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Arbeitsgruppe Juratli

Ziel unserer Arbeitsgruppe ist es, Einblicke in die molekulargenetischen Veränderungen zu gewinnen, die der Tumorentstehung, dem Fortschreiten und der Behandlungsresistenz zugrunde liegen. Durch das bessere Verständnis dieser Mechanismen können therapeutische Strategien entwickelt und optimiert werden, die den Patienten zugutekommen.

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Prof. Dr. med. habil. T. Juratli

Arbeitsgruppenleiter „Translationale Neuroonkologie“


Unser langfristiges Ziel ist es, grundlegende wissenschaftliche Erkenntnisse in klinische Fortschritte zu übersetzen.


Unsere Arbeitsgruppe identifizierte im Rahmen von umfangreichen genomischen Studien die molekularen Veränderungen in primären (Gliome, Meningeome) und sekundären (Metastasen) Hirntumoren. Die Ergebnisse unserer Arbeiten dienen als Grundlage für die Bestimmung von verschiedenen Biomarkern (Tumormarker) zwecks Monitoring und Bildgebung (radiogenomics) betroffener Patienten sowie für die Entwicklung zielgerichteter und lokalablativer Behandlungsmöglichkeiten.

>> Wir sind bestrebt, innovative therapeutische und personalisierte Strategien für Patienten mit primären und metastasierten Tumoren zu entwickeln.

In einer internationalen Studie konnten wir 2021 an einem der größten bisher analysierten Sätze von WHO Grad 2 und 3 Meningeomen ein genomisches Profil erstellen.   
Das Ziel war es, klinisch relevante Mutationen zu ermitteln, um Patienten zu identifizieren, die für eine zielgerichtete Behandlung geeignet sind.
Anhand der Ergebnisse konnten wir zeigen, dass aggressive Meningeome in drei unterschiedliche molekulare Klassen eingeteilt werden können. Unsere Arbeit trug signifikant dazu bei, die Pathologie aggressiver Meningeome besser zu verstehen und das Design von klinischen Studien zur Durchführung zielgerichteter Therapien optimal zu strukturieren.

Wir untersuchen den Einsatz innovativer Bildgebung bei Gliompatienten.

  • Hierzu gehört die 2-Hydroxyglutarat-MR-Spektroskopie (2HG-MRS).
  • Bei Gliomen mit einer IDH1-Mutation kommt es zur Ansammlung eines Krebs-spezifischen Metaboliten (2-Hydroxyglutarat). Diese spezifische Akkumulation von 2-Hydroxyglutarat in den Tumorzellen nutzen wir für die nicht-invasive Bestimmung des Mutationsstatus mittels Magnet-Resonanz-Spektroskopie (MRS).
  • Die 2HG-MRS ist bisher nur in sehr wenigen Zentren weltweit etabliert.
  • Die Neurochirurgie des Universitätsklinikums Dresden gehört zu den ersten in Deutschland, die diese Art der MRS in der klinischen Routine eingesetzt hat.

Ein weiterer Fokus dieser Arbeitsgruppe liegt auf der Weiterentwicklung der "Liquid Biopsy" bei primären und sekundären Hirntumoren.
Unter einer liquid biopsy-Diagnostik versteht man die molekulare Analyse der DNS aus Blut zur Verlaufskontrolle oder eventuell Therapieoptimierung von Erkrankungen.


Bereits 2016 haben wir als eine der ersten eine prospektive Arbeit zum Nachweis von Glioblastom-spezifischen Mutationen in der zellfreien Tumor-DNA im Liquor und Blut betroffener Patienten veröffentlicht.
Zusammen mit der Arbeitsgruppe der Medizinischen Klinik 1 streben wir an, eine Biobank für Blut und Liquor von Patienten mit Hirntumoren zu etablieren, um Tumormarker im Körper zu untersuchen und frühzeitige Hinweise auf Tumorprogress feststellen zu können.
Aktuell untersuchen wir in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Klinik 1 und der Klinik für Dermatologie Patienten mit einer Meningeosis neoplastica (tumoröser Befall der Hirnhäute) auf tumorspezifische Mutationen im Liquor.