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Pressemitteilungen 2008

Pressemitteilung, 15.12.2008


Erste Honorarprofessur der Fakultät


Ehrentitel für international renommierten amerikanischen Virologen


Mit Prof. John Louis Gerin lehrt ab sofort der erste Honorarprofessor an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus. Am heutigen Montag erhält er aus den Händen von Prof. Hermann Kokenge, Rektor der Technischen Universität Dresden, die Ernennungsurkunde. Prof. Gerin ist Emeritus am Department of Microbiology and Immunology der Georgetown University, Medical Center (Washington, D.C.). Er ist einer der international renommiertesten Virologen, der aufgrund seiner exzellenten Forschung das Gebiet der Virushepatitis maßgeblich geprägt und mitbestimmt hat. Der Vorschlag zu seiner Ernennung als Honorarprofessor stammte von Prof. Stefan Bornstein, Direktor der Medizinischen Klinik III des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus.

„Mit Herrn Professor Gerin gewinnen wir einen der bedeutendsten Virologen für unsere Fakultät, was für Studenten und Dozenten in höchstem Maße stimulierend und motivierend sein wird“, ist sich Prof. Heinz Reichmann, Dekan der Medizinischen Fakultät, sicher. Prof. John L Gerin gilt als Pionier in der Entwicklung des Hepatitis-B-Impfstoffes und ist einer der Entdecker von Hepatitis D. In seiner langen Karriere leitete er unter anderem einen Fachbereich der National Institutes of Health und gründete den Bereich „Molekulare Infektiologie“ an der Georgetown University, Washington. Er arbeitete eng mit dem Nobelpreisträger Harold Eliot Varmus zusammen, der den zellularen Ursprung der potentiell krebserzeugenden sogenannten Retroviren entdeckte. Gerin war auch Gutachter des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg, an dem Prof. Dr. Harald zur Hausen kürzlich den Nobelpreis für die Entdeckung der Papilloma-Viren, die Gebärmutterhalskrebs auslösen, erhielt.

Neben der Lehrtätigkeit an der Medizinischen Fakultät wird sich Prof. Gerin in Dresden auch in der Forschung engagieren. „Wir versprechen uns von ihm Impulse zur weiteren Entwicklung und Verstärkung der translationalen Forschung, also der Verbindung von klinischen Erkenntnissen und Grundlagenforschung“, unterstreicht der Direktor der Medizinischen Klinik III, Prof. Bornstein.

Der Titel „Honorarprofessor“ bezieht sich nicht auf den Begriff „Honorar“. Der betreffenden Person wird die Ehre (lat. honor) des Professorentitels zu Teil, ohne Inhaber der Dienststellung oder der vollen Funktion eines ordentlichen bzw. außerordentlichen Professors zu sein. Honorar erhalten Honorarprofessoren für ihre Lehrtätigkeit in der Regel nicht. Honorarprofessoren sind Personen, die wegen ihres akademischen Einsatzes als Dozent oder Lehrbeauftragter eine Titularprofessur erhalten und mit der Hochschule in besonderer Weise verbunden sind. Sie halten Lehrveranstaltungen ab, sind in der Hauptsache aber weiter in ihrem Beruf außerhalb der Hochschule tätig.

Kontakt:
Universitätsklinikum "Carl Gustav Carus" Dresden
Medizinische Klinik und Poliklinik III
Direktor: Prof. Stefan R. Bornstein
Tel.: 0351 458-5955
Fax: 0351 458-6398
Email: Stefan.Bornstein@uniklinikum-dresden.de
http://www.mk3.uniklinikum-dresden.de

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CRTD Dresden, 17.11.2008:

Firmenkooperation zwischen CRTD und Prof. Dr. Kurz GmbH von Köln

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Treffen der Prof. Dr. Kurz GmbH und der Gruppe von Prof. Henning MorawietzDas CRTD und die Prof. Dr. Kurz GmbH kooperieren seit kurzem im Bereich Regenerative Medizin und Lebensmittel. Während der letzten CRTD Sommerkonferenz hat die Prof. Dr. Kurz GmbH alle CRTD Mitglieder eingeladen, einen Projektvorschlag über den Einfluss von Lebensmittelinhaltsstoffen auf die Regeneration von Stammzellen und Gewebe einzureichen. Aus mehreren Einreichungen wurde der Antrag von Prof. Morawietz ausgewählt. Prof. Morawietz und seine Forschungsgruppe werden in den nächsten 2 bis 3 Jahren den Einfluss von Omega-3-Fettsäuren auf das regenerative Potenzial von Stammzellen aus dem Fettgewebe bei der Regeneration von Blutgefäßen analysieren. Die Prof. Dr. Kurz GmbH unterstützt dieses Projekt mit der Finanzierung einer Doktorandenstelle und Verbrauchsmitteln für die folgenden zwei bis drei Jahre.

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Pressemitteilung, 12.11.2008

Diabetikertreffen in Dresden


Spezialambulanz versorgt rund 400 Typ-1-Diabetiker mit Insulinpumpen / Informationstag am 15. November
Sich mehrmals täglich die Spritze geben – für Menschen mit Typ-1-Diabetes, deren Körper kein eigenes Insulin bilden, ist diese Prozedur lebenswichtig. Trotzdem gelingt es oft nicht, auf diesem Weg einen normalen Zuckerspiegel im Blut zu erzielen, mit dem sich Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit lebenslang sichern lässt. Ein kleines Gerät kann hier Abhilfe schaffen: Insulinpumpen bringen das Hormon je nach Bedarf in den Blutkreislauf, ohne dass der Patient selbst zur Spritze greifen muss. Damit kommt die Behandlungsform der Natur am nächsten und stellt die modernste Insulintherapie bei Typ-1-Diabetes dar. Jedoch stellt der Einsatz dieser Pumpe einige Anforderungen an die Benutzer. Deshalb engagieren sich seit vielen Jahren die Mitarbeiter der Diabetesstation und Spezialambulanz der Medizinischen Klinik und Poliklinik III des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus gemeinsam mit der örtlichen Selbsthilfegruppe um Aufklärung und Weiterbildung. Dazu gehört auch der Dresdner Insulinpumpentag, der mittlerweile zum neunten Mal stattfindet – in diesem Jahr am 15. November.

In Deutschland werden etwa zehn Prozent aller Diabetes-mellitus-Typ-1-Patienten mit einer Insulinpumpe behandelt. Die Diabetes-Spezialambulanz des Uniklinikums betreut rund 400 erwachsene Insulinpumpenträger und ist damit bundesweit die größte ambulante Einrichtung ihrer Art. Im regelmäßigen Turnus werden hier die Diabetes-Typ-1-Patienten untersucht und die Funktion ihrer Insulinpumpe überprüft. Neben dem von Oberarzt Dr. Andreas Reichel geleiteten Team aus Ärzten und Beratungsschwestern steht den Patienten jemand zur Seite, der die Krankheit und die ständige Insulingabe aus eigener Erfahrung kennt: Hans-Joachim Köhler ist seit 50 Jahren an Diabetes erkrankt und erhielt 1983 als erster Dresdner eine Insulinpumpe. Er versteht sich als Bindeglied zwischen Ärzten sowie Pumpenherstellern auf der einen und den Pumpenträgern auf der anderen Seite. Im Mittelpunkt stehen dabei die psychosozialen und technischen Belange. Ehrenamtlich engagiert er sich zudem als Leiter der „Selbsthilfegruppe Insulinpumpenträger“ des Deutschen Diabetikerbundes. In dieser Funktion lädt Hans-Joachim Köhler ein zum

9. Dresdner Insulinpumpentag
am Sonnabend, dem 15. November 2008, von 9.30 bis 13 Uhr,
im Hörsaal des Dekanatsgebäudes der Medizinischen Fakultät,
Fiedlerstraße 27, 01307 Dresden.


In den vergangenen Jahren nahmen jeweils mehr als 200 Teilnehmer an den Treffen teil. – Sie kamen aus ganz Sachsen und darüber hinaus. In der diesjährigen Veranstaltung geht es um das große Thema „Bewegung und Insulinpumpentherapie“, aber auch wieder um neue Entwicklungen im Bereich der Insulinpumpentechnik und natürlich um die im Oktober erstmals am Dresdner Universitätsklinikum vorgenommene Inselzelltransplantation als Therapiemöglichkeit bei Typ-1-Diabetes mellitus. Patienten, Angehörige und Interessenten sind herzlich zu dieser kostenlosen Veranstaltung eingeladen.

Kontakt:
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Medizinische Klinik und Poliklinik III
Diabetes-Spezialambulanz
Leiter: Oberarzt Dr. med. Andreas Reichel
Tel. 0351 458-45 33
E-Mail: andreas.reichel@uniklinikum-dresden.de
www.uniklinikum-dresden.de
http://www.mk3.uniklinikum-dresden.de

 
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Pressemitteilung, 10.11.2008

Stent oder Bypass bei verengter Halsschlagader?


Chirurgen, Internisten, Neurologen und Radiologen entscheiden gemeinsam über Therapie / Netzwerk soll Etablierung von Diagnostikstandards fördern / Symposium am 12. November

Um Patienten mit Gefäßerkrankungen optimal zu versorgen, bedarf es einer engen Zusammenarbeit aller an der Behandlung beteiligter Ärzte der verschiedenen Fachrichtungen. Das vom Universitätsklinikum Carl Gustav Carus 2004 gegründete Universitäts GefäßCentrum (UGC) plant deshalb, die Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten weiter zu intensivieren. Unter anderem geht es darum, Partner außerhalb des Klinikums in die Diagnostik- und Behandlungskonzepte des Zentrums einzubinden. Hierzu soll in Ostsachsen ein Netzwerk aufgebaut werden. Dieses Konzept ist unter anderem Thema eines Symposiums am Mittwoch, dem 12. November. Zugehörige Informationen finden Sie auf diesem Flyer.
Als Beispiel für die Komplexität von Therapieentscheidungen werden auf der Veranstaltung im Dresdner Schloss Eckberg unter anderem die Behandlungsoptionen bei verengter Halsschlagader vorgestellt. Unbehandelt kann die so genannte Carotis-Stenose einen Schlaganfall hervorrufen, der nicht selten zu irreparablen Hirnschäden und bleibender Behinderung führt. Die Bandbreite möglicher Therapieentscheidungen reicht vom Verzicht einer direkten Behandlung über einen Kathetereingriff bis zur offenen Operation. Welcher Weg eingeschlagen wird, können die Ärzte verschiedener Fachrichtungen erst nach einer gezielten Diagnostik und aufgrund von Erfahrungen mit allen Behandlungsmöglichkeiten gemeinsam fällen. Dabei müssen sie die besondere Situation jedes Patienten berücksichtigen. Das geplante Netzwerk soll diese Entscheidungswege zum Nutzen der Erkrankten vereinfachen und beschleunigen.

Vor allem durch die höhere Lebenserwartung und die Zunahme von Zivilisationskrankheiten wie dem Diabetes Typ 2 leiden immer mehr Menschen unter verengten Blutgefäßen. In der Regel sind es Ablagerungen, die den Blutfluss einschränken oder vollständig unterbrechen. Allein das Universitäts GefäßCentrum behandelt im Jahr mehr als 500 Patienten mit Carotis-Stenose. Durch die am Zentrum tätigen Internisten, Gefäßchirurgen und Radiologen sowie den konsiliarisch hinzugezogenen Experten der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums stehen den Patienten alle Diagnostik- und Therapieoptionen offen.
 
Dies sind neben der medikamentösen Therapie zwei unterschiedliche Formen eines Eingriffs. Über einen in örtlicher Betäubung von der Leiste aus in die Halsschlagader vorgeschobenen Katheter kann das verengte Gefäß mit einem Ballon geweitet werden. Ein erneuter Verschluss wird durch einen so genannten Stent verhindert: In der Regel wird dazu ein zusammengefaltetes Gitterröhrchen über den Katheter in den betroffenen Abschnitt des Gefäßes geschoben. Dort aufgespreizt, stützt und stabilisiert es die Gefäßwand. Den Eingriff nehmen am UGC Radiologen vor, die auf diese Interventionen spezialisiert sind.

Niedrige Komplikationsrate dank innovativem OP-Verfahren
Die zweite Option des Eingriffs bei Patienten mit Carotis-Stenose besteht darin, den verengten Abschnitt des Gefäßes operativ auszuschälen und mit körpereigenen Venenanteilen zu erweitern. Obgleich bei dieser Operation ein größerer Schnitt notwendig ist, verzichten die Gefäßchirurgen des Universitätsklinikums auf eine Vollnarkose. Dank regionaler Betäubung können sie kontinuierlich kontrollieren, ob das Hirn des Operierten auch während des Eingriffs ausreichend durchblutet wird. Dazu geben sie dem Patienten einen Gummiball in die Hand, den dieser regelmäßig zusammendrücken muss. Gelangt während des Eingriffs zu wenig Blut ins Hirn, kann der Operierte seine Hand nicht mehr vollständig bewegen. Auf diese Weise lässt sich das Risiko eines Schlaganfalles während der OP weiter verringern und liegt unter dem eines Eingriffs bei Vollnarkose. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre bestätigen diese Strategie: Bei den letzten 200 offenen Operationen, die sämtlich bei regionaler Betäubung stattfanden, gab es lediglich in zwei Fällen Komplikationen. „Diese Rate liegt deutlich unter dem Bundesdurchschnitt“, sagt Prof. Norbert Weiss, der seit September 2008 das Universitäts GefäßCentrum leitet.

Welche der OP-Methoden angewandt wird, hängt stark von der Schwere und dem Aussehen der Engstelle, dem Verlauf der Halsgefäße und weiteren Erkrankungen des Patienten ab. Die die langfristigen Ergebnisse der Operation sind sehr gut bekannt und ausgesprochen günstig. Die Aufweitung mit dem Katheter ist dagegen noch eine relativ neue Methode, so dass noch keine langfristigen Erfahrungen vorliegen. Um nicht erneut von einem Schlaganfall bedroht zu werden, müssen die Patienten auch nach der OP in der Regel blutverdünnende Medikamente nehmen. Wichtig ist auch die Umstellung der Lebensgewohnheiten: Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und gegebenenfalls die Aufgabe des Rauchens sorgen dafür, dass sich die Gefahr einer erneut verkalkten Halsschlagader verringert.

Kontakt
Universitätsklinikum "Carl Gustav Carus" Dresden
Universitäts GefäßCentrum
Direktor: Prof. Norbert Weiss
Tel. 0351 458-42 43
E-Mail: norbert.weiss@uniklinikum-dresden.de
http://gefaesscentrum.uniklinikum-dresden.de/
http://www.uniklinikum-dresden.de/

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Pressemitteilung, 03.11.2008

Transplantierte Zellen sorgen wieder für Insulinproduktion


Erste Inselzelltransplantation des Jahres in Deutschland und Premiere am Universitätsklinikum Dresden / Impulse für Diabetes-Forschung


Die erste am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus vorgenommene Transplantation von Inselzellen aus einer Bauchspeicheldrüse verlief erfolgreich: Zwei Wochen nach dem Eingriff bildet die seit 51 Jahren an Diabetes Typ 1 erkrankte Patientin wieder körpereigenes Insulin. Die Transplantation ist Ergebnis einer über zwei Jahre dauernden, aufwendigen Aufbauarbeit an Uniklinikum und Medizinischer Fakultät der TU Dresden. Damit erweitert die Dresdner Hochschulmedizin ihre auch international anerkannte Expertise in der Erforschung und Behandlung von Diabetes. Die am 18. Oktober erfolgte Transplantation von Inselzellen ist bundesweit die erste dieses Jahres und eröffnet neue Perspektiven in Krankenversorgung und Forschung: Das Dresdner Zentrum für Inselzelltransplantation arbeitet intensiv daran, diese vor gut 20 Jahren erstmals angewandte Behandlungsmethode weiter zu verbessern. Langfristiges Ziel ist es, möglichst viele Diabetiker mit einer Zelltherapie zu heilen. Hierzu muss jedoch noch eine Vielzahl grundlegender Fragen geklärt werden. An diesen Vorhaben beteiligen sich neben den Experten von Klinikum und Medizinischer Fakultät auch Wissenschaftler anderer Dresdner Forschungsinstitutionen.

Die Transplantation ganzer Bauchspeicheldrüsen – griechisch Pankreas – oder darin angesiedelter Insulin bildender Zellen bedeutet vor allem für langjährige Diabetes-Typ-1-Patienten eine deutliche Verbesserung ihres Allgemeinzustandes. Die jetzt erfolgreich mit Inselzellen transplantierte Patientin leidet bereits seit ihrer Kindheit daran, dass ihr Körper nicht ausreichend Insulin bildet. Im Laufe des langjährigen Diabetes – bei der heute 55-jährigen Bautznerin wurde die Erkrankung als Vierjährige diagnostiziert – versiegt die Produktion körpereigenen Insulins vollständig. Trotz kontinuierlicher Insulingabe und optimaler Behandlung leiden viele der Typ-1-Diabetiker an einem extrem schwankenden Blutzuckerspiegel. Bei der Patientin führte dies häufig zu Ohnmachten und entsprechenden Notarzteinsätzen. „Ihr Leben war dadurch deutlich eingeschränkt“, berichtet Dr. Andreas Reichel. Der Oberarzt an der Medizinischen Klinik III des Uniklinikums und Leiter der Diabetes-Spezialambulanz behandelt die 55-Jährige seit zwölf Jahren. Sie ist nicht die einzige Patientin der Klinik, die eine solche Zell- oder Organspende benötigt. „Insgesamt stehen sechs weitere Diabetes-Typ-1-Patienten der Dresdner Ambulanz auf der Liste von Eurotransplant“, so Dr. Reichel, der in seiner Spezialambulanz rund 400 Patienten betreut.

Obwohl die Übertragung der Zellen wesentlich unkomplizierter und weniger belastend ist, hat die Transplantation der kompletten Bauchspeicheldrüse Vorrang. Nur wenn ein Spenderpankreas nicht transplantierbar ist, steht es für die zweite Behandlungsvariante zur Verfügung. Dies ist unter anderem der Fall, wenn das Organ von übergewichtigen oder älteren Spendern stammt. Eine solche Bauchspeicheldrüse wurde dem Dresdner Transplantationsteam am Abend des 17. Oktober angeboten. Jetzt sollte sich beweisen, ob der Aufbau des Inselzelltransplantationszentrums erfolgreich war: Die dafür verantwortliche Ärztin Dr. Barbara Ludwig kehrte von einer wissenschaftlichen Veranstaltung umgehend nach Dresden zurück, um die Zellen über Nacht aus der Drüse herauszulösen und für die Transplantation aufzubereiten. Das Know-how dazu hatte sie sich in einem mehrjährigen USA-Aufenthalt angeeignet bevor sie in die von Prof. Stefan Bornstein geleitete Medizinische Klinik III nach Dresden wechselte. Hier beteiligte sie sich maßgeblich am Aufbau des Transplantationsprogramms. Unter anderem mussten die technischen Vorrausetzungen für die Aufbereitung der Spenderzellen geschaffen und ein kompletter Zertifizierungsprozess erfolgreich absolviert werden.

Schon diese Arbeiten in einem Speziallabor des Uniklinikums, das den strengen Anforderungen des „Good Manufacturer's Practice“ (GMP) entspricht, stimmten das Team optimistisch: Dr. Ludwig konnte aus dem Spenderorgan rund eine halbe Million lebende, Insulin bildende Zellen isolieren – etwa die Hälfte der Menge, die beim gesunden Menschen für einen stabilen Zuckerspiegel im Blut sorgt. Die zu Inseln zusammengeballten Zellen – in dieser Form sind sie bis zu einem halben Millimeter groß und mit dem bloßen Auge erkennbar – wurden der Patientin nur einen Tag nach Eintreffen des Spenderorgans in Dresden übertragen. Da sich die Bauchspeicheldrüse von Langzeit-Diabetikern zurückbildet, müssen die so genannten Inselzellen in die Leber gespritzt werden. Dazu setzte Prof. Hans-Detlev Saeger, Direktor der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, lediglich einen kleinen Bauchschnitt, um zur Pfortader zu gelangen. Sie versorgt die Leber zentral mit Blut. Wie bei einer Infusion wurden die Zellen innerhalb einer halben Stunde in das Organ eingeschwemmt. Knapp eine Woche nach der Übertragung konnten die Klinikumsärzte nachweisen, dass die Patientin seit vielen Jahren erstmals wieder eigenes Insulin produziert – die Inselzellen haben sich offenbar in dem Organ angesiedelt. In den nächsten Wochen wird die Menge des körperfremden Insulins behutsam gesenkt. Ganz ohne Spritzen wird die Bautznerin dennoch nicht leben können. Anders als bei einer Pankreastransplantation reicht die Menge des selbst gebildeten Insulins nicht, um den Zuckerspiegel vollständig zu regulieren. Doch das lebensgefährliche Auf und Ab der Werte ist für die 55-Jährige endlich Vergangenheit.

Diabetes ist einer der Leuchttürme bei Krankenversorgung und Forschung
„Die erfolgreiche Transplantation der Inselzellen belegt die intensive Aufbauarbeit, die Klinikum und Fakultät in den vergangenen Jahren auch im Bereich der Diabetologie geleistet haben“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums. So kamen international renommierte Wissenschaftler nach Dresden, um Grundlagenforschung wie auch Krankenversorgung auf diesem Gebiet voranzutreiben. Den Anfang machte der aus der US-amerikanischen Elite-Universität Yale nach Dresden gekommene Prof. Michele Solimena, der den Bereich „Experimentelle Diabetologie“ etablierte. Auch die Medizinische Klinik III des Universitätsklinikums wird seit 2004 von einem international renommierten Diabetologen – Prof. Stefan Bornstein – geleitet. Mit dem Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) – einer Einrichtung der TU Dresden – konnte die Medizinische Fakultät weitere hochkarätige Diabetesforscher gewinnen. So arbeitet Prof. Ezio Bonifacio an einer Impfung von Kindern, die ein erblich bedingtes Risiko in sich tragen, an Diabetes Typ 1 zu erkranken. Hierzu laufen bereits erste Studien. Zudem unterstützt das CRTD die Forschungsarbeit von Dr. Barbara Ludwig und ihrem Team finanziell und stellt ihr personelle wie technische Ressourcen zur Verfügung.

Kontakt
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Medizinische Klinik und Poliklinik III
Direktor: Prof. Stefan Bornstein
Tel. 0351 458-59 55
E-Mail: stefan.bornstein@uniklinikum-dresden.de
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Artikel in Physiologisch, Oktober 2008

Arteriovenöse Differenzierung humaner Endothelzellen


Bericht und Interview von Dr. rer. nat. Winfried Göttsch, Bereich Gefäßendothel / Mikrozirkulation, Medizinische Klinik und Poliklinik III, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden
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Endothelzellen verfügen über zahlreiche metabolische und vasoaktive Funktionen. Darüber hinaus spielen sie eine entscheidende Rolle bei Entwicklungs- und Differenzierungsprozessen. Dabei zeigen Endothelzellen eine erstaunliche phänotypische und funktionelle Heterogenität. Von klinischer Bedeutung sind die funktionellen Unterschiede zwischen Endothelzellen von Arterie und Vene bei der Pathogenese von gefäßspezifischen vaskulären Erkrankungen (z.B. Atherosklerose, periphere arterielle Verschlusskrankheit, Varikosis). Darüber hinaus sind venöse Bypässe durch eine höhere Restenoserate im Vergleich zu arteriellen Bypässen gekennzeichnet. Während das zelluläre und extrazelluläre Remodeling intensiv untersucht wurde und aktuelle Arbeiten eine in vivo Redifferenzierung der Endothelzellen nahe legen, sind die zugrunde liegenden molekularen Mechanismen jedoch derzeit noch nicht verstanden.

Als mögliche Mechanismen für die arteriovenöse Differenzierung von Endothelzellen werden Unterschiede in hämodynamischen Parametern, dem Sauerstoffpartialdruck sowie einer bereits früh in der Embryonalentwicklung festgelegten differenziellen Expression von Marker- bzw. „Maker“-Molekülen (wie z.B. Hey1/Hey2 und der Transkriptionsfaktor COUP-TFII) eines arteriellen oder venösen Phänotyps diskutiert. Wir haben in eigenen Arbeiten endothelial arteriovenös differentiell exprimierte Gene wie z.B. Angiopoietin-2, Hey2 und COUP-TFII in humanen Endothelzellen identifiziert. Inwieweit sich diese Marker durch die unterschiedlichen diskutierten Mechanismen der arteriovenösen Differenzierung in humanen Endothelzellen beeinflussen lassen, ist Gegenstand unserer aktuellen Projekte. Dabei konnten wir für Angiopoietin-2, einem kritischen Regulator der Gefäßreifung, eine Regulation durch den hämodynamischen Parameter Schubspannung nachweisen. So wird Angiopoietin-2 durch Schubspannung geringer („venöser“) Dosis induziert, während eine hohe „arterielle“ Schubspannung zu einer Reduktion der mRNA- und Protein-Expression führt.

Viele unserer Untersuchungen zeigen, dass der embryonal festgelegte Phänotyp der humanen Endothelzellen durch die gezielte Beeinflussung einzelner Parameter (Sauerstoffpartialdruck, Wachstumsfaktoren, hämodynamische Parameter) nicht verändert wird. Daher versuchen wir zurzeit den arteriellen bzw. venösen Phänotyp der humanen Endothelzellen durch gezielte Überexpression von Markergenen des jeweils anderen Typs umzuwandeln.


Wie sind Sie in die Physiologie gekommen?
Ich habe Biochemie studiert und war für die Durchführung meiner Diplomarbeit auf der Suche nach einem interessanten Projekt mit möglichst medizinischer Fragestellung. Dabei fand ich ein Projekt aus dem Institut für Pathophysiologie zur Regulation einer Peptidase (Endothelin-Converting-Enzyme, ECE) im Rahmen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sehr spannend. Die Aufgabenstellung verband für mich Untersuchungen an einer Enzymklasse, von der ich im Studium viel gehört hatte mit einer hoch aktuellen medizinischen Fragestellung. Dazu wurde das Projekt von einem gelernten Genetiker (H. Morawietz) betreut. Diese Interaktion unterschiedlicher Fachrichtungen unter dem Dach der Physiologie hat mich überzeugt und überzeugt mich noch heute.

Wie bzw. durch wen wird Ihre Forschung finanziert?
Meine eigene Stelle wurde initial im Rahmen einer NBL3-Professur (3. Forschungsförderungsprogramm Neue Bundesländer) für Prof. Morawietz durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Derzeit wird meine Stelle aus Haushaltmitteln des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus finanziert. Meine eigene Forschung konnte ich durch das interne Programm zur Förderung von Einzelprojekten an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden (MeDDrive-Programm) kontinuierlich ausbauen. Ein weiteres meiner Projekte wird im Rahmen des PhD-Programms „Metabolism and Endothelium“ gefördert. Dieses PhD-Programm ist Teil der NBL3-Fördermaßnahme, wobei neben der Evaluation der Projekte auch ein Matching der Projekte mit ebenfalls evaluierten international ausgewählten Doktoranden erfolgt. Eine zusätzliche naturwissenschaftliche Doktorandin finanziere ich derzeit aus einem „Seed Grant“ des Center for Regenerative Therapies Dresden (CRTD). Zusätzliche Förderung konnte ich über die DFG einwerben.

Sind solche Anschubprogramme in der Lage, junge Forscher zu einer Selbständigkeit zu verhelfen?
Gerade das MeDDrive-Programm der Medizinischen Fakultät ist sehr gut geeignet, junge Forscher frühzeitig zu mehr Unabhängigkeit zu verhelfen. In diesem Programm können sich auch „frisch“ promovierte Forscher mit ihren Projekten bewerben und treten aufgrund unterschiedlicher Fördermodule (MeDDrive 33, MeDDrive 38, MeDDrive TOP) nicht mit gestandenen Forschern in direkte Konkurrenz. So ist eine Förderung von innovativen Projekten auch ohne hochklassig publizierte Vorarbeiten möglich. Trotzdem halte ich die Einbindung junger Forscher in ein bestehendes Institut für ratsam. Die Infrastruktur (z.B. Sekretariat, Geräteausstattung, Seminare und vieles mehr), die ein Institut oder Bereich bieten kann, ist durch eine Anschubfinanzierung wohl nur selten komplett zu ersetzen.

Was sollte getan werden, um die Forschungsbedingungen für „Nachwuchsforscher“ in Deutschland weiter zu verbessern?
Ich denke die Forschungsbedingungen sind auf für Nachwuchsforscher nicht so schlecht, wie es teilweise geschrieben wird. Eine derzeit negative Tendenz sehe ich in den immer kürzeren Studienzeiten (mit immer kürzeren Zeiten für die praktische Forschung). Ich denke ein erfolgreicher Nachwuchsforscher sollte auch Zeit zum forschen und probieren haben. Gerade die Großpraktika und Diplomarbeiten über 9 Monate waren dafür gut geeignet. Eine praktische Arbeit von wenigen Monaten inklusive der schriftlichen Aufbereitung der Ergebnisse ist dafür oft zu kurz.

Sind an Ihren Forschungsarbeiten auch StudentInnen beteiligt?
An unterschiedlichen Projekten waren in den letzten Jahren StudentInnen als naturwissenschaftliche Praktikanten oder Diplomanden, sowie als medizinische Doktoranden beteiligt. Leider ist wie schon oben erwähnt jedoch die Zeit der heutigen StudentInnen sehr begrenzt, um sich in der Forschung kompetent zu engagieren.

Was machen Sie gerne, wenn Sie sich mal nicht mit Physiologie beschäftigen?
Neben meinem Sohn (18 Monate) der meine aktuelle Lieblingsbeschäftigung neben der Physiologie ist, bleibt manchmal noch etwas Zeit für Läufe entlang der Elbe mit Blick auf die Dresdener Stadtsilhouette, dabei kann man herrlich auch über die nächsten Projekte nachdenken.

Kontakt
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Medizinische Klinik und Poliklinik III
Gefäßendothel und Mikrozirkulation
Dr. Winfried Göttsch
Tel. 0351 458-66 77
E-Mail: winfried.goettsch@tu-dresden.de
http://www.tu-dresden.de/medmiz/

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17.10.2008:

Internationale Vortragsreihe


"Gefäßaktivität, Bluthochdruck und das Metabolische Syndrom in Afrika: die Bewältigung von psychosozialen Stress" wird das Thema am 27.10.2008 bei einem Gastvortrag im Universitätsklinikum "Carl Gustav Carus" Dresden sein. Dr. Leoné Malan von der Forschungsgruppe "Bluthochdruck in Afrika" der Universität Potchefstroom in Südafrika wird ab 16:00 Uhr im Medizinisch-Technischen Zentrum (Fiedlerstr. 42, Haus 91, Seminarraum 4, D20.036) über die Forschungserkenntnisse der letzten Jahre sprechen. Weitere Details entnehmen Sie bitte dem beigefügten pdf-Dokument.

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Pressemitteilung, 29.05.2008

Klinikumsärzte transplantieren erstmals Bauchspeicheldrüse


Nach erfolgreicher OP bildet Körper von Diabetespatientin wieder Insulin / Symposium zu neuer Therapieoption

Nach der ersten am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus vorgenommenen Transplantation einer Bauchspeicheldrüse (Pankreas) wird die Patientin in dieser Woche aus der stationären Behandlung entlassen. Ein Expertenteam aus Chirurgen, Urologen, Nephrologen und Diabetologen hatte Anfang April der 46-jährigen Frau aus Sachsen neben der Bauchspeicheldrüse – Pankreas – auch eine Niere transplantiert. Diese erfolgreiche Operation schließt eine intensive Vorbereitungsphase ab, in der das Klinikum sein Profil als Zentrum zur Behandlung von Diabetes und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen um eine wesentliche Therapiemöglichkeit erweitert. Damit künftig mehr dialysepflichtige Typ-1-Diabetiker von der Option einer Transplantation der kompletten Drüse oder den Insulin produzierenden Inselzellen profitieren können, informiert das Universitätsklinikum die niedergelassenen Ärzte der Region am Freitag, dem 30. Mai, auf einem Symposium auf Schloss Eckberg.

Seit ihrem vierten Lebensjahr litt Ines Schablick an Diabetes mellitus Typ 1, dem so genannten juvenilen Diabetes. Trotz umfassender Betreuung durch spezialisierte Ärzte waren schwerwiegende Folgeerscheinungen wie Nierenversagen unvermeidbar. Zum täglich mehrmaligen Spritzen von Insulin kam 2006 die Dialyse hinzu, zu der die heute 46-Jährige alle zwei Tage in die Medizinische Klinik III des Uniklinikums kommen musste. Allerdings zog auch diese Behandlung weitere Komplikationen nach sich, so dass sich ihre gesundheitliche Lage nur durch eine kombinierte Bauchspeicheldrüsen-Nierentransplantation langfristig stabilisieren ließ. Deshalb wurde Ines Schablick mit hoher Dringlichkeitsstufe auf die Warteliste gesetzt. Am 4. April dieses Jahres meldete die europäische Transplantationsorganisation Eurotransplant schließlich eine passende Organkombination, die in den folgenden Stunden transplantiert wurde.

An dieser erstmals in Dresden vorgenommenen Operation beteiligten sich von Seiten des Universitätsklinikums Prof. Hans-Detlev Saeger (Direktor der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie), Prof. Manfred Wirth (Direktor der Klinik für Urologie), Prof. Peter Groß (Schwerpunktprofessur Nephrologie) sowie das von Prof. Stefan Bornstein (Direktor der Medizinischen Klinik III) geleitete Team der Diabetologen. Einen maßgeblichen Anteil an der komplexen Operation hatte zudem der aus Leipzig ans Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt gewechselte Pankreasexperte Prof. Helmut Witzigmann. „Grundlage der erfolgreichen Transplantation war die hervorragende Zusammenarbeit unserer Spezialisten aus den chirurgischen und internistischen Fächern“, sagt Prof. Hans-Detlev Saeger.

Auch Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums, ist zufrieden: „Wir können die Patientin in einem erfreulich guten Zustand entlassen. Die beiden transplantierten Organe funktionieren gut.“ Trotz der Strapazen des Eingriffs und der nachfolgenden Therapien geht es Ines Schablick sicht lich gut. Auf die Frage wie sie sich fühle, sagt sie kurz „es fetzt“. Denn nach über 40 Jahren Leben mit Diabetes und den damit verbundenen Insulinspritzen produziert ihr Körper das Hormon nun wieder selbst. „Es ist ein ganz anderes Leben“, sagt die Mutter eines Kindes. Verständlich – bisher musste sie immer genau rechnen, wann und wie viel sie sich spritzen musste und wie viel sie danach essen durfte.

Bevor sich alle Beteiligten über den positiven Ausgang der Transplantation freuen konnten, rebellierte Ines Schablicks Immunsystem: Die Ärzte wurden mit einer Abstoßungsreaktion konfrontiert. Doch dem Team aus Chirurgen, Urologen, Nephrologen und Diabetologen gelang es, die Abstoßung der transplantierten Niere einzudämmen – derzeit lassen sich in den gespendeten Organen keine Anzeichen einer Abstoßung nachweisen.

Der ersten Pankreas-Nieren-Transplantation am Universitätsklinikum gingen intensive Vorbereitungen voran. Zuerst mussten die beteiligten Kliniken die geforderten fachlichen und personellen Voraussetzungen schaffen und ein umfangreiches Genehmigungsverfahren absolvieren: Erst nach den positiven Entscheidungen der Sächsischen Landesärztekammer, der Deutschen Transplantationsgesellschaft sowie der Landesregierung war der Weg für den ersten Eingriff frei. Eine kombinierte Transplantation von Niere und Pankreas hat für Patienten den entscheidenden Vorteil, dass sich dadurch ihr Allgemeinzustand deutlicher verbessern lässt, als bei der Übertragung von nur einem dieser Organe. Patienten mit wieder funktionierender Niere und Pankreas benötigen weniger Medikamente und ärztliche Betreuung, was für sie einen erheblichen Gewinn an Lebensqualität darstellt.

Als weitere Behandlungsoption neben der Transplantation ganzer Bauchspeicheldrüsen bereitet zurzeit ein Internistenteam um Dr. Barbara Ludwig von der Medizinischen Klinik III die erste Übertragung von Inselzellen vor. Dabei werden die Insulin produzierenden Zellen aus einem gespendeten Organ isoliert und dann in den Körper von Diabetespatienten geschleust. Für diese den Patienten weniger belastende Therapie sind vor allem solche Diabetiker vorgemerkt, deren Insulinspiegel sich durch Medikamente nicht verlässlich regulieren lässt. Verläuft die Transplantation erfolgreich, tragen die Inselzellen dazu bei, die Blutzuckerwerte zu stabilisieren. Auch hier besteht die Chance, dass die Patienten nach der Übertragung kein zusätzliches Insulin mehr benötigen.

