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Klinikum setzt auch bei Umweltfragen auf TransparenzSie freuen sich über den Sächsischen Umweltpreis (v.l.n.r.): Wilfried Winzer, Kaufmännischer Vorstand; Monika Brandt, Umwelt- und Abfallbeauftragte des Uniklinikums, Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand und Prof. Lutz Jatzwauk, Leiter des Zentralbereichs Krankenhaushygiene und Umweltschutz am Uniklinikum.
06. Oktober 2015

Klinikum setzt auch bei Umweltfragen auf Transparenz

Klinikum legt zweiten Umweltbericht vor / Sächsischer Umweltpreis bestätigt Konzept fachbereichsübergreifender Koordination von Umweltthemen / Papierverbrauch sinkt

Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden kann auch beim Umweltschutz auf eine erfolgreiche Entwicklung verweisen. Mit neuen Konzepten und einer fachbereichsübergreifenden Koordination ist es dem Krankenhaus der Maximalversorgung gelungen, die benötigten Ressourcen trotz seines Wachstumskurses sparsam und umweltschonend einzusetzen. Ein wichtiges Anliegen ist dabei auch, die entsprechenden Daten und Fakten der Öffentlichkeit transparent zu kommunizieren. Deshalb erscheint im Rahmen des am heutigen Dienstag (6. Oktober) zum dritten Mal stattfindenden klinikumsinternen Umwelttags der Umweltbericht 2014/2015. In zahlreichen Projekten arbeitet das Team der internen Umweltinitiative „Carus Green“ gemeinsam mit den Geschäftsbereichen an innovativen Lösungen, um den Verbrauch an umweltrelevanten Ressourcen wie Energie und Verbrauchsmaterialien so effizient wie möglich zu gestalten. Die dabei erzielten Erfolge hat die vom Sächsischen Staatsministerium für Landwirtschaft und Umwelt eingesetzte Jury überzeugt. Sie wählte das Universitätsklinikum für den Ende September vergebenen Sächsischen Umweltpreis 2015 in der Kategorie „Umweltorientierte Unternehmensführung sowie innovative und kreative Leistungen im Umwelt- und Naturschutz“ aus. Neben den erfolgreich umgesetzten Projekten überzeugte die Juroren das Konzept von „Carus Green“: Die Umweltinitiative setzt auf eine über die Grenzen der einzelnen Fachbereiche hinausgehende Zusammenarbeit.

Mit jährlich rund 330.000 stationär, tagesklinisch sowie ambulant versorgten Patienten und als einer der größten Arbeitgeber in der Region ist es für das Universitätsklinikum eine besonders große Herausforderung, den Ressourcenverbrauch trotz weiteren Wachstums zu senken oder unterdurchschnittlich steigen zu lassen. Denn das Klinikum steht in einer hohen Verantwortung – gegenüber seinen Patienten und als regionaler Wirtschaftsfaktor. „Ungeachtet dessen sehen wir uns in der Pflicht, ökologische und ökonomische Unternehmensziele intelligent miteinander zu verbinden. Dafür gibt es aber kein Patentrezept, das sich per Handstreich erfolgreich umsetzen lässt. Deshalb haben wir uns früh für das Konzept entschieden, Umweltthemen von einem fachbereichsübergreifenden Team koordinieren zu lassen. Denn was am Uniklinikum in der Krankenversorgung seit über 15 Jahren hervorragend funktioniert, ist ein gutes Vorbild für andere Aufgabenbereiche. Dank eines engagierten, sehr eigenständig agierenden Teams haben positive Ergebnisse nicht lange auf sich warten lassen. Darauf sind wir als Vorstand ebenso stolz wie auf den Sächsischen Umweltpreis“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Dresdner Universitätsklinikums.

Geringes Plus bei Strom sowie Abfällen und rückgängiger Papierverbrauch
Der Umweltbericht 2014/2015 dokumentiert auf 28 Seiten eine Vielzahl umweltrelevanter Daten. Hierzu gehören die Verbrauchszahlen zur Energie, die nach Jahren aufgeschlüsselt sind. Der Rückgang beim Verbrauch von Fernwärme und Gas ist hier vor allem den milden Wintern der beiden vergangenen Jahre geschuldet. Bei anderen Verbrauchswerten – etwa den Abfällen – müssen die Daten in Relation mit den weiter steigenden Patientenzahlen gesetzt werden. So verzeichnete das Klinikum 2014 gegenüber dem Vorjahr ein Plus von sechs Prozent. Demgegenüber stieg die Abfallmenge lediglich um 4,6 Prozent. Beim Stromverbrauch verzeichnete das Klinikum zwischen 2013 und 2014 lediglich einen Zuwachs um 4,6 Prozent.

