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7. November 2014: Aufmunternde Spende - bisher mehr als 200 Herzkissen für Brustkrebspatientinnen genähtKrankenschwester Claudia Große, die sich zur Breast Care Nurse weiterqualifiziert, Patientin Bettina Lemke, Klinikdirektorin Prof. Pauline Wimberger, Regina Litt-Leuwer, MammaCare-Trainerin Ilka Hötzel sowie Susanne Bollinger. Foto: Uniklinikum Dresden
07. November 2014

7. November 2014: Aufmunternde Spende - bisher mehr als 200 Herzkissen für Brustkrebspatientinnen genäht

Krebsstation der Uni-Frauenklinik erhält selbstgenähte Kissen / Speziell ausgebildete Pflegerinnen komplettieren Versorgungs- und Präventionsangebot der Klinik

Am Freitag, dem 7. November werden der onkologischen Station der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden 33 weitere herzförmige Kissen überreicht. Die individuell gestalteten Kissen sind ein Geschenk und begleiten die Brustkrebspatientinnen vom ersten Tag der stationären Behandlung an – sie muntern auf und helfen ein wenig dabei, diese schwierige Phase zu überstehen. Genäht wurden die bunten Einzelstücke von Regina Litt-Leuwer, die sich in dieser Form zusammen mit dem Dresdner „Inner Wheel Club“ für die Krebsstation engagiert. Insgesamt hat die Dresdnerin bereits 203 Herzkissen für die Patientinnen genäht. Entgegengenommen wird die Handarbeit von Klinikdirektorin Prof. Pauline Wimberger sowie zwei Krankenschwestern der Krebsstation, die eine besondere Weiterbildung absolvieren, um die Versorgungs- und Präventionsangebote der zum Regionalen Brustzentrum gehörenden Klinik zu ergänzen: Claudia Große lässt sich als Pflegeexpertin für Brusterkrankungen, als sogenannte „Breast Care Nurse“ schulen, Ilka Hötzel ist „MammaCare-Trainerin“ und bringt anderen die Selbstuntersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs bei.

Herzförmige Kissen für Krebspatientinnen herzustellen hat Tradition: Das „Heart Pillow Project“ nahm seinen Anfang in den USA und ist seit einigen Jahren auch in Deutschland bekannt. Die Kissen sind nicht nur ein Symbol, das die erkrank¬ten Frauen aufmuntern soll, sie erfüllen auch ganz praktische Zwecke. Unter Brustkrebs leidende Patientinnen nutzen sie zum Beispiel, um nach der Operation den Wundschmerz zu lindern. Dazu wird das Kissen einfach unter den Arm der betroffenen Körperseite geklemmt. Zudem lassen sich so OP-Narben schonen und die Herzform eignet sich auch gut als Nackenstütze. Daher kommen die Kissen im Uniklinikum allen Patientinnen zugute, die hier aufgrund von gynäkologischen Krebserkrankungen behandelt werden.

„Die Kissen sollen kleine Andenken sein, die die Patientinnen aufbauen und symbolisieren, dass es von nun an wieder aufwärts geht“, sagt Prof. Pauline Wimberger, Direktorin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Regina Litt-Leuwer, die die in elf Monaten 203 Kissen genäht hat und sich im Dresdner „Inner Wheel Club“ engagiert, freut sich darüber, dass die weichen und bunten Aufmunterer so gern angenommen werden. „Der Bedarf an Herzkissen wird nicht geringer, da leider immer wieder Frauen und auch Männer an Brustkrebs erkranken“, sagt Prof. Pauline Wimberger. Der Inner Wheel Club ist eine Vereinigung von Frauen, die in anderen Städten schon seit längerem Krankenhäuser mit solchen Aktionen unterstützen. Daran wollte sich Regina Litt-Leuwer gern in Dresden beteiligen und setzte sich daran, 203 Kissen in elf Monaten zu nähen. In vier Treffen halfen dann Dresdner IWC-Mitglieder beim aufwändigen Füllen.

Claudia Große und Ilka Hötzel nehmen die Kissen von Regina Litt-Leuwer am 7. November gern entgegen. Die beiden Krankenschwestern arbeiten schon seit vielen Jahren im Brustzentrum der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Uniklinikum und haben sich im Sommer weiterbilden lassen. Mit Claudia Große steht den Patientinnen der onkologischen Station der Uni-Frauenklinik nun eine Pflegeexpertin für Brusterkrankungen zur Seite – eine so genannte „Breast Care Nurse“. Englische und niederländische Kliniken sind Vorreiter dieses Programms, bei dem eine speziell ausgebildete Krankenschwester für eine intensive Betreuung und Beratung von Brustkrebspatienten da ist. „Ich bin vom Erstgespräch bis zur Entlassung dabei und stehe den Patientinnen bei Fragen zur Verfügung“, sagt die Krankenschwester. Als erste Ansprechpartnerin vermittelt sie außerdem schnell und unkompliziert Kontakte zum Beispiel zum Sozialdienst, zu Psychotherapeuten oder Anbietern von Reha-Produkten.

Ebenfalls neu am Brustzentrum ist das „MammaCare“-Programm. Krankenschwester Ilka Hötzel ließ sich dafür als Trainerin ausbilden und schult vorerst Mitarbeiterinnen des Uniklinikums in der Brust-Selbstuntersuchung. Dieses Präventionsangebot soll helfen, Brustkrebs früher zu erkennen. Insbesondere Frauen unter 30 Jahren, die noch nicht von den Regelungen des gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramms fallen, sollen mit diesem Angebot angesprochen werden. Ab Januar 2015 bringt Ilka Hötzel die Selbstuntersuchung der Brust in einstündigen Kursen auch Frauen näher, die nicht im Klinikum beschäftigt sind. Das Vorsorge-Training soll ein bis zweimal im Monat in Kleingruppen mit bis zu vier Interessierten angeboten werden. „Wir freuen uns sehr freuen, dass die beiden Krankenschwestern durch ihre Weiterbildungen unser ‚Brustteam‘ bereichern, was unseren Patientinnen sehr zugutekommt“, sagt Dr. Andrea Petzold, Oberärztin am Brustzentrum der Uni-Frauenklinik.

Kontakt
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Direktorin der Klinik für Frauenheilkund und Geburtshilfe
Prof. Pauline Wimberger
Tel.: 0351 458-64 28
E-Mail: pauline.wimberger@uniklinikum-dresden.de
www.uniklinikum-dresden.de/gyn