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26. Juni 2009

Dresdner Ärzte machen Kindern das Lächeln zum Geschenk

26. Juni 2009: Chirurgenteam des Klinikums operiert bei Hilfseinsatz kambodschanische Kinder mit Fehlbildungen des Kopfes

 Eine Ärztin und zwei Ärzte des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus fliegen diesen Sonnabend für zwei Wochen nach Kambodscha. Dort werden sie Kinder und Jugendliche operieren, die an schweren Fehlbildungen des Kopfes leiden. Dr. Annett Müller und Prof. Günter Lauer von der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie PD Dr. Thomas Pinzer von der Klinik für Neurochirurgie beteiligen sich an einer Aktion der Hilfsorga-nisation „Ärzte der Welt e.V.“ und setzen dafür einen Teil ihres Urlaubs ein. Das Klinikum unterstützt die ehrenamtliche Aktion, in dem es die Mediziner teilweise für den Einsatz freistellt. Im Vorfeld haben Dresdner Schulkinder Plüschtiere für die zu operierenden Kinder gesammelt, um ihnen die Angst vor den komplizierten Eingriffen zu nehmen. Die Ärzte werden am Sonnabendvormittag (27. Juni, 8 Uhr) auf dem Dresdner Flughafen verabschiedet.

„Operation Sourire“ heißt die Aktion der Hilfsorganisation auf Französisch. Denn es geht um Kinder, deren Gesichter entstellt sind – vor allem durch angeborene Lippen-Kiefer-Gaumenspalten oder Meningoencephalozelen genannte Fehlbildungen des Übergangs zwischen Gesichts- und Hirnschädel. Für die betroffenen Kinder bedeutet dies neben den physischen Leiden sehr oft auch soziale Isolation, da viele Familien sie verstecken oder sogar verstoßen. „Ein Sprichwort sagt, dass man mit dem Blick ins Gesicht eines Menschen auch in seine Seele schauen kann. Aber was passiert, wenn angeborene Fehlbildungen das Antlitz entstellen?“, fragt Prof. Günter Lauer, der bereits zum siebenten Mal selbst in Kambodscha operieren wird. Aus Sicht seiner sehr armen Patienten aus dem südostasiatischen Land schafft er Unvorstellbares: die vielen Bilder von operierten Kindern, die der Chirurg in den vergangenen Jahren machte, zeigen überglücklich lächelnde Kinder mit ihren ebenso glücklichen Eltern. Es waren die operativen Korrekturen der Fehlbildungen, die das Lächeln in die Gesichter dieser kleinen Patienten zauberten. Ohne die vom „Ärzte der Welt e.V.“ nach Kambodscha entsandten Ärzteteams aus Frankreich, Deutschland, der Schweiz und Japan wäre das nicht möglich.

Damit die jungen Kambodschaner die Chance auf ein normales Leben erhalten, verzichten die beiden sechs und zwölf Jahre alten Söhne von Dr. Annett Müller zu Beginn der Schulferien auf ihre Mutter. Und der ältere ist auf eine ganz besondere Art in die Mission eingebunden: Gemeinsam mit seinen Mitschülern der Christlichen Schule in Dresden-Zschachwitz spendete er Plüschtiere für die kleinen kambodschanischen Patienten.

26. Juni 2009 - Während in Europa die Korrektur angeborener Lippen-Kiefer-Gaumenspalten – so genannte Hasenscharten – in fast allen Fällen bis zum sechsten Lebensjahr abgeschlossen ist, bleiben in dem südostasiatischen Land viele Kinder unversorgt. Deshalb reisen die Dresdner Ärzte nach Kambodscha: Sie möchten, dass die dortigen Kindern auch von ihrem Know-how profitieren. Das Spaltzentrum des Universitätsklinikums vereint unter anderem Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen, Kinderärzte, Psychologen und Logopäden, die betroffenen Kindern aus Sachsen gemeinsam mit einer komplexen, viele Schritte umfassenden Therapie helfen.

Die Fehlbildungen sind weit mehr als ein kosmetisches Problem: Noch gefährdeter als die Spalt-Kinder sind die kleinen Patienten mit Meningoencephalozelen. Der nicht ausgebildete Übergang zwischen Gesichts- und Hirnschädel erhöht bereits bei kleineren Unfällen und Infektionen das Risiko von Hirnhautentzündungen. Äußerlich ist die Fehlbildung durch einen zu breiten Nasenrücken und zu weit auseinander liegende Augen zu erkennen. MKG-Chirurgen und Neurochirurgen werden während ihres 14-tägigen Aufenthaltes jeden Tag in einem sechs- bis achtstündigen Eingriff eine dieser schweren Fehlbildungen korrigieren und dabei auch die Nasenform und die Form und Position der Augenhöhle korrigieren.

Hinweis an die Redaktionen
Prof. Lauer ist in Kambodscha per E-Mail erreichbar unter: guenter.lauer @uniklinikum-dresden.de und mailt auf Anforderung gern aktuelle Fotos.

Weitere Informationen
www.aerztederwelt.org und www.openpr.de/news/101377/Aerzte-der-Welt-schenkt-der-Welt-ein-Laecheln-zum-5-000sten-Mal.html