In anderen Bereichen wie beim Papier hängt es auch vom Verhalten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab, ob sich der Verbrauch verändert. Das Uniklinikum 2014 benötigte insgesamt 20,7 Millionen Blätter – das entspricht einem Rückgang von gut sieben Prozent, was zudem eine Kostenersparnis von 10.000 Euro führte. Der Anteil des Recyclingpapiers in diesem Zeitraum stieg von 30 auf 36 Prozent. Aktuelle Zahlen aus dem ersten Halbjahr zeigen, dass die Quote aktuell bei 41 Prozent liegt. „Bei der Verwendung von Umweltpapier zählt weniger der finanzielle, sondern vor allem der ökologische Nutzen“, erklärt Monika Brandt, Umweltbeauftragte des Uniklinikums und Leiterin des „Carus Green“-Teams am Uniklinikum. So mussten Dank des hohen Verbrauchs von Umweltpapier 2014 rund 110 Tonnen Holz weniger gefällt werden. Zur Herstellung des Umweltpapiers kamen stattdessen 41 Tonnen Altpapier zum Einsatz. „Diese Entwicklung ist äußerst positiv. Die kontinuierliche Erhöhung des Anteils an Recyclingpapier zeigt, dass immer mehr Mitarbeiter mit gutem Beispiel vorangehen und ihren Arbeitsalltag nachhaltig gestalten.“

Abschaltung von OP-Klimaanlagen in betriebsfreier Zeit spart viel Energie
Mit einem deutschlandweit einmaligen Pilotprojekt wurde bewiesen, dass Energieeffizienz auch im hochsensiblen Bereich der Operationssäle den dort geltenden hohen Anforderungen an die Raumluftqualität ohne Abstriche möglich ist. Durch die bedarfsabhängige Abschaltung von Klimaanlagen in der operationsfreien Zeit werden derzeit in elf OP- Sälen rund 90.000 Kilowattstunden Energie pro Jahr eingespart. Die Ergebnisse des „Dresdner Modells“ fanden großes Interesse in der Fachwelt. Zahlreiche andere Klinikbetreiber haben sich bereits vor Ort über Umsetzungsdetails informiert.

Uniklinikum veranstaltet 3. Umwelttag für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Auch in diesem Jahr organisiert das „Carus Green“-Team wieder einen Umwelttag – es ist bereits der dritte seit Gründung der klinikumsinternen Initiative. Im Mittelpunkt der internen Veranstaltung im Mitarbeiterrestaurant „Caruso“ stehen am heutigen Dienstag (6. Oktober) von 11 bis 13 Uhr die Themen Abfalltrennung, Energie sowie nachhaltiges Essen. Dazu gibt es ein Quiz, um Kenntnisse zur richtigen Mülltrennung zu testen und Wissenslücken zu füllen. Auch die „Caruso“-Gäste, die keine Zeit haben, an den Infoständen Halt zu machen, profitieren vom Umwelttag: Küchenchef Gerhard Böhl hat für die ganze Woche einen Speiseplan mit Gerichten vorbereitet, die auf regionalen Zutaten basieren und damit unter anderem dafür sorgen, unnötig lange Transportwege für Lebensmittel zu vermeiden. Für diesen speziellen Speiseplan wurde der Anteil regionaler, oft unverarbeiteter Lebensmittel auf 85 Prozent hochgeschraubt. Insgesamt werden im Uniklinikum Dresden jeden Tag etwa 3.000 Mahlzeiten für Patienten und 1.000 für Mitarbeiter ausgegeben. Im Durchschnitt werden 44 Prozent der verwendeten Lebensmittel aus Sachsen bezogen – auch das ist ein Beitrag für ein nachhaltiges, umweltschonendes Wirtschaften.

Teilnahme am Projekt ÖKOPROFIT Dresden
Das Uniklinikum Dresden beteiligte sich im Jahr 2014/2015 erneut erfolgreich an dem von der Europäischen Union und dem Freistaat Sachsen mitfinanzierten Projekt ÖKOPROFIT und bleibt damit „ÖKOPROFIT-Betrieb der Stadt Dresden“ sowie Mitglied der Umweltallianz Sachsen.

Weitere Informationen
www.uniklinikum-dresden.de/de/das-klinikum/jahresberichte/ukd-umweltbericht-2014-2015.pdf

Bildtext
Sie freuen sich über den Sächsischen Umweltpreis (v.l.n.r.): Wilfried Winzer, Kaufmännischer Vorstand; Monika Brandt, Umwelt- und Abfallbeauftragte des Uniklinikums, Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand und Prof. Lutz Jatzwauk, Leiter des Zentralbereichs Krankenhaushygiene und Umweltschutz am Uniklinikum. Foto: Uniklinikum Dresden / Holger Ostermeyer

Kontakt für Journalisten
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Zentralbereich Krankenhaushygiene und Umweltschutz
Monika Brandt, Umweltbeauftragte
Tel.: 0351 458-3680
E-Mail: