Aktuelles zur Alzheimer-Krankheit
Liebe Patientinnen und Patienten,
mit der europäischen Zulassung für den Wirkstoff Lecanemab kommt Bewegung in die Therapie der Alzheimer-Krankheit.
Wir freuen uns, damit voraussichtlich im Laufe des Jahres auch in Deutschland über die erste krankheitsmodifizierende Therapie für die frühe Alzheimer-Erkrankung zu verfügen.
Allerdings ist bereits jetzt davon auszugehen, dass nur wenige Patientinnen und Patienten mit einer Alzheimer-Erkrankung für die neue Behandlungsoption mit 14-tägigen Infusionen in Frage kommen. Die Diagnose muss im Nervenwasser oder Hirn-PET bestätigt werden und die Therapie in einem frühen Krankheitsstadium erfolgen. Die Einnahme einer Blutverdünnung, eine bestimmte genetische Risikokonstellation, kürzlich zurückliegende Schlaganfälle und kleine Hirnblutungen werden für die Therapie mit Lecanemab voraussichtlich eine Kontraindikation darstellen. Neben der sorgfältigen Indikationsprüfung bedarf es eines engmaschigen MRT-Therapiemonitorings. Ob weitere Voraussetzungen und Richtlinien für die Anwendung erfüllt sein müssen, ist derzeit noch in Prüfung.
Das interdisziplinäre UniversitätsDemenzCentrum blickt auf eine seit vielen Jahren etablierte enge Zusammenarbeit zwischen Psychiatrie und Neurologie in Kooperation mit Neuroradiologie und Nuklearmedizin zurück. Bis das Medikament in einigen Monaten für die klinische Anwendung zur Verfügung steht, arbeiten wir in dieser hervorragenden Ausgangssituation unter Hochdruck mit allen an der Therapie beteiligten Fachrichtungen, die strukturellen Voraussetzungen für die Infusionstherapie zu schaffen.
Wir werden Sie informieren, sobald Lecanemab zur klinischen Anwendung im UKD zur Verfügung steht.
Mit freundlichen Grüßen,
E. Dinter & R. Haußmann
(Stand 07.05.2025)