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01. November 2011

1. November 2011: Lotsen sorgen künftig für optimale Nachsorge von Schlaganfallpatienten

Projekt „SOS-Care“ startet mit erstem Case-Manager

Das federführend vom Dresdner Universitäts SchlaganfallCentrum (DUSC) und der Gesundheitsregion Carus Consilium Sachsen aufgebaute telemedizinische Netzwerk SOS-NET etabliert mit „SOS-Care – Hilfe nach Schlaganfall“ eine weitere innovative Struktur für die optimale Krankenversorgung der Betroffenen. Im Mittelpunkt des neuen Angebots stehen speziell qualifizierte Case-Manager: Als Schlaganfall-Lotsen begleiten sie künftig Patienten nach Akutversorgung und stationärer Rehabilitation, in dem sie die Weiterbetreuung in deren häuslichem Umfeld koordinieren. Der erste Lotse nimmt am 1. November seine Arbeit auf. Das auf Schlaganfallpatienten zugeschnittene Versorgungskonzept ist Ergebnis des vom Europäischen Sozialfonds geförderten Projekts „Case Management an den Schnittstellen der integrierten Schlaganfallversorgung in der Gesundheitsregion Carus Consilium Sachsen“. In dessen Rahmen wird zurzeit eine integrierte Versorgungsstruktur für Schlaganfallpatienten entwickelt und etabliert. Dazu gehört auch ein spezielles Weiterbildungsangebot der Dresden International University.

Schlaganfälle sind die dritthäufigste Todesursache in Deutschland und der häufigste Auslöser für bleibende Behinderungen. Die meisten dieser Hirnschläge entstehen durch ein sich dort bildendes Blutgerinnsel, das zu plötzlicher Unterversorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff führt. Nur das schnelle Eingreifen spezialisierter Ärzte bietet dann noch die Chance, in dieser Situation gravierende Schäden abzuwenden. Mit dem Schlaganfall-Netzwerk SOS-NET entstand dazu in weniger als fünf Jahren eine durch die Spezialisten des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus sichergestellte, schlagkräftige telemedizinische Unterstützung der Notfallmediziner ostsächsischer Kliniken. Dank der vom Klinikum initiierten Infrastruktur, in der die Spezialisten ihr durch die Versorgung besonders schwerer Fälle gewonnenes Know-how weitergeben, steht jedem ostsächsischen Patienten vor Ort eine Akuttherapie nach den Standards einer Schlaganfall-Spezialstation offen. „Mit diesem wie auch weiteren Netzwerken werden wir unserem Auftrag gerecht, innovative Versorgungsangebote auf den Weg zu bringen und sie dauerhaft zu unterstützen“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums.

„Um Schlaganfallpatienten auch nach der Akutbehandlung im Krankenhaus und stationärer Rehabilitation optimal weiter zu versorgen, bedarf es jedoch einer umfassenden Weiterbetreuung. Leider können viele Betroffene darauf heute noch nicht zurückgreifen, weil es an entsprechenden Programmen und auch qualifiziertem Personal fehlt“, begründet Dr. Ulf Bodechtel, Leiter des Schlaganfall-Netzwerks SOS-NET, den Bedarf eines entsprechenden Nachsorgeangebots. Dank des im Mai 2011 initiierten und zum 1. November mit einem ersten Case-Manager startenden Netzwerks SOS-Care erhalten Betroffene die Chance, nach Klinik und Reha optimal weiterbetreut zu werden. Das vom DUSC und der Gesundheitsregion Carus Consilium Sachsen initiierte Netzwerk koordiniert die Weiterbetreuung der Patienten. Auf diese Weise soll auch im häuslichen Umfeld sichergestellt werden, die Folgen des Schlaganfalls so weit wie möglich zu minimieren. In Fällen schwerer Einschränkungen sorgt der neue Manager dafür, dem Patienten ein Höchstmaß an Teilhabe im Alltag zu erhalten und nach Möglichkeit den Verbleib im häuslichen Umfeld zu sichern.

Der Case Manager ist Ergebnis des vom Europäischen Sozialfonds geförderten Projekts „Case Management an den Schnittstellen der integrierten Schlaganfallversorgung in der Gesundheitsregion Carus Consilium Sachsen“. Im Rahmen des Projekts wird eine integrierte Versorgungsstruktur für Schlaganfallpatienten entwickelt und etabliert, die durch ein Case Management unterstützt wird. Um die Ziele des Projekts zu erreichen, bedarf es eines Integrierten Versorgungspfads, den das Projektteam des SOS-Care gemeinsam mit der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe entwickelt. Ferner ist die Umgestaltung der bisherigen Versorgungsstruktur in ein durch eine elektronische Fallakte und ein Case Management unterstütztes Versorgungsnetzwerk notwendig. Partner sind zu diesem Zweck die Deutsche Telekom AG, die Deutsche Gesellschaft für Care und Case Management, die Arbeiterwohlfahrt Sachsen e.V. sowie die AOK Plus. Um für die praktische Umsetzung am Ende der Förderperiode ausreichend qualifiziertes Personal vorhalten zu können wird in dem Projekt zusätzlich in Zusammenarbeit mit der Dresden International University die zertifizierte Weiterbildung „Case Management von Schlaganfallpatienten“ erarbeitet und angeboten.

Kontakt für Journalisten
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Dresdner Universitäts SchlaganfallCentrum
Dr. Ulf Bodechtel
Tel. 0351 458-4791
E-Mail: ulf.bodechtel@uniklinikum-dresden.de
www.uniklinikum-dresden.de