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Myomembolisation

Myome

Myome sind gutartige Neubildungen der Muskulatur der Gebärmutter (Uterus), die einzeln oder mehrfach vorkommen können. Sie kommen bei ca. 25% aller Frauen vor und führen bei bis zu 10% der Fälle zu Beschwerden. Diese Beschwerden sind z.B. Störungen der Regelblutung, Blutarmut, Schmerzen und Druckgefühl, Harnblasen- und Darmprobleme und Unfruchtbarkeit. Myome werden bei entsprechenden Beschwerden durch den Frauenarzt entdeckt. Die Behandlungsmöglichkeiten umfassen verschiedene medikamentöse und chirurgische Therapieoptionen und die Uterusmyomembolisation.

Durchführung der Uterusmyomembolisation

Bei der Uterusmyomembolisation wird die Blutversorgung der Myome durch Einschwemmen kleinster Partikel in die versorgenden Gefäße deutlich reduziert. Dabei kommt es zu einer Reduktion der Beschwerden und einer Schrumpfung der Myome.

Unter örtlicher Betäubung wird die Schlagader in der Leiste punktiert. Mit Hilfe von Kathetern werden die zur Gebärmutter führenden Gefäße auf beiden Seiten aufgesucht. Um die Gefäße darzustellen muss Kontrastmittel gegeben werden. Dabei kann es zu einem Wärmegefühl im Becken und zum Gefühl des Harndrangs kommen. Wenn das zum Myom führende Gefäß mit dem Katheter aufgefunden wurde, werden kleinste Partikel in das Gefäß geschwemmt und dieses damit dauerhaft verstopft. Anschließend wird die Gegenseite behandelt. Die Gebärmutter selbst wird weiterhin über kleinste Nebengefäße versorgt, sodass es nur zu einer Schädigung des Myoms, nicht aber der Gebärmutter kommt. Nach dem Eingriff werden die Katheter entfernt und ein Druckverband an der Leiste bis zum nächsten Morgen angelegt.

Komplikationen und Nachbehandlung

Die Uterusmyomembolisation ist eine sichere Therapieoption. Zu schwerwiegenden Komplikationen, z.B. die zu einem längeren Krankenhausaufenthalt oder nachfolgenden Operationen führen, kommt es in ca. 1% der Fälle. Für die Behandlung selbst ist meist nur eine örtliche Betäubung und geringe Mengen eines Schmerzmittels nötig. Nach erfolgreicher Uterusmyomembolisation können jedoch stärkere Schmerzen in den nächsten Tagen auftreten. Deswegen wird ab dem ersten Tag mit einer gezielten Schmerztherapie auf Station begonnen. Nach ein bis drei Tagen können die Patientinnen die Station in der Regel verlassen. In den folgenden ein bis zwei Monaten kann es zu geringen Beschwerden wie Druckschmerz im Beckenbereich, Regelblutungen oder Ausfluss kommen. Auch kann es zu einem gering Temperaturanstieg und zur Abgeschlagenheit kommen. In der Regel tritt aber eine rasche Besserung der Beschwerden ein. Sollte dies nicht der Fall sein, können Sie mit uns oder ihrem behandelnden Frauenarzt Kontakt aufnehmen.

Die Reduktion der Strahlenexposition bei der Uterusmyomembolisation hat bei uns eine besondere Bedeutung. Nach heutigem Kenntnisstand ist nicht von einem erhöhten Risiko einer genetischen Veränderung auszugehen, wenn die Therapie sachgemäß und mit moderner technischer Ausrüstung durchgeführt wird.

Erfolgsaussichten

In den meisten Fällen kommt es nach erfolgreicher Behandlung in den folgenden 6 Monaten zu einer Schrumpfung der Myome und damit zu einem teilweisen oder vollständigen Rückgang der durch das Myom verursachten Beschwerden. In einem Prozentsatz von ca. 10% bleiben die Beschwerden bestehen. In diesen Fällen kann eine Wiederholung der Behandlung vorgenommen werden.

Voraussetzungen für die Behandlung und Kontraindikationen (Gegenanzeige)

Die Uterusmyomembolisation kann nur bei Beschwerden angewendet werden, die sicher auf Myome der Gebärmutter zurückzuführen sind. Es muss ein bösartiger Tumor und ein akuter Infekt ausgeschlossen werden. Deswegen muss zuvor eine ausführliche Untersuchung durch einen Frauenarzt stattfinden. Die Behandlung der Myome ist auch von ihrer Größe und ihrer Lokalisation abhängig. Für die Planung benötigen wir eine aktuelle MRT-Untersuchung. Zuvor sollte auch eine Blutgerinnungsstörung, eine Schilddrüsenerkrankung und eine Allergie gegen iodhaltiges Kontrastmittel ausgeschlossen werden. Bestehender Kinderwunsch ist eine relative Kontraindikation, da die Funktion der Gebärmutter erhalten bleibt aber ein theoretisches Risiko für die Schwangerschaft besteht. In der Literatur sind bisher wenige Beispiele für eine Schwangerschaft nach Uterusmyomembolisation beschrieben.

Weitere Informationen finden Sie auch unter diesem Link: http://www.uterus-myomatosus.net/myomembolisation

Anprechpartner*innen

Am Uniklinikum Dresden wird die Betreuung von Patientinnen mit Myomen der Gebärmutter in enger Kooperation zwischen der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Ansprechpartner: OA Dr. med. Derihaci) und unserem Institut durchgeführt.

  • Zur Terminvergabe für ein Aufklärungsgespräch wenden Sie sich bitte an Sekretariat Fr. Treptow unter der Telefonnummer: 0351 458-5113.