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Lernen bei jungen Erwachsenen als Prädiktor für die Entwicklung alkoholbezogener Störungen und akute Effekte von Alkohol auf Belohnungslernen und Habitualisierung

Gezielte Präventionsmaßnahmen für junge Menschen mit hohem Risiko für alkoholbezogene Störungen wären überaus hilfreich, allerdings sind die dazu erforderlichen Kenntnisse über prädisponierende Faktoren begrenzt. Diese Studie verfolgt das Ziel, Mechanismen zu identifizieren, die das Risiko für die Entwicklung alkoholbezogener Störungen beeinflussen. Basierend auf der Annahme, dass Substanzabhängigkeit eine Lernstörung ist, erwarten wir, dass interindividuelle Unterschiede im Lernverhalten mit der Vulnerabilität für alkoholbezogene Störungen sowie der Resilienz dagegen assoziiert sind. Um unsere Hypothese zu testen, haben wir 201 junge Erwachsene im Alter von 18 Jahren untersucht. Deren Alkoholkonsum und die Entwicklung von alkoholbezogenen Störungen werden nun prospektiv über eine Zeitspanne von drei Jahren erfasst. Zur Baseline Untersuchung wurden dafür eine Reihe von prädiktiven Variablen erhoben. Einerseits schätzten wir individuelle Lernparameter aus den Verhaltenstests, andererseits untersuchten wir mittels funktioneller Magnetresonanztomographie neuronale Korrelate des Lernens. Darüber hinaus erfaßten wir bereits etablierte Risikofaktoren, wie familiäre Alkoholabhängigkeit und Impulsivität. 64 dieser Probanden haben darüber hinaus an zwei zusätzlichen Studienterminen teilgenommen, an denen vergleichbare Lernaufgaben unter verblindeter Gabe von Alkohol oder Placebo durchgeführt wurden, um die akute Alkoholwirkung auf Lernprozesse zu untersuchen und um zu verstehen, ob individuelle Unterschiede in den Alkoholeffekten die spätere Entwicklung alkoholbezogener Störungen vorhersagen können.

Laufzeit: April 2012 bis Dezember 2016

Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen der Forschergruppe 1617

Projektmitarbeiter: Dipl.-Psych. Elisabeth Jünger. Als studentische Hilfskräfte B.Sc. Ute Böttner, Cand. med. Lucia Hämmerl, Cand. med. Luise Olbricht

externe Kooperationspartner: Prof. A. Heinz, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Charité Universitätsmedizin Berlin, Prof. H.-U. Wittchen, Klinische Psychologie und Psychotherapie der TU Dresden