Die Entscheidung, welche Diabetespatienten in welcher Dringlichkeit auf die Warteliste von Eurotransplant kommen – egal ob für eine Transplantation der Bauchspeicheldrüse oder von Inselzellen – orientiert sich an den strengen Regeln der Organisation. Die Experten des Klinikums gehen davon aus, dass aktuell sieben ihrer Patienten die Kriterien für eine Pankreastransplantation erfüllen und sechs weitere für eine Inselzellenübertragung in Frage kommen. Dies ist jedoch nur ein kleiner Teil der Diabetespatienten, die zurzeit von der Medizinischen Klinik III betreut werden. Ein Spezialgebiet ist die Versorgung von Typ-1-Diabetikern, die aufgrund ihrer schweren Erkrankung auf eine Insulinpumpe angewiesen sind. Die hierzu an der Klinik eingerichtete Spezialambulanz betreut unter der Leitung von Oberarzt Dr. Andreas Reichelt über 350 Patienten und ist damit die größte Einrichtung ihrer Art in Deutschland.

Kontakt
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Medizinischer Vorstand
Prof. Michael Albrecht
Tel. 0351 458-20 89
E-Mail: pressestelle@uniklinikum-dresden.de
http://www.uniklinikum-dresden.de
http://www.mk3.uniklinikum-dresden.de/

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"Carus Intern", Mai 2008

Gut zuhören und Gelenke anfassen


Spezialambulanzen des Klinikums stellen sich vor: die Rheumaambulanz
Mit „Rheuma“ verbinden die meisten Gelenkschmerzen, vielleicht noch Wirbelsäulenschmerzen. Tatsächlich haben viele Patienten unserer Ambulanz ausgeprägte Gelenkprobleme. Andere leiden aber unter Erkrankungen innerer Organe, die durch ein fehlerhaftes Immunsystem verursacht werden. Für die Rheumatologie sind diese systemischen Autoimmunerkrankungen, zum Beispiel der Systemische Lupus erythematodes (SLE), die Sklerodermie, oder auch Gefäßentzündungen ein wesentlicher Schwerpunkt. Wir können diese Probleme in aller Regel rasch und gut in den Griff bekommen. Ausreichende Erfahrung ist dafür entscheidend – in der Regel bedeutet das Betreuung am Klinikum. Damit eng verknüpft sind die Möglichkeiten stationärer Behandlung – schwer kranke Patienten mit Lupus oder Gefäßentzündungen brauchen oft rasch ein Krankenhausbett vorzugsweise in der MK3-S3. Dazu kommt, dass für die optimale Betreuung unserer Patienten die enge Zusammenarbeit mit vielen anderen Disziplinen ganz wesentlich ist. Zweiter Schwerpunkt der Rheumaambulanz sind Entzündungserkrankungen der Gelenke und der Wirbelsäule, wie die chronische Polyarthritis (rheumatoide Arthritis), die Psoriasisarthritis (Gelenkentzündung bei Schuppenflechte) oder der Morbus Bechterew. Wenn dies nötig ist, kommen dabei auch modernste Infusionstherapien mit Biologika zum Einsatz. Ein besonderes Anliegen ist uns die rechtzeitige Erkennung und frühe Behandlung dieser Krankheitsbilder. Gerade bei der chronischen Polyarthritis wissen wir heute, dass eine wirksame Behandlung spätestens nach drei Monaten eingeleitet sein muss; sonst drohen Dauerschäden. Dafür haben wir eine spezielle Früh-Arthritis-Sprechstunde mit einer eigenen Faxanmeldung für hausärztliche Kollegen eingerichtet. Schließlich spielen auch durch Kristalle verursachte Gelenkentzündungen – vor allem die Gicht – seit vielen Jahren eine große Rolle in unserer Poliklinik und dieser Schwerpunkt wird weiter ausgebaut. Die Patienten profitieren nicht nur von der Spezialisierung auf die angeführten Krankheitsbilder und einem auf den aktuellsten Stand befindlichen Therapieangebot, sondern auch von klinischen Prüfungen neuer Behandlungsformen, die sonst noch gar nicht verfügbar sind. Patienten werden von Hausärzten oder niedergelassenen Fachärzten zugewiesen oder im Auftrag anderer Kliniken konsiliarisch untersucht. Die Frage, welche Erkrankung vorliegt, kann oft erst in der Poliklinik beantwortet werden – die nötige Erfahrung kann vielfach auch der beste Hausarzt nicht mitbringen. Labor- und Röntgenuntersuchungen sind entscheidend. Noch wichtiger ist es aber, gut zuzuhören und schmerzende Gelenke anzufassen. Ist es kein „Entzündungs-Rheuma“, umso besser. Wenn aber doch, sind Schäden fast immer zu verhindern, wenn Patienten früh kommen. Im Zweifelsfall lassen Sie uns bitte nachsehen.

Kontakt
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Medizinische Klinik und Poliklinik III
Bereich Rheumatologie
Bereichsleiter: Prof. Dr. Martin Aringer
Tel. 0351 458-44 22
E-Mail: Martin.Aringer@uniklinikum-dresden.de
http://www.mk3.uniklinikum-dresden.de/

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ZDF; 28.3.2008:

"Ärztemangel in Ostdeutschland"


"Ich möchte eigentlich Medizin weitermachen und mich klinisch entwickeln und für eine medizinische Entwicklung bestehen hier bessere Bedingungen...(Dr. Tselmin). Die Patienten vertrauen dem Arzt, auch wenn er aus dem Ausland kommt. "Ich kenne Herr Dr. Tselmin seit November und fühl mich gut und sicher aufgehoben bei ihm" (Patientin). In Sachsen sucht man händeringend Ärzte (...) Viele alte Mediziner gehen in Rente und der Nachwuchs reicht längst nicht aus um die Lücken zu füllen. (...)
(vollständiger Bericht unter www.zdf.de)
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Dresdner Neueste Nachrichten; 9.3.2008:

Ein weiterer Schlüssel zur Volkskrankheit Gicht –internationales Konsortium mit Dresdner Beteiligung publiziert Mutation in neuem Harnsäuretransporter in Nature Genetics

Nature Genetics (2008, Mar 9, Epub ahead of print), einer der meist zitierten und angesehensten medizinisch-naturwissenschaftlichen  Fachzeitschriften, berichtet von einem Durchbruch im Verständnis der Gicht. An der Publikation beteiligt waren auch die Bereiche Pathobiochemie  (Prof. Dr. Jürgen Gräßler) und Rheumatologie (Prof. Dr. Martin Aringer) an der Medizinischen Klinik und Poliklinik III (Direktor: Prof. Dr. Stefan Bornstein) des Universitätsklinikums Dresden. Eine internationale Forschergruppe unter der Leitung von Prof. Alan Wright von der MRC Human Genetics Unit des Western General Hospitals in Edinburgh konnte Mutationen im Gen „SLC2A9“ als Auslöser für die Harnsäuresteigerung zeigen, die der Gicht zu Grunde liegt.

 „Die Erforschung der genetischen Grundlage von Krankheiten braucht große internationale Gruppen“ betont Prof. Stefan Bornstein, der Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik III. „Wenn ein schottischer Top-Wissenschaftler in der kritischen Phase eines Projekts in Dresden anruft, bedeutet das aber auch, dass die wissenschaftlichen Ergebnisse unserer Klinik international Beachtung finden.“ (...)

 Und das ist von großer Bedeutung, wie Professor Martin Aringer, der Leiter des Bereichs Rheumatologie am Universitätsklinikum Dresden, erläutert: „Bei neun von zehn Gicht-Patienten entsteht das Problem dadurch, dass nicht genügend Harnsäure über den Harn ausgeschieden wird. Harnsäure sammelt sich daher über die Jahre im Körper an. Wenn schließlich Kristalle ausfallen, kommt es zu den typischen, massiv schmerzhaften Gichtanfällen meist im Fußbereich." (...)"
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Dresdner Neueste Nachrichten; 13.3.2008:

"Ich habe die Zügel in die Hand genommen"


"Es fing mit einer harmlosen Erkältung an. 1989 ging Nico Mieth, damals zehn Jahre alt, mit seiner Mutter zu Kinderärztin. Die nahm dem Jungen Blut ab und stellte fest, dass die Nierenwerte nicht in Ordnung waren. Wenig später fand sich Nico Mieht im Krankenhaus wieder. Weitere Untersuchungen ergaben, dass er seit seiner Geburt an der Zystennierenkrankheit leidet.
(...) Nico Mieth war gerade auf Heimbesuch in Dresden-der erlösende Anruf: Es gibt eine Spenderniere (...)
Letztlich stellte das Transplantat nach 4 Jahren die Funktion ein,... (...) Seitdem muss Nico Mieth jede Woche ins Dialysezentrum der Universitätsklinik Dresden. ...Sogar zweistündige Fahrradtouren kann der 28-jährige mit seinen Eltern machen: " Ich fühle bin zwar nicht fit wie ein Turnschuh aber ich fühle mich nicht krank", sagt Nico Mieth, dem mittlerweile nicht nur das Spenderorgan sondern auch seine eigene Niere entfernt wurden. (...)"

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Sächsische Zeitung; 13.3.2008:

"Wenn Nervenzellen schwinden"

"In Dresden ensteht mit einer Millionenförderung ein Standort des neuen Demenzzentrums. (...)
Insgesamt stellt der Bund für das Deutsche Demenzzentrum 60 Millionen Euro jährlich zur Verfügung. Projektpartner für den Dresdner Standort sind neben CRTD, die Medizinische Fakultät der TU und das Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik (CRG). (...) Geforscht werden soll unter anderem auch an Schädigungen der Netzhaut des Auges, die bis zur Erblindung führen können. Untersuchungen solcher Erkrankungen laufen bereits am Dresdner CBG. (...) Die Dresdner wollen nun herausfinden, wie die genetischen Faktoren untereinander zusammenwirken, die zur verstärkten Bildung von Nervenzellen führen. (...)"
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Sächsische Zeitung; 10. März 2008:

"Faszinierende Einblicke in die Welt der Zellen"

"Das Dresdner Zentrum für Regenerative Therapien wird als "Ort im Land der Ideen" ausgezeichnet. (...) 27 Forscher des Zentrums präsentieren ihre Wissenschaft aus einer ganz anderen Perspektive. So werden Biomaterialien unterm Mikroskop zu bizarren Landschaften... (...) Das CRTD, Exzellenscluster der Technischen Universität Dresden, wird morgen als "Ort im Land der Ideen" ausgezeichnet. (...)"
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Dresdner Universitätsjournal; 15. Januar 2008:

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Sächsische Zeitung; 10. Januar 2008:

"Bauboom auf dem Gelände des Dresdner Uniklinikums"

"Der Freistaat investiert dieses Jahr 40 Millionen Euro. Im Juli öffnet die neue Patientenküche, im April beginnt der Bau des Versorgungszentrums. (...) Ende März wir die neue Patientenküche für 9,3 Millionen Euro fertig. (...) Wenn nach der Europaweiten Ausschreibung ein Betreiber feststeht, geht sie am 1. Juli in Betrieb. (...) Direkt neben der Patientenküche soll im Herbst 2009 eines der größten sächsischen Bauprojekte fertig werden: Das Diagnostisch-Internistisch-Neurologische Zentrum, kurz DINZ genannt. (...) Fast zeitgleich soll das neue Versorgungszentrum an der Pfotenhauerstraße fertig werden. (...)"
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Sächsische Zeitung; 10. Januar 2008:

"Neue Einrichtung für unheilbar Kranke"

"Das Uniklinikum investiert fast 200.000 Euro in eine Palliativstation, um die beste Versorgung der schwer kranken Patienten zu garantieren. (...) Wenn es möglich ist, sollten die Patienten später wieder nach Hause entlassen werden, dort eine ambulante, ärztliche Versorgung erhalten und den letzten Lebensabschnitt im Kreise der Familie verbringen. Um das alles zu ermöglichen, wurde die Palliativstation im Abakus Gebäude gebaut. (...) Für die hat das Krankenhaus fast 200.000 Euro investiert. "Wir hatten einen Versorgungsauftrag, den wir ungeachtet aller ökonomischen Überlegungen umgesetzt haben.", sagt Michael Albrecht, medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums. (...)"

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