Dresden ist Partnerstandort des Deutschen Krebsforschungszentrums
Am 8. November 2010 gab das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Vorentscheidung über die Partner im Deutschen Konsortium für translationale Krebsforschung bekannt: Das Deutsche Krebsforschungszentrum übernimmt die Funktion eines Kernzentrums, das mit exzellenten universitären Krebszentren an sieben Partnerstandorten kooperiert. Dabei konnte sich auch das gemeinsame Konzept des Universitätsklinikums Dresden, der Technischen Universität Dresden mit ihrer Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus, des Forschungszentrums Dresden-Rossendorf und des Max-Planck-Instituts für Molekulare Zellbiologie und Genetik im harten Wettbewerb durchsetzen. Die Hochschulmedizin Dresden ist somit künftig in drei der insgesamt sechs neu aufgebauten bzw. im Aufbau befindlichen Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung vertreten: Neben dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) arbeiten Dresdner Forscher auch im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD), das am 9. November 2010 offiziell seine Arbeit aufnimmt. Das zeigt die Qualität und rasante Entwicklung Deutschlands jüngster Medizinischer Fakultät, des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus und der Dresdner Forschungslandschaft insgesamt. "Der am Universitätsklinikum Dresden seit 2003 kontinuierlich betriebene strukturelle Aufbau eines der ersten deutschen Krebszentren wird mit dieser Entscheidung der Jury belohnt", freuen sich Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Uniklinikums, und Prof. Heinz Reichmann, Dekan der Medizinischen Fakultät. "Das Konzept der Verbindung von Spitzenmedizin und internationaler Exzellenzforschung ist vollständig aufgegangen. Dresden spielt Dank seiner hervorragenden Forschungslandschaft und seiner gut organisierten Krankenversorgungsstruktur am Universitätsklinikum ab jetzt auch in diesen Sektoren national in der ersten Liga!", betonen die beiden Leiter der Dresdner Hochschulmedizin.
"Im Kampf gegen Krebs ist die Kombination von erstklassiger Forschung mit innovativer Krebsmedizin von entscheidender Bedeutung", sagt Professor Dr. Otmar D. Wiestler, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums. Diese Überzeugung steht hinter der gemeinsamen Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), der Deutschen Krebshilfe und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) zum Aufbau des "Deutschen Konsortiums für translationale Krebsforschung". Das Konsortium soll dazu beitragen, aktuelle Forschungsergebnisse noch schneller in die Patientenversorgung zu übertragen. "Durch die langfristige Allianz zwischen Deutschem Krebsforschungszentrum und starken Universitätsstandorten wird Deutschland im internationalen Konzert der translationalen Krebsforschung künftig eine tragende Rolle spielen", so Wiestler.
Der Antrag für das Universitäts KrebsCentrum (UCC) des Universitätsklinikums und der Medizinischen Fakultät der TU Dresden sowie dessen Verteidigung wurde durch ein Kernteam um die Professoren Gerhard Ehninger und Michael Baumann vorangetrieben, die gemeinsam das Direktorium des UCC bilden. "Dresden hat hiermit erneut bestätigt, in der Krebsforschung zu den besten Zentren Deutschlands zu zählen. Die Leistungen, die die Medizinische Fakultät und das Universitätsklinikum bei der Etablierung des UCC seit 2003 erbracht haben sowie die enge Netzwerkbildung mit dem Forschungszentrum Dresden-Rossendorf und dem Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik sind die Basis, die diesen tollen Erfolg möglich gemacht haben", unterstreichen die beiden UCC-Direktoren. Insgesamt hatten sich 17 Universitätskliniken als Partnerstandorte beworben. Ein international besetztes Gutachtergremium entschied über die Auswahl der Partnerstandorte des Konsortiums. Das DKFZ übernimmt die Funktion des Kernzentrums und bringt gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in das Konsortium ein. Als Partnerstandorte wurden ausgewählt:
• Charité Comprehensive Cancer Center, Universitätsmedizin Berlin
• Universitäts KrebsCentrum, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden
• Westdeutsches Tumorzentrum, Universitätsklinikum Essen
• Universitäres Centrum für Tumorerkrankungen (UCT), Klinikum der Johann-Wolfgang-Goethe Universität Frankfurt
• Tumorzentrum Ludwig Heilmeyer - Comprehensive Cancer Center Freiburg, Universitätsklinikum Freiburg
• Klinikum der Universität München, Klinikum der Technischen Universität München
• Südwestdeutsches Tumorzentrum - Comprehensive Cancer Center, Universitätsklinikum Tübingen
Otmar D. Wiestler ist erfreut über die Entscheidung des Gremiums: "Mit diesen Partnern wird unser eigenes Forschungsspektrum auf hervorragende Weise ergänzt und abgerundet. Innerhalb des Konsortiums haben wir nun die notwendigen wissenschaftlichen und klinischen Kompetenzen zusammengefasst, um bei den wichtigen Krebserkrankungen Verbesserungen für die Patienten erzielen zu können." Wiestler ist voller Anerkennung für die Arbeit des Expertengremiums: "Die Gutachter haben in der kurzen Zeit, die zur Verfügung stand, beeindruckende Arbeit geleistet, um die Partner für das Konsortium auszuwählen."
Gemeinsam mit den zukünftigen Partnern wird nun ein Gesamtkonzept erarbeitet und dargelegt, wie durch diese Kooperation ein Mehrwert in Forschung und Krebsmedizin entstehen wird. Nach einer weiteren Prüfung dieses Konzepts durch das Expertengremium fällt die finale Entscheidung im ersten Quartal 2011. Das BMBF wird das Konsortium mittelfristig mit jährlich 33 Millionen Euro finanzieren. Nach Etablierung des Konsortiums stellt die Deutsche Krebshilfe den universitären Partnern auf Antragstellung und nach entsprechender Begutachtung zusätzliche Fördergelder für definierte Projektvorhaben im Kontext des Deutschen Konsortiums für translationale Krebsforschung zur Verfügung. "Mit diesem Förderprogramm leistet die Deutsche Krebshilfe einen unverzichtbaren Beitrag zum Konsortium", unterstreicht Wiestler.
Das Deutsche Konsortium für translationale Krebsforschung ist eines der sechs geplanten "Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung". Damit will die Bundesregierung die bundesweite strategische Zusammenarbeit der besten Wissenschaftler und Kliniker bei der Erforschung der großen Volkskrankheiten fördern. Das Modell sieht gleichberechtigte Partnerschaften zwischen einem außeruniversitären Zentrum und Universitäten sowie Universitätsklinika vor.
Bereits seit 2009 bestehen das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. sowie das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung e.V. Hier wurde das Modell von Kernzentren und dezentralen Partnerstandorten bereits umgesetzt. Neben der Entscheidung über die Zusammensetzung des Konsortiums für translationale Krebsforschung wurde in der vergangenen Woche auch über die Standorte für das Deutsche Zentrum für Lungenforschung, das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung und für das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung entschieden.
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