen bereit

Traurigkeit, Angst, Schrecken und Schlafstörungen sind normale Reaktionen auf traumatische Ereignisse. Wenn diese nicht entsprechend verarbeitet werden können, sind schwere psychische Störungen die Folge. Das Traumanetz Sachsen hat bereits 2007 eine Internetplattform etabliert, die Betroffenen und Angehörigen erste Informationen zum Thema Trauma bietet und den Zugang zu Hilfsangeboten erleichtert. Im Gegensatz zur Traumatologie – der Wissenschaft von Verletzungen und Wunden, bei-spielsweise zugefügt durch Unfälle – widmet sich das Netzwerk dem psychischen, mentalen Trauma. Mit Unterstützung des Sächsischen Ausländerbeauftragten und des Sächsischen Ministeriums für Soziales und Verbraucherschutz steht die Traumanetz-Website ab 19. Mai 2010 nicht nur auf deutsch sondern auch in zehn weiteren Sprachen zur Verfügung.

„Das Internet kennt keine Grenzen und auch unser Angebot an traumatisierte Patienten und deren Angehörige wird künftig in der Sprache keine Barriere mehr kennen“, sagt Dr. med. Julia Schellong, Mitinitiatorin des Traumanetzes Sachsen und Oberärztin in der Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik am Universitätsklinikum Dresden. Die Plattform bietet Betroffenen und Interessierten künftig zusätzlich in den Sprachen Englisch, Russisch, Spanisch, Französisch, Arabisch, Chinesisch, Persisch, Vietnamesisch, Polnisch und Türkisch wichtige Informationen zum Thema Trauma.

Gleichzeitig setzt das Traumanetz Sachsen auf die öffentliche Diskussion, um den Anliegen der Betroffenen Gehör zu verschaffen und sie mit Experten zu-sammenzubringen. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Heile Familie? Gewalt gegen Partner und Kinder“ finden dazu am 19. Mai, ab 18.00 Uhr, Vorträge zum Thema „Die Erinnerung an Gewalt überwinden – Wege aus dem Trauma“ im Deutschen Hygiene-Museum statt. Michaela Huber, Psychologin aus Göttingen und erste Vorsitzende der Deutschen Sektion der International Society for the Study of Dissociation, und Dr. Julia Schellong referieren und diskutieren über die Möglichkeiten ein durch häusliche Gewalt erlittenes Trauma zu überwinden. Unterstützt wird die Veranstaltungsreihe durch das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, das Traumanetz Sachsen, die Sächsische Landesärztekammer und den Lenkungsausschuss zur Bekämpfung häuslicher Gewalt Sachsen.

Zum Traumanetz Sachsen:
Die Initiatoren des Traumanetzes Sachsen haben es sich zum Ziel gesetzt, die Versorgung von Menschen zu verbessern, die von einer psychischen Traumatisierung betroffen sind und Hilfe für sich oder ihre  Angehörigen suchen. Über www.traumanetz-sachsen.de soll Betroffenen und Interessierten ein schneller Zugang zu Hintergrundinformationen zum Thema Trauma geboten und die Kontaktaufnahme zu Hilfsangeboten erleichtert werden. Gleichzeitig ist das Traumanetz eine Plattform, auf der Psychotherapeuten, Ärzte und Berater ihre Leistungen und Angebote einbringen können. Durch diese Vernetzung fungiert das Traumanetz Sachsen als Informationsbörse für Patienten über traumaspezifische Beratungs- und Therapieangebote sowie als Kontaktstelle für Therapeuten. Träger des Traumanetzes Sachsen ist die Trauma-Ambulanz der Abteilung Psy-chosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden.

Weitere Informationen

www.traumanetz-sachsen.de
http://www.dhmd.de/neu/index.php?id=1604

Kontakt

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik
Dr. Julia Schellong
Tel. 0351 458-70 92 und 0351 458-17092
E-Mail: julia.schellong@uniklinikum-dresden.de
www.uniklinikum-dresden.de