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8. Juli 2013: Schlaganfallspezialisten des Uniklinikums informieren am 11. Juli auf dem Dresdner Altmarkt
08. Juli 2013

8. Juli 2013: Schlaganfallspezialisten des Uniklinikums informieren am 11. Juli auf dem Dresdner Altmarkt

Kampagne „Herzenssache Schlaganfall“ kommt mit englischem Doppeldeckerbus / Experten klären über Risiken und Vorbeugung von Schlaganfällen auf

Der Schlaganfall ist nach Krebs- und Herzerkrankungen die dritthäufigste Todesursache in Deutschland: Jährlich erleiden rund 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Eine Zahl, die sich durch das Wissen um Risikofaktoren und Prävention deutlich senken ließe. Die unter anderem von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft initiierte Aufklärungskampagne „Herzenssache Schlaganfall“ hat das Ziel, bundesweit über das Thema Schlaganfallprävention zu informieren und Menschen im Notfall zu schnellem Handeln zu motivieren. Um dieses Wissen vor Ort weiterzugeben, engagiert sich auch das von Dr. Ulf Bodechtel geleitete Team der Stroke Unit des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden. Die Ärzte und Schwestern der Klinik für Neurologie bieten am Donnerstag, dem 11. Juli, von 10 bis 16 Uhr Informationsgespräche sowie Messungen von Blutdruck und Blutzucker an. Diese Werte geben erste Hinweise darauf, wer einem erhöhten Schlaganfallrisiko ausgesetzt ist. Ein Logopäde und ein Vertreter einer Selbsthilfegruppe werden zudem Fragen vor Ort beantworten.

Ergänzt wird das Programm durch allgemeine Informationen zum Schlaganfall und zu dessen Risikofaktoren. Ein besonderes Augenmerk liegt auf Personen, die bereits einen Schlaganfall erlitten haben. Sie erhalten Hinweise, wie sich das Risiko eines erneuten Hirninfarkts senken lässt. Dazu ist auch der „Schlaganfall-Lotse“ Uwe Helbig vor Ort. Als Case Manager betreut er Patienten in Dresden, die nach einem akuten Schlaganfall aus dem Krankenhaus entlassen werden. Mit diesem deutschlandweit ersten Projekt „SOS CARE -Hilfe nach Schlaganfall“ setzt das seit mehreren Jahren erfolgreich arbeitende Netzwerk SOS-NET seine Arbeit fort. Beteiligt sind 13 ostsächsische Krankenhäuser mit insgesamt 17 Standorten. Das vom Dresdner Uniklinikum maßgeblich initiierte Netzwerk sichert rund um die Uhr die Beratung der einzelnen Kliniken durch die Spezialisten des Dresdner Universitäts SchlaganfallCentrums (DUSC) ab: Egal in welches dieser Krankenhäuser ein Patient nach akutem Schlaganfall kommt – die behandelnden Ärzte können jederzeit einen spezialisierten Neurologen des Uniklinikums kontaktieren und mit ihm die weitere Therapie besprechen.
Schlaganfall-Risiko Vorhofflimmern

Im Fokus der bundesweiten Aufklärungstour „Herzenssache Schlaganfall“ steht zudem der Risikofaktor des Vorhofflimmerns – eine häufig zu spät diagnostizierte Herzerkrankung. Blickfang der Kampagne ist der als Praxisraum umgebaute, rote Schlaganfall-Infobus. Zwischen April und Oktober steuert der Bus 35 deutsche Städte an. Ziel ist es, möglichst viele Menschen über die Ursachen eines Schlaganfalls, insbesondere dem bis zu fünffach erhöhten Risiko bei der Vorerkrankung „Vorhofflimmern“, und die oft schweren Folgen informieren und Menschen dazu zu motivieren, im Notfall sofort zu handeln.

Mit rund einer Million Betroffenen allein in Deutschland, ist Vorhofflimmern die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung. Die Dunkelziffer liegt weitaus höher, da sich viele Betroffene aufgrund von unklaren Symptomen ihrer Erkrankung nicht bewusst sind. Laut Experten wird sich die Anzahl der Betroffenen bis 2050 sogar noch verdoppeln. Vorhofflimmern bringt das Herz aus seinem gewohnten Takt. Die Vorhöfe schlagen nicht mehr im gleichen Rhythmus wie die Herzkammern und flimmern. Der regelmäßige Blutfluss wird dadurch gestört – Blut kann sich in den Vorhöfen stauen, verklumpen und Gerinnsel bilden. Problematisch wird es, wenn sich eines dieser Gerinnsel löst und über die Blutbahn ins Gehirn wandert. Hier droht der Verschluss von Gefäßen, was zu einem Schlaganfall führt – oft mit schweren Folgen. Dazu zählen Behinderungen wie Seh-, Sprech- oder Bewegungsstörungen, Lähmungen, aber auch Veränderungen der Persönlichkeit.

Bei etwa 92 Prozent der Schlaganfälle in Folge von Vorhofflimmern handelt es sich um einen Hirninfarkt, den sogenannten ischämischen Schlaganfall. Dieser tritt auf, wenn die Blutzufuhr zu einem Teil des Gehirns durch ein Gerinnsel blockiert ist. Oberstes Ziel bei der Behandlung von Patienten mit Vorhofflimmern ist daher, ihr deutlich erhöhtes Schlaganfallrisiko mit Hilfe von oralen Blutgerinnungshemmern, auch Antikoagulanzien genannt, zu senken.

Weitere Informationen
zur Bustour „Herzenssache Schlaganfall“ sowie zur Erkrankung gibt es auf www.vorhofflimmern.de.

Kontakt für Journalisten
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Klinik und Poliklinik für Neurologie
Stroke Unit
Dr. Ulf Bodechtel
Tel. 0351 458-23 98
E-Mail: ulf.bodechtel@uniklinikum-dresden.de
www.uniklinikum-dresden.de/